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Kleinvieh macht auch Mist

Ratet, wer noch nicht da war!……richtig…..
Zum Glück gibts die Uni. Also mal wieder ein bisschen Vergangenheitsbewältigung:

Am Donnerstag letzter Woche war ich wieder bei Mehl & Goof zum Garagendonnerstag. Is echt immer sehr gemütlich!
Während die Anderen hauptsächlich mit verschachern ihrer Karren beschäftigt waren, hatte ich ein bisschen Arbeit eingepackt. Zeitweise kam ich mir vor wie auf nem türkischen Basar: „Frische BMW! Frische BMW!…“ „Leicht ranzige Galaxie 500…..“.
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Naja, einer muss ja schrauben. Also meinen Boliden mal unters Messer genommen. Besser gesagt: Den Boliden der Besten von Allen.
Ihre Mars hatte das Problem, dass das Hinterrad (um die Kette zu spannen) so weit nach hinten in der Schwinge gerückt werden musste, dass es bei der kleinsten Zuladung am Schutzblech schliff:
Mars Luxus 25 Hinterrad
Unhaltbarer Zustand. Bei unserer Tour an den Bodensee muss da einiges an Zuladung drauf.
Natürlich könnte man das schick beheben, indem man einige Glieder aus den Ketten nimmt, aber das war mir zu professionell. Dazu bräuchte man auch ne Kettenpresse, wenn ich recht informiert bin.
Also improvisiert. Erst hatte ich überlegt einfach neue Löcher in das Schutzblech zu bohren und es so zu versetzen. Goof brachte mich dann aber auf die viel einfachere Lösung:
Das Schutzblech ist am Gepäckträger verschraubt und dieser stützt sich an der Verschraubung der Stoßdämpdfer ab. Warum also nicht einfach das Blech des Gepäckträgers ein Stück hoch ziehen und dann am Stoßdämpferbolzen abstützen?
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Das Loch der Durchführung braucht eh keiner.
Hält bomben fest (hab mich schon drauf gesetzt), ist rück rüstbar und bringt reichlich Abstand zum Rad:
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Durch diese überraschend schnelle Lösung, konnte ich mich noch einigen anderen Nicklichkeiten zuwenden.
Der Gasdrehgriff drehte sich beim gasgeben immer auf dem Lenker mit. Also abgebaut und alte Reste abgeknibbelt:
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Dank Racing-Klebeband sitzt er jetzt bomben fest (und macht die Kiste 2,7 km/h schneller!):
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Sogar so fest, dass die Beste jetzt nen „Tempomaten“ hat. Die Rückholfeder schafft es nicht den Gasgriff beim loslassen in die Ausgangsstellung zurück zu ziehen. Kann man also auf Vollgas drehen und los lassen. Sicherlich ganz angenehm bei 160 km pro Tag….
Danach noch schnell den Vergaser ein wenig nachjustiert, so dass die Kiste an der Ampel nicht immer aus geht und schon war mein Plansoll mehr als erfüllt.
Zwischenzeitlich hatten sowohl Dings und Fonz den Hof verlassen um den Ford Galaxie 500 Probe zu fahren, als auch Mehl und der Verkäufer des BMW 535. Goof und mich plagte somit die Langeweile. Wir verdrängten sie damit, eine schrappelnde Auspuffschelle an seinem W116 zu finden und den Maxi-Cosi von Goof Junior auf seine Mopar-Tauglichkeit zu testen:
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Passt ganz vorzüglich. Nur das Schloss des Beckengurts war etwas zu lang. Ließ sich leider auch nicht einstellen. Aber ihr seht im oberen Bild schon, welch Distanzstück die erforderliche Spannung bringt. Also wenn man damit nicht DER Aufreißer vor der lokalen Kita ist, weiß ich auch nicht, was die Muttis ans Gerät bringen soll!
Goof war sehr glücklich! Sogar so glücklich, dass ich den 300 zu einer Runde um den Block ausführen durfte.
Danke dafür! Es war……“beeindruckend“…..
Der Abend klang dann stilecht aus:

Danke auch an Igor, der mir die alte Lichtmaschine aus seinem Dodge Charger schenkte. Sowas wollte ich schon immer mal zerlegen.

Der Prinzessin neue Schuhe XI

Gestern war ich mal wieder in Osnabrück und hatte auch Zeit mich ein wenig um Lola zu kümmern.
Auf dem Plan stand, sie endlich wieder auf ihre überholten Räder zu stellen, damit sie bereit für den Sommer ist.
Bevor es allerdings soweit war, musste ich noch fix einen neuen Schlauch aus meinem Fundus zaubern. Der Alte hatte beim probeweisen aufpusten einen tiefen Riss gezeigt:
Loch im Schlauch 1
Ein kurzer Blick auf den Herstellungsort offenbarte dann auch die Ursache: Altersschwäche
Loch im Schlauch
Natürlich habe ich ihn nicht weggeschmissen! Er bekommt nen Fahrradflicken und wandert in den Fundus. Wer weiß, wann man den nochmal gebrauchen kann.
Als die Räder dann fertig zum Einbau waren, habe ich Lola mit ihren Transportrollen aus der Garage meines Gönners geschoben und das Vorderrad sowie das rechte Hinterrad eingebaut:
Felgen Einbau Mitnehmer 001
Allerdings muss mir hinten rechts irgend ein Fehler unterlaufen sein. das Rad sitzt nicht mittig unter dem Schutzblech. An der rechten Kante sieht der Abstand so aus:
Felgen Einbau Mitnehmer 003
An der linken Kante kann man die Hand durch stecken:
Felgen Einbau Mitnehmer 004
Ich hab das Rad zweimal ein und wieder ausgebaut, aber es ändert sich nix. Ich erkenne auch nicht den Fehler, den ich gemacht habe…. Blöder Mist. Irgendjemand von euch ne Idee?
Auf der Fahrerseite bin ich nur dazu gekommen, den Mitnehmer samt Ritzel zu tauschen und die Kette in die neuen Kettenschläuche einzufädeln. Dann hat die Sonne, die gelbe Sau, einfach Feierabend gemacht und ich stand im Dunklen.
Der alte Mitnehmer sah so aus:
Felgen Einbau Mitnehmer 010
Herrlich mahlendes Geräusch in dem offenen Lager. Auch noch 1A DDR-Ware. Mal sehen, wie sich der Neue so schlägt.
Die alten Kettenschläuche hatten ihre Haltbarkeitsdauert auch schon lange hinter sich gelassen:
Felgen Einbau Mitnehmer 013
Als Tricky hat sich das einfädeln der Kette in die neuen Schläuche gestaltet. Sie sind wesentlich enger als die ausgenudelten Originale. Außerdem sind sie nicht komplett durchstoßen. In der Mitte befinden sich noch Gummigrate, welche ein einfaches durchfädeln verhindern.
Abhilfe schaffte hier ein beherzter Stoß mit dem ausgeklappten Zollstock-Blatt.
Doch auch jetzt waren die Schläuche noch zu eng, um die Kette einfach durchrutschen zu lassen. Als sehr gut hat sich die Seele eines alten Bowdenzuges erwiesen. Einfach durch die beiden Löcher eines Endgliedes fädeln und dann durch den Schlauch führen.
Felgen Einbau Mitnehmer 015
Da die Seele ja im Vergleich zu einfachen Bändern/Fäden recht steif ist, kann man sie gut an den ganzen Falten und Kanten vorbei wackeln.
Das durchziehen selbst ist dann ein Kinderspiel, da die Seele ja ganz anständige Zugkräfte verträgt.
Felgen Einbau Mitnehmer 016
Wie gesagt war dann aber auch Essig mit Licht und ich musste Lola mit einer verbleibenden Transportrolle zurück in die Garage schieben. Schade. Ich wollte eigentlich noch eine abendliche Runde drehen.

Rostschutz durch Pekinesenkotze

Um der braunen Pest Einhalt zu gebieten, habe ich die Falze der Schutzbleche mit Perma Film ausgefüllt. Perma Film ist eigentlich ein Korrosionsschutzmittel aus dem Schiffsbau und wird dort verwendet um Ballast-Seewassertanks vor Korrosion zu schützen (Zulassung des Germanischen Lloyds und des Det Norske Veritas für einen Inspektionsinterval von 2,5 Jahren). Was allerdings 2,5 Jahre lang aggresivem Salzwasser wiederstehen kann, dass kann als Unterbodenschutz bzw. Falzschutz ja auch nicht so ganz falsch sein. Perma Film gibts neben 200 Liter Fässern und 20 Liter Eimern mittlerweile auch in kleinen Gebinden (1 Liter-Topf) für den Hausgebrauch. Die wählbaren Farben sind: aluminum grau, aluminium ocker, transparent und schwarz. Wir haben uns für „transparent“ entschieden, da man so eher sehen kann, was da drunter vor sich geht („Unterrostung“ ist das Stichwort). Als Verarbeitungsweise stellt das Datenblatt streichen, rollen oder Airless-Spritzverfahren zur Auswahl. Da die Falze an den Schutzblechen sehr eng sind, kam pinseln und rollen nicht in Frage. Eine Airless-Spritzanlage habe ich aber auch nicht. Also, was tun?
Der findige Heimwerker baut sich sowas dann selber. Er geht in die nächste Apotheke und kauft dort eine Einwegspritze (mind. 20ml Fassungsvermögen) mit passender Kanüle. Fertig ist die „manualbetriebene Perma Film Spritzanlage für besonders kleine Hohlräume und kräftige Daumen„.
Für das Spritzverfahren empfiehlt das Datenblatt die Erwärmung auf 30-35°C. Ich hab dazu eine kleine Menge Perma Film in einen sauberen Joghurtbecher gegeben und diesen dann in einem heißen Wasserbad erhitzt. Siehe Bild:

Der Farbton von dem Zeug erinnert übrigens stark an Pekinesenkotze….Sobald es aber ausgehärtet ist, wird es annähernd klar mit einem leichten Hang zu Schnotten (Bitte nicht der Mukophagie fröhnen!).

Ich habe im späteren Verlauf festgestellt, dass es für die Auftragung per Spritze egal ist, ob man das Zeug erhitzt oder nicht. Es geht in beiden Fällen gleich leicht schwer durch die Kanüle. Später habe ich die Spritze einfach in den großen Pott gehalten zum aufziehen (Ohne Kanüle geht das einfacher…). Das Spart den Umweg und Verlust über den Becher. Die Verarbeitung selbst ist eine riesen Sauerei! Zieht euch vorher alte Sachen an, die ihr nachher direkt in die Kochwäsche geben könnt. Ich empfehle an dieser Stelle auch mal wieder wärmstens die Verwendung von Einmalhandschuhen. Am besten ist es auch, wenn ihr zum auftragen nach draußen geht. Ein Spritzer in der Werkstatt ist kaum zu vermeiden und blöd zu entfernen. Das Zeug klebt und schmiert wie Hulle.
Wenn ihr dann bereit seid und eure Spritze geladen ist, könnt ihr recht einfach die Kanüle in den „Kanal“ stecken, welcher sich durch das Umlegen der Kante gebildet hat. Dann einfach drücken bis erst der Arzt und dann das Perma Film kommt. Hier gilt mal wieder die Devise „Viel hilft viel“. Wenn ihr also den Hohlraum so gut es geht gefüllt habt, spritzt noch eine schöne Schicht auf die Falzkante, damit diese auch dort abdichten kann. Das sollte dann ungefähr so aussehen:

Wie gesagt: Riesen Sauerei. Wenn ihr dann fertig seit, stellt die Schutzbleche so hin, wie sie auch eingebaut werden („Buckel“ nach oben), so dass das Zeug mit Unterstützung der Schwerkraft auch in die kleinsten Ritzen krabbeln kann. Es empfiehlt sich eine Zeitung als Unterlage.

Mutter, der Mann mit dem Lack ist da

Freitag hat der Lackierer der Kaiserin ihre neuen Kleider gebracht. Das Rot ist RAL 3000 „Feuerrot“. Der Farbton entspricht nach meinem Eindruck zu 100% dem alten Rot, dass die Vorbesitzer meiner Lola aufgejaucht haben. Ne RAL-Farbe zu nehmen hat auch den Vorteil, dass man die bei jedem Lackierer und in jedem Baumarkt bekommt, wenn man mal was nachbessern muss. Die einzige echte Alternative wäre das originale Orange gewesen. Allerdings gefällt mir das nicht so gut, da es eher ins Fäkal-Orange geht und außerdem hätte ich dazu den ganzen Eimer lacken lassen müssen. Und eh ihr mir jetzt mit „Das is aber nicht original!“ kommt… es ist mir wurscht. Ich bezahls, mir muss es gefallen. Punkt.
So sehen der Tank, die Schutzbleche und das Heckblech jetzt aus:

Aufgrund eines Bildes in der StudiVZ-Gruppe „Simson Duo 4/1 – Ein Traum auf drei Rädern” entschied ich mich dafür, bei der Lackierung der Kotflügel mal etwas ausgefalleneres zu machen. Ich finde das Duo hat ein wenig 50er-Jahre-Charm. Zu den 50ern passen zwei-Farben-Lackierungen. Also warum nicht mal am Duo? Die Kotflügel bieten dafür sehr schöne Details, die man so sehr gut betonen kann:

Allerdings hatte ich gedacht, dass das Weiß „cremiger“ ist, zumal es auch RAL 9001 „Cremeweiß“ ist. Trotzdem bin ich mit dem Ergebnis zufrieden und freue mich, dass Lolas knackige Hüften nun besonders betont werden. Ich kann es kaum erwarten, sie wieder einzukleiden. Vielleicht liegt es auch an ihrer derzeitigen Nacktheit, dass die Dame sich Motortechnisch momentan etwas ziert….obwohl…sie ist ein Ost-Mädchen… da müsste ihr FKK eigentlich im Blut liegen.

Entenschnabel ausbauen

Ich will dieses Blog auch dazu nutzen von mir in der Prä-Blog-Ära gemachte Erfahrungen mit dem Duoschrauben zu dokumentieren. Vornehmlich aus dem Grunde dem geneigten Leser die selben Fehler zu ersparen, die ich gemacht habe. Starten will ich mit meinen Fehlern beim Ausbau des vorderen Schutzblechs (Entenschnabel).
Um das Schutzblech und den darunter sitzenden Träger ab zu bekommen, müsst ihr die Frontscheibe ausbauen. Anders bekommt ihr nämlich nicht die Säule aus dem Lenkkopflager raus. Beim Lenkkopflager müsst ihr, wenn ihr es raus zieht, höllisch aufpassen das euch nicht, wie mir, die Kugeln aus dem Kugellager entwischen! Das ist nämlich kein gepresstes Kugellager, sondern es besteht aus zwei offenen Halbschalen, in denen die Kugeln einfach in einem Kranz eingefasst liegen. Diese Kränze sind aber im Laufe der Jahre so geweitet, dass sie die Kugeln nicht mehr anständig festklemmen. Mir sind ca. 6 von den glipschigen Scheißerchen entfleucht, als ich den Lenkkopf aus dem Lager gezogen habe. Zwei davon habe ich in der Garage wiedergefunden… Sollte euch ähnlich dämliches passieren (oder eure Kugellagerkugeln dort verschlissen) sein, dann bekommt ihr im Fahrradladen eures Vertrauens Ersatz. Nehmt die alten Kugeln mit und/oder vermesst sie mit ner Schieblehre. Ihr werdet dort wahrscheinlich keine einzelnen Kugeln bekommen, aber Kugellagerkränze mit passenden Kugeln. Zuhause müsst ihr dann den Kranz aufbiegen und die Kugeln rauspulen. Mit schön dickem Schmierfett (nicht das von der Stulle!) pappt ihr dann die einzelnen Kugeln für den Zusammenbau in den alten Kranz.

Eine weitere Fehlerquelle lauert am Entenschnabel und dem Träger selbst. Das Schutzblech ist links und rechts durch Bolzen mit dem darunter sitzenden Träger verschraubt. Was man so nicht ahnt: Der Träger hat ein eingeschnittenes Gewinde für die Bolzen! Wenn ihr also (wie ich) versucht die Bolzen durch gegenhalten der Muttern auf der Innenseite los zu Schrauben, reißt ihr nur die Köpfe ab!! Das dann folgende flexen ist ein absoluter Scheißjob. um das zu vermeiden, müsst ihr zuerst die Mutter im Innern des Trägers abschrauben und dann den Bolzen aus dem Gewinde des Trägers schrauben. Ich habe nach der Aktion das Gewinde im Träger zu einem Loch ausgebohrt und einfach selbstsichernde Muttern auf der Innenseite verwendet. Die Scheiße passiert mir nicht nochmal!Das Bild wurde übrigens aufgenommen, kurz bevor ich den ersten Schraubenkopf abgerissen habe. Danach gabs kein Grinsen mehr….
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