Archiv der Kategorie: Der Jagdwagen

Die verschiedenen Geländewagen meines Vaters für den Jagdbetrieb

Spurstangenkopf

Der Jagdwagen klapperte latent von der Vorderachse.
Koppelstangen konnten es nicht sein, die gab’s erst vor einiger Zeit neu.
Also Spurstangenköpfe.
Der Tausch ist easy und bei ordentlicher Arbeit ist auch nachher keine Spurvermessung nötig.
Los geht’s mit dem Sicherungssplint der Kronenmutter:
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In der Zwischenzeit darf der Rostlöser sein Werk vollführen:
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Als nächstes muss die Kontermutter gelöst werden. Die bedarf etwas gesteigerter Überredungskraft:
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Hat man die Mutter gelöst, klebt man das Gewinde direkt am Spurstangenkopf ab um seine Position zu markieren:
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Hierbei ist genaues arbeiten nötig, da nachher beim Einbau der neue Spurstangenkopf genau an diese Markierung geschraubt werden muss (identische Länge vorausgesetzt!)
Als nächstes muss man den Spurstangenkopf ausdrücken:
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Menschen fabulieren immer von „alternativen Auspressmethoden“ mittels zweier Hammerköpfe. Ehrlich gesagt, bin ich da anscheinend zu dumm für. Hat bei mir noch nie geklappt, daher haben wir mal ein wenig Geld investiert und einen Ausdrücker gekauft. Kostet auch nicht die Welt und erspart einem einiges an Rumgekloppe.
Ist die Spurstange draußen, kann man den Kopf recht einfach abdrehen:
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Nun den neuen (hoffentlich identisch langen) Kopf aufdrehen und bis an das Klebeband drehen:
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Nun noch die Konter- und Sicherungsmutter festziehen und feddich:
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Bei der anschließenden Probefahrt sollte das Lenkrad nun in Geradeausfahrt die identische Stellung haben, wie vorher. Sollte dem nicht so sein, hat man den Spurstangenkopf nicht identisch aufgeschraubt oder er war doch nicht identisch lang. Die Konsequenz wäre dann eine Spurvermessung.
Das der alte Kopf hinüber war, lag übrigens (wie so oft) an einer defekten Manschette:
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Dank neuer Spurstange gab’s auch wieder frische HU für die nächsten 2 Jahre.

Dos n‘ don’ts

Will man an einem Ford Maverick oder Mazda Tribute den Ölwechsel durchführen, so gibt es zwei Wege, den Ölfilter fest zu ziehen:

Arbeitet man von unten, nimmt man den Band-Schlüssel links im Bild und alles ist super.
Arbeitet man von oben, ist kein Platz für Selbigen, man greift zur Ölfilterkralle, rechts im Bild, und folgendes passiert:

Geht es harmlos von statten, so merkt man vor der Garage, dass man eine Ölspur hinter sich her zieht.
Doof ist’s, wenn man das erst 30 km entfernt beim aufleuchten der Öldrucklampe erkennt.
Wir vermerken mal die Kralle als reines Demontage-Werkzeug…

Blutspur

Vor einiger Zeit zog Vadderns Jagdwagen plötzlich eine Blutspur hinter sich her.
Tropft die rote Suppe, ist das bei Schaltwagen ein Indiz für eine Undichtigkeit der Servolenkung (oder einen ungeschickten Mechaniker mit ner Fleischwunde).
Fragt man das Netz, so scheint dies ein weit verbreitetes Problem bei den Ford Zetec-Motoren (z.B. auch im Ford Focus MK I, MK II und C-Max verbaut) zu sein. Es kursieren Preise von 600 Euro für eine neue Servopumpe bzw. 300 Euro für ein überholtes Gebrauchtteil.
Da wollten wir doch erstmal gucken, ob wir das nicht selber behoben bekommen. Leider ist die Servopumpe beim Mazda Tribute / Ford Maverick ziemlich verbaut, so dass die Ursachenforschung einiges an Verrenkungen erfordert. Vaddern schaffte es jedoch den eingeschraubten Druckschalter als Übeltäter zu identifizieren.
Hier auf dem Bild ist er unter dem Stutzen zu erahnen:

Um ihn zu demontieren ist einiges an Vorarbeit nötig.
Als erstes kommt eine Plastikfolie unter den Deckel des Servo-Öl-Reservoirs, damit dieses nicht leer läuft, wenn man anschließend den Zulauf zur Servopumpe abzieht und nach oben neben den Behälter legt:

Dann muss noch der Ölmessstab raus und die der graue, sowie der Schwarze Stecker getrennt werden, damit deren Kabel nicht mehr im Weg sind:

Anschließend kommt man mit einer schmalen Knarre und einer Langnuss (Größe 19) an den Schalter und kann ihn aus der Pumpe schrauben:

So sieht der Bastard ausgebaut (und leicht verdreckt) aus:

Die Beschriftung auf dem Plastikteil lautet:
98AB-3N824
Dies ist auch die Ford Teilenummer.
Auf dem Sechskant steht:
BA
1G20C
Eine Herstellerkennung konnte ich leider nicht finden.
Auf dem Bild fehlt bereits der O-Ring oberhalb des Gewindes.
Den hatten wir erst im Verdacht, für die Undichtigkeit verantwortlich zu sein.
Allerdings brachte ein neuer Ring keine Besserung.
Weitere Netzrecherche zeigte, dass das Plastik-Innenleben der Druckschalter wohl gerne den Geist aufgibt und Risse bildet. Das war wohl auch bei unserem Exemplar so.
Mit der Ford-Nummer findet man dann einige Ersatzteilhändler in den USA und im UK, aber lediglich einen in Deutschland.
Ulkig war, dass der Händler (laut Homepage u.a. ein Ford und Mazda-Händler) vor dem Versand wissen wollte, für welches Fahrzeug wir den Schalter denn brauchen würden. Auf unsere Antwort hin, entgegnete er: „Ich habe keine Ahnung, wie Sie darauf kommen, dass dieses Teil bei Ihrem Fahrzeug passen könnte.“
Wir haben es dann trotzdem mal bestellt.
Der Einbau erfolgt in umgekehrter Reihenfolge.
Allerdings sollte man die Chance nutzen und die Klemmschelle am unteren Servoschlauchanschluss gegen eine handelsübliche Schlauchschelle tauschen. Das Originalteil los zu bekommen dauert den größten Teil dieser Reparatur.
Ansonsten gibt es nur zu vermelden, dass der Jagdwagen seit dem Tausch wieder trocken ist und die Reparatur mit 19,90 Euro auch im wirtschaftlich erträglichen Rahmen liegt.

Cabrón-Sitzheizung

Damit Vaddern, sollte es irgend wann mal Winter werden, keinen kalten Hintern bekommt, haben wir mal wieder eine Sitzheizung eingebaut.
Ausgangsmaterial war wieder eine billige cabrón Carbon-Heizung mit zwei Matten, welche unter den Sitzbezug kommen. Ein zweistufiges Modell hat sich als völlig ausreichend erwiesen. Mit ca. 15 Euro ist man dabei.
Da der Jagdwagen mit Seitenairbags ausgerüstet ist, musste vor dem Ausbau des Fahrersitzes die Batterie abgeklemmt werden. Danach ein paar Minuten warten, Licht einschalten um eventuellen Reststrom zu verknuspern und dann munter raus schrauben. Die Mittelkonsole kann bei der Gelegenheit gleich mit raus:
Mittelkonsole ausgebaut
Das erleichtert den Sitzausbau und später muss man da eh ran für die Verkabelung.
Der Blick unter den Fahrersitz offenbarte erfreuliches:
Kordel des Sitzbezuges
Die faulen pragmatischen Amerikaner (Der Mazda Tribute wurde auf dem selben US-Band montiert wie der identische Ford Maverick/Mercury Mariner) haben zur befestigung des Sitzbezuges einfach meinen Grundschulturnbeutel kopiert und einen Kordelzug verbaut. Total knorkes System und viel einfacher zu (de-)montieren als die klassischen Clips-Systeme.
Um den Sitzbezug ab zu bekommen, müssen die Seitenblenden ab. Die Demontage der Lehnenverstellung ist dabei besonders kniffelig. Solltet ihr kein Foto von der Lage der Feder machen, sie kommt so ans Gestell:
Feder der Lehnenverstellung
Der Griff selbst wird durch eine Schraube auf der Verdeckten Seite gehalten.
Nimmt man nun den Bezug ab, erwartet einen die nächste freudige Überraschung:
Klettstreifen am Sitzpolster
Statt der widerspenstigen Metallklammern verwendet der gemeine Ford-Arbeiter Klett-Streifen. Very nice!
Muss man also später nix mit Kabelbindern fixen.
Die Matte für die Sitzfläche war entsprechend schnell platziert:
Sitzauflage zugeschnitten
Der Vorteil an den Carbon-Matten ist ja, dass man sie (fast) nach Belieben zuschneiden kann. So haben wir einfach ein Loch in die Mittel geschnippelt, damit dort später der Klettverschluss wieder den Bezug fixieren kann.
Bei der Lehne geht man ähnlich vor. Hier ist es noch nicht mal erforderlich den Bezug ab zu nehmen:
Heizmatte in der Lehne
Die Matte wird einfach zwischen Lehne und Polster geschoben und hält mit den Klebestreifen auf der Rückseite und dem Ausschnitt für den Klettverschluss in Schulterhöhe.
Von der Verkabelung habe ich kein Foto gemacht, da Vaddern das in Eigenregie durchgeführt hat.
Er hat den Strom einfach am Zigarettenanzünder abgegriffen und die Kabel in der üppigen Mittelkonsole verlegt. Auf Höhe des Anzünders findet sich auch ein separater Massepunkt, den man nutzen kann.
Der 2-stufige Schalter sitzt nun zwischen den vorderen beiden Becherhaltern (die Kiste hat mehr Becherhalter als Sitzplätze) vor dem Schaltknüppel.
Der Einbau hat, dank der Übung die wir mittlerweile haben, keine zwei Stunden gedauert.
Die Hitzeentwicklung ist übrigens gewohnt immens. Nach 500 Metern wird der Hintern warm, nach ca. 3 km muss man auf Stufe 1 runter schalten, damit sich keine Schweißperlen bilden.
Vaddern ist sehr zufrieden.

Rückendeckung III

Nachdem die Einparkhilfe im Combo einwandfrei ihren Dienst verrichtet, wünschte sich Vaddern für seinen Jagdwagen auch so ein Utensil.
Nahezu nix leichter als das!
Da der Tribute jedoch über eine Anhängerkupplung verfügt, musste da zum einen etwas kompatibles her und zweitens ein Gerät, dass man beim zurücksetzen mit dem Hänger auch Notfalls abschalten kann.
Gibts aber alles, auch für schmale Mark.
Der Einbau war nahezu identisch zum Combo. Lediglich die Verkabelung war etwas schwieriger, da die Amerikaner ein etwas gewöhnungsbedürftiges System mit geschalteter Masse haben.
Bei der Gelegenheit gabs auch ein wenig rituelle Waschungen, Rostschutz und Popnieten für gerissene Plastikteile:
PDC Einbau
Da Vaddern kein Display wollte, sondern nur einen Piepser, war auch die Montage easy. Der kam einfach in eine Vertiefung im Kofferraum. Fertig sieht das Ganze nun so aus:
PDC Eingebaut
Vielleicht sollte ich das beruflich machen….