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“Smoker!!” III

Am Wochenende ging es natürlich auch am Räucherofen ein Stückchen weiter.
Wir haben für den gemauerten Raum, in den später der Feuerraum kommt eine „Decke“ gebaut:
Räucherofen Abdeckung
Sie besteht aus einer dicken Alu-Platte, welche mit aufgenieteten verzinkten Winkeln verstärkt wurde. Auf ihr lastet später das Gewicht der Erde über dem Ofen. So hat der Brennraum selbst, rings um (er steht auch auf Füßen) eine isolierende Luftschicht, was auch die an das Erdreich abzugebende Hitze reduzieren soll. Allerdings befürchten wir, dass auch so das darüber wachsende Gras etwas heiße Füße bekommen wird. Mal sehen, was da für ein Kraut die Oberhand gewinnt. In der lokalen Gärtnerei nach „hitzebeständigen Pflanzen“ zu fragen dürfte wohl eher für Fragezeichen sorgen.
Anschließend haben wir die Rohrleitung mal provisorisch zusammen gesteckt und verlegt:
Räucherofen Rohrleitung
Die Leitung hat jetzt ca. 2,5m Länge.
Um zu testen, ob der Ofen mit der langen Leitung noch genug Zug entwickelt und wie viel Hitze am Ende ankommt, haben wir natürlich mal wieder ein Feuerchen entzündet, ein Bierchen ausgepackt und dem Thermometer beim klettern zugesehen:
Räucherofen Temperatur Ausgang
Funktioniert absolut perfekt. Der Ofen hat reichlich Zug und die 120°C wurden rasant erreicht. Wenn da noch ein 1,5m Häuschen und luftstromlenkende Innereien drauf kommen, sollte das immer noch dicke reichen, um Fisch zu garen. Eventuell verlängern wir die Rohrleitung auch noch um 50 cm.
Zwischenzeitig sorgte ich noch für ein wenig Erheiterung, indem ich mir eine akkurate Brandblase zu zog, welcher ich den Satz „Ja, ok, das ist heiß, aber doch nicht sooooo heiß…“ vorausschickte. Berühmte letzte Worte.
Die nächste Arbeit wird dann, alles mit Erde zu verfüllen. Mal sehen, wo wir die her bekommen.

Wechselintervalle

Da Sir Edward ja die Garage mit der Grube verlassen hatte, konnten wir uns endlich der anstehenden Wartungsaufgaben an unseren anderen Fahrzeugen widmen. Unter anderem wollte Tobias gerne, dass der alte Volvo (unser 740 GL) mal neues Automatik-Öl bekommt und bei der Gelegenheit auch der Filter und die Magneten in der Ölwanne getauscht/gereinigt werden. Er fand das sei nach über 350.000 km mit wahrscheinlich noch dem ersten Öl notwendig. Das Öl selbst zu tauschen ist nicht so schwierig. Die Getriebeölwanne hat dafür eine komfortable Ablassschraube:

Um allerdings an den Filter und die Magneten zu kommen, muss die Ölwanne ab. Damit selbige aber ab kann, muss man das Rohr für den Füllstandsanzeiger an der Seite abschrauben:

Das Rohr selbst ist mit den zwei Schrauben des Anlassers im Motorraum zusätzlich befestigt. Um dort keine Scherereien zu haben, entschlossen wir uns, das Rohr direkt unten an der Wanne abzuschrauben. Vertane Liebesmüh, wie wir nach Stunden feststellen mussten. Aber dazu später mehr.

Sollte man das Rohr direkt an der Wanne abschrauben wollen, sollte man mit viel Bedacht vorgehen!

Die große „Mutter“ zwischen Rohr und Wanne ist nämlich garkeine Mutter, sondern Teil der Wanne! Versucht man das Rohr an ihr abzuschrauben, reißt man mit relativ wenig Pech den ganzen Flansch ab und kann eine neue Wanne besorgen! Dreht man alleine an der kleineren Mutter, kann es passieren, dass diese so fest sitzt, dass man den Flansch der Wanne verdreht und dessen schweißnähte Risse bekommen. Resultat: Neue Ölwanne…

Also Obacht!

Es wird empfohlen die große „Mutter“ gegen ein Verdrehen zu sichern. Leider hat sie irgendwas bei Schlüsselgröße 32, welchen wir natürlich nicht in der Werkstatt haben. Die von mir so geliebte Knipex-Schraubzange konnten wir auch nicht einsetzen, weil nicht genug Platz war um sie anständig festzuhalten bzw. zu verkeilen. Unsere lösung war dann diese Konstruktion:

Das Rohr stützt sich über das Hölzchen an der Getriebetraverse ab, wenn die große „Mutter“ links rum will.

Nach einigen ergebnislosen Versuchen die kleine Mutter dann mittels Schlüssel oder Verlängerung zu lösen griffen wir zum nächst größeren Kaliber:

Als Schlüssel verwendeten wir einen 15/16-Zoll-Schlüssel. Dieser passte absolut bündig auf die kleine Mutter. Der entsprechende DIN-Schlüssel wieß uns zu viel Spiel auf.

Hier nochmal aus anderer Perspektive:

Da wir aber nun zu wenig Hubraum für den Schlüssel auf dem Wagenheber hatten, musste der Volvo „höher“. Wozu hat man sonst ein breites Sortiment an Wagenhebern?:

War schon eine arge Schräglage, die der Volvo erreichen musste, bis alles passte:

Als dann alles in Position war, ging es ans „drehen“ des Schlüssels. Das Ergebnis war, dass der Volvo über den Schlüssel sich vom großen hydraulischen Wagenheber heben wollte!! Als dann auch noch die kleine Mutter erste Spuren des Runddrehens aufwies, war für uns der Zeitpunkt gekommen, die Aktion abzublasen und doch den Anlasser abzubauen, um die Wanne samt Messrohr abzunehmen.

Das war zwar auch eine fiese Fummelarbeit und die Schrauben wehrten sich nach Kräften, aber es ging nach weiteren zwei Stunden.

Als wir dann endlich die Wanne in den Händen hielten, staunten wir nicht schlecht, als wir nur noch einen Magneten vorfanden:

Keine Ahnung, was mit dem Anderen passiert ist. Muss er gefressen haben.

Der Zusammenbau war dann wieder relativ easy. Beim nachfolgenden spülen des Automaten half uns noch eine Gartenschlauchkonstruktion, von der ich irgendwie vergessen habe Fotos zu machen. Leider unterlief uns dabei aber wohl ein Rechenfehler, so dass wir beim finalen Befüllen nachts um 3 zu wenig neues ATF übrig hatten… Klarer Fall von: Schön gedacht, schlecht gemacht.

Nachschub ist aber schon lange bestellt und dürfte auch schon geliefert und eingefüllt sein.

Wir hielten uns bei dieser Aktion ziemlich genau an eine sehr gute englische Anleitung, die Tobias ausgegraben hatte und deren Link er hier sicherlich in die Kommentare packen wird, sobald er den Artikel ließt. Ich finde sie nämlich nicht mehr…

Entscheidend ist, was hinten rauskommt

Eine weitere Baustelle des gestrigen Tages war der schon angesprochene Auspuff. Am Anfang stand der Ausbau des Alten. Schon beim Anblick der Verschraubung am Krümmer schwante mir übles:

Doppelte und unterschiedliche Muttern (eine war sogar metrisch!), Unterlegscheiben, dick Auspuffkit…das sang von üblem Pfusch. Da ich nicht wusste, wie fest diese Konstruktion war, habe ich sie erstmal in Rostlöser gebadet (Schon krass, was man von dem Zeug über die Zeit verbraucht). Nachdem er seine Wirkung getan hatte, gings ans vorsichtige Lösen. Langsam die aufzuwendende Kraft steigern. Ein abgerissener Krümmerbolzen wäre das Letzte, worauf ich jetzt noch Lust hätte. Die Muttern lösten sich aber erstaunlich leicht. Zum Vorschein kam dann das hier:

Da kamen mir ja schon wieder 1-2 Tränen. Der rechte Bolzen verbogen, am Linken das Gewinde vernudelt und beide total zugeschlonzt mit irgendwas klebrigem…Danke.
Leider ist der Krümmer auch nicht das Reliant-08/15-Teil, sondern der (seltene und gesuchte) 4-in-1-Krümmer, welcher 3-4 PS (Immerhin 10%!) Mehrleistung bringen soll. Also auch nix, was man einfach mal so wegwirft und neu bestellt. Traumhaft. Mal sehen, was ich da mache. Vielleicht lässt sich das linke Gewinde nachschneiden. Muss ich nur noch nen Gewindeschneider für Zollmaße besorgen (*Grummel*). Was ich mit dem verbogenen Bolzen mache? Keine Ahnung.
Also erstmal weiter machen und den Auspuff drunter weg zerren:

Draußen in der fiesen Sonne kamen ein paar schöne Details zum Vorschein. Hier zwei der Löcher, wegen denen ich ihn wechsel:

Kann man gelöst nen Schraubenzieher durch stecken.
Aber auch das Krümmerende ist ein kleines Kunstwerk:

Da ist kaum noch die Hälfte an Querschnitt übrig. Sieht nen bisschen nach schwarzen Korallen aus.
Der Schalldämpfer war dann fix vom Rohr geklopft. Hier ein Foto von der Beschriftung zwecks Ersatzteilsuche:

Sein Zustand ist insgesamt ganz gut. Leichte Rostspuren an den Schweißnähten, aber nix dramatisches. Ich werde wohl mal ein bisschen drinne rumstochern, um ein wenig Ruß raus zu bekommen und dann kommt er wieder an das neue Rohr.
Womit wir auch schon beim nächsten Thema wären.
Als erstes habe ich die Puzzlestücke des neuen Rohrs analog zum alten positioniert und nummeriert:

Danach folgte der Rohrschneider, um das marode Eisen aus dem Alten raus zu trennen und gerade Kanten für die Hülsen zu bekommen:

Was dann folgte, war mal wieder Ernüchterung:

Die neuen Rohrstücke sind größer im Durchmesser! Die Alten hatten außen 1,24″ bzw. 31,71mm. Die neuen haben 1,4″ bzw. 35,4mm.
So wird das also nix, mit dem ursprünglichen Plan, die alten Hülsen als Außenhülsen für die neuen Rohre zu verwenden.
Die einzige Möglichkeit, die ich sehe, wäre die alten Rohre als INNENhülsen in den Neuen zu verwenden. Also die Neuen etwas aufweiten, die Alten schlitzen, reinstecken, Auspuffkitt drum und dann das andere Neue Ende drüber stecken. Allerdings hätte ich dann innen eine Strömungskante. Keine Ahnung, ob das dem Motörchen was ausmacht. Aber ideal ist es nicht… Hat wer von euch ne Idee?

Der Spreizer

Nein, das ist keine Empfehlung des neuen Magmafilm-Pornos von mir, sondern der Fachausdruck für ein Werkzeug. Aber dazu später mehr. Erstmal die Ausgangslage:
Wie ihr euch vielleicht erinnert, ist Sir Edwards Auspuff hinüber. Klassisch durchgerostet. Auf diesem Bild kann man den Zustand ganz gut im Hintergrund erkennen:

Da mir das schon früh aufgefallen ist, hatte ich damals bei meiner Bestellung bei Sparesman ein neues Hauptrohr geordert. Die Abgasanlage des Rialtos ist nämlich denkbar einfach konstruiert. Ein dürres Rohr führt vom Krümmer unter dem kompletten Auto entlang und mündet in einen einsamen Schalldämpfer. Nix Kat oder so nen Schnick-Schnack. Zwei Teile: Fertig. Allerdings bringt diese zweiteilige Konstruktion auch einen Nachteil mit sich: Das Hauptrohr ist fast zwei Meter lang.
Um dennoch vertretbare Versandkosten zu ermöglichen, hat Sparesman es (mit meiner Zustimmung) daher einfach in drei Teile zersägt.
Nun stand/stehe ich vor der Wahl: Die Stücke zusammen schweißen lassen, oder Tüllen/Hülsen basteln und verschrauben?
Ich bin ja ein Fan von Schraubverbindungen. Die kann ich erstens selber machen und zweitens kann man sowas auch wieder lösen.
Ich erinnerte mich außerdem dunkel an ein Bild von einem Werkzeug, dass gerade dazu gemacht war, Rohre zu weiten. Google und eBay halfen dann bei der Fachausdrucksuche. Das Gerät heißt „Spreizer“ oder „Aufweiter“ und sieht so aus:

Das Bild erläutert auch gleich das Funktionsprinzip. Man steckt das Teil in das zu weitende Rohr, spannt es mit einem Ringschlüssel oder Ratsche sanft vor und erhitzt dann das Rohr mit dem Heißluftfön oder Bunsenbrenner. Wenn es heiß genug ist, spannt man den Spreizer weiter, bis der gewünschte Durchmesser erreicht ist. Dann abkühlen lassen, entspannen, rausziehen, fertig.
20€ incl. Versand kostet mich das Gerät nun. Irgendwas in der Richtung hätte ich auch bei nem Metalbauer für die Schweißnähte gezahlt. Also ist es den Versuch wert. Wenns nicht lüppt, kann ich ja immer noch schweißen lassen.
Nun stellen sich aber wieder zwei Möglichkeiten: Weite ich die Originalrohre und stecke sie einfach ineinander, oder baue ich mir Manschetten?
das weiten der Originalrohre währe die sauberere Lösung. Allerdings verliere ich dadurch einige Zentimeter. keine Ahnung, ob dann noch alle Aufhängungspunkte passen.
Ich tendiere daher erstmal zu dem zweiten Lösungsweg. Das alte Auspuffrohr hat noch einige gute Sektionen. Daraus werde ich mir zwei Stücke raustrennen und diese mithilfe des Spreizers weiten. Dann kommen sie als Verbindungsmanschetten über die abgesägten Rohrenden und werden mit Schellen festgezogen.
Ich denke, ich muss ein paar Entlastungsschlitze in die Manschetten flexen, damit ich da was zum zusammenziehen habe, oder? Ansonsten wird das wohl nicht dicht.
Ich hoffe auch, dass die alten Rohre genügend „Fleisch“ haben, damit ich sie weit genug weiten kann. Der Innendurchmesser beläuft sich auf 31,5 mm. Außen haben sie 35,0 mm.
Die Spreizer gibts übrigens in verschiedenen Kalibern. Ich habe einen von 29-44 mm genommen.