Archiv der Kategorie: Opel Combo CNG

Rubbel-die-Kratz II

Beim vergangenen Wechsel auf Sommerreifen am Combo hab ich auch nochmal nach der Hinterradbremse geguckt.
Die Bremsbeläge hatte ich ja im Februar ausgetauscht, da sie herzerweichend rubbelten und wimmerten.
Das Problem war damals, dass die neuen Bremsbeläge Zentrierstifte hatten, welche auf den Alten nicht vorhanden waren.
Da waren wir uns nicht ganz sicher, ob das mit der Positionierung in einer wahllosen Aussparung des Bremskolbens geklappt hatte.
Hatte es nicht:
rostige Bremsscheibe
Wie man sieht, greift der Belag nicht vollflächig:
rostige Bremsscheibe Detail
Also alles nochmal zerlegt. Auf dem folgenden Bild sieht man die Druckstelle des Kolbens auf dem Nocken:
angedrückter Zentriernocken
Auch die Ecke der Aussparung des Kolbens hat was abbekommen:
Bremskolben mit markierter Ecke
Alles nix wildes. Mit einem Flexschlüssel, welcher passende Stifte hat, habe ich den Kolben einfach ein kleines Stück weiter gedreht und anschließend alles wieder zusammen geworfen.
Mittlerweile habe ich Routine bei Opel-Bremsanlagen. Schlimm eigentlich….
Beim nächsten mal achte ich drauf, Bremsbeläge mit glatter Rückseite zu bekommen. Das erspart einem den ganzen Firlefanz.
Die Winterreifen auf dem Combo waren beim Kauf mit dabei. Sommerreifen waren aufgezogen, die Winterschlappen lagen verpackt im Kofferraum. Blöderweise habe ich es damals versäumt alle Wintereifen zu kontrollieren.
Natürlich stammten sie von verschiedenen Fahrzeugen und ganz unten lag einer, der schief abgefahren war…. Ein Schelm, der böses denkt. Passt aber zum Gesamteindruck, den der Händler bei uns hinterlassen hat.
Nach dem Winter hatte der Reifen es nun völlig hinter sich:
abgefahrener Winterreifen
Also einmal neue Reifen für die Hinterachse.
Das Wischergestänge (eine echte Fehlkonstruktion und Schwachstelle bei den C-Corsaren/Combos) bekam eine Packung Fett:
Wischergestänge
An den Gelenken des Gestänges läuft immer das Wasser herunter, was bei längerer Nichtbenutzung dazu führen kann, dass das Gestänge fest rostet.
Das es bei Opel immer an solchen Basics hapern muss…. Die technisch exotischen Erdgasmotoren halten 300.000+ km, aber das Wischergestänge überlebt selten die 100.000 km…. *tstststs*
Naja, besser so, als andersherum.
Während ich so am Combo fummelte feierte die Vielzylinderfraktion ebenfalls ihr Frühlingserwachen:
Frühlingserwachen
Tobias schaute mit dem Hurst vorbei und unser Nachbar erweckte seinen E-Type.
Schöne Geräuschkulisse!

Rubbel-die-Kratz

Nur weil hier die letzte Woche über Stille herrschte, müsst ihr nicht meinen, dass ich auf der faulen Haut gelegen habe. Ganz im Gegenteil!
So produktiv, wie in der vergangenen Woche, war ich schon lange nicht mehr. Ist zwar nicht alles Blog-geeignet, aber einiges will ich berichten.
Den Anfang machte der Combo.
Der hat seit längerer Zeit ein nerviges Gerubbel und Gekratze beim Bremsen von sich gegeben.
Verortet wurde das Geräusch an der Hinterachse.
Menschen fragten wiederholt, ob die Beläge runter seien. Die hatten aber noch reichlich Fleisch, was ich erst beim Wechsel auf die Winterreifen im Oktober überprüft hatte.
Also die Kiste auf Achsständer gesetzt und mal genauer unter die Lupe genommen.
Die Zerlegung der Bremsanlage ist eigentlich selbsterklärend:
Rad ab, Handbremse lösen (natürlich vorher Gang einlegen und mit Keilen sichern!), Sicherungsblech des Bremsbowdenzugs am Anker abziehen, Betätigungsarm mit einem Schraubenzieher runter drücken und die Bowdenzugkugel mit einer Zange aus ihrer Halterung am Ende des Arms hebeln, Bowdenzug ausfädeln.
Bis dahin ist das Vorgehen identisch zum Stiefastra.
Unterschiedlich wird es erst im Anschluss. Um den Bremssattel vom Träger zu lösen muss man die Kontermuttern auf der Innenseite mit einem Schlüssel gegen halten:
Bremszange lösen
Im Halbdunkel und unter all dem Dreck/Staub kann man die Muttern leicht übersehen und schraubt sich dann nen Wolf, ohne dass was passiert.
Nachdem auch die Schraube oben gelöst ist, kann man den Sattel abnehmen und mit einem Draht am Federbein aufhängen.
So sahen die ollen Beläge aus:
Bremsbacken alt eingebaut
Gammelig, aber noch reichlich Fleisch.
Aus den Problemen mit der Bosch-Bremsanlage beim G-Astra hat Opel offensichtlich gelernt und beim C-Combo CNG (und GSI-Corsaren) hinten Lucas-Bremsanlagen verbaut, welche den Belag anders führen und nun nicht mehr verklemmen.
Trotzdem schadet es nicht, wenn man die Führung des Belags bzw. das Bett der Edelstahlfedern schön sauber macht:
Bremsbeläge entfernt
Die alten Beläge zeigten Haarrisse quer zur Auflagefläche und auch die Ränder waren etwas bröselig. Wahrscheinlich war das verantwortlich für die Geräusche.
Nix lebensbedrohliches, aber da neue Beläge nicht die Welt kosten, habe ich sie natürlich ausgetauscht:
Bremsbacken Vergleich
Wie man sieht ist die Form deutlich unterschiedlich. Ich hatte daher Zweifel, ob sie überhaupt passen, aber die Bedenken waren unbegründet:
Bremsbacken neu eingebaut
Sind halt Universalbeläge für eine ganze Reihe von Opel-Modellen.
Um die Kolben der Bremszangen zurück zu bewegen, muss man sie gleichzeitig im Uhrzeigersinn drehen und rein drücken.
Hier hat sich ein Flexschlüssel mit passenden Aussparungen, sowie eine Schraubzwinge bewährt.
Danach die Schrauben mit neuem Sicherungsmittel versehen und alles wieder zusammen werfen.
Die Geräusche sind nun weg. Sehr angenehm.

Schneller Brüter III

Nachdem die Heizelemente in den Sitzen waren, konnte es im Innenraum mit der Verkabelung weiter gehen.
Den Anfang machte, der Einfachheit halber, der Beifahrersitz.
Betrachtet man den Zentralstecker unter dem Sitz genauer, so finden sich da drei belegte Steckplätze:
Zentralstecker
Entfernt man die Halteschrauben und clipst ihn aus dem Kabelkanal, so stellt man fest, dass die Strippen in leuchtenden Warnfarben zu den jeweils äußeren Kontakten führen. Dies sind die Stromkabel für den Seitenairbag und den Gurtstraffer.
Das gelb/schwarze und das braune Kabel, welches sich schon hinter dem Schalter fand, läuft zur mittleren Buchse:
Zentralstecker geöffnet
Man hat nun die Wahl, irgendwie die Kontakte im Gegenstück des Steckers am Sitz nach zu rüsten (Grüchteweise sehr schwierig, da Opel die Stecker nicht frei verkauft) oder auf andere Weise Strom Richtung Sitz zu bekommen.
Ich habe mich für Letzteres entschieden. Damit der Sitz später nochmal auszubauen ist, habe ich vom Waeco-Kabelbaum das letzte Stück Kabel samt Stecker abgekniffen und die weiße, sowie braune Leitung passend abisoliert.
Die blaue Leitung habe ich möglichst kurz abgekniffen, sie steuert Stufe 1. Die weiße Leitung steuert bei der Waeco-Heizung die zweite wärmere Stufe und ist daher ideal für den einstufigen Opel-Schalter.
Um das Kabel möglichst sauber in den Fahrzeugkabelbaum integrieren zu können, habe ich in die Rückwand des Steckers ein Loch gebohrt und dort das Kabel durch geführt:
Zentralstecker mit Anschlusskabel
Anschließend noch mit den Fahrzeugseitigen Leitungen verlöten und sauber per Schrumpfschlauch isolieren:
Kabel verlötet
Das flache Waeco-Kabel findet noch gut Platz im Kabelkanal und Gehäuse des Steckers.
Anschließend einfach alles wieder zusammen clipsen und anschrauben:
Kabel angeschlossen
Fertig verkabelt sieht das Ganze dann so aus:
Stromanschluss fertig
Schön sauber und sicher, wie ich finde.
Achtet drauf, dass das Kabel genug Spiel hat, damit man den Sitz noch voll verstellen und die Lehne beugen kann.
Beim Einbau des Sitzes neue Schraubensicherung nicht vergessen!
Die Verkabelung des Fahrersitzes ist (beim Erdgas-Combo) etwas aufwändiger.
Wie schon ganz zu Anfang des Projektes festgestellt, sitzt hinter dem Originalschalter nur das Kabel für den Beifahrersitz.
Wie der Fahrersitz geschaltet werden soll bleibt mir schleierhaft, da an dessen Zentralstecker kein Strom an kommt.
Sein rot/schwarzes Kabel verschwindet einfach im Kabelbaum und wart nie wieder gesehen.
Also muss irgendwie Strom zum Fahrersitz gelangen.
Für eine saubere Lösung muss die Mittelkonsole raus.
Um die ausbauen zu können, muss man das Drahtseil der Handbremse lösen. Damit die später auch wieder gleichmäßig greift, empfiehlt es sich, die Windungen der Einstellmutter zu messen, bevor man sie los schraubt:
Handbremskabel Einstellung
Anschließend liegt die Misere offen vor einem:
Mittelkonsole entfernt
Direkt hinter dem Schaltgestänge verzweigt sich der Kabelbaum zu den Vordersitzen.
Hier lässt sich sauber der Strom für den Fahrersitz vom geschalteten Kabel des Beifahrersitzes abgreifen:
Stromkreis Sitzheizung re. + li.
Natürlich ist sowas normalerweise *pfui*, da man regelmäßig nicht weiß, ob die Kabel die zusätzliche Last vertragen.
Die Opel-Mannen haben jedoch ihren Kabelbaum ausreichend stark dimensioniert. Die original Sitzheizung wird laut Handbuch pro Sitz mit 15A abgesichert. Die Waeco-Sitzheizung zieht jedoch laut Hersteller auf Stufe 2 pro Sitz nur 3,75A (Stufe 1 = 1,87A). Da ist also reichlich Luft nach oben, was auch erklärt, warum sie ab Werk nur mit einer 10A-Sicherung für den Arbeitskreis daher kommt.
Ich habe daher mit reinem Gewissen die Fahrersitzheizung mit an den Stromkreis des Beifahrers gehangen und zur Sicherheit das Ganze nur mit 10A (statt wie von Opel intendiert mit 15A) abgesichert:
Stromkreis verbunden
Nachdem die Stromversorgung zum Stecker unter dem Fahrersitz somit sichergestellt ist, ist die weitere Verkabelung identisch zur Beifahrerseite. Das braune Massekabel bedarf keiner Modifikation, da es Kontakt hat.
Danach einfach alles wieder zusammen werfen, nochmal streng angucken und die Batterie wieder anschließen.
Der Rest des Waeco-Kabelbaums wandert in den Fundus:
Kabelbaum Rest
Hat man alles richtig gemacht, sieht der Innenraum wieder hübsch aus. Hat man Mist gebaut, hängen so weiße Säcke aus den Seiten der Sitze und es klingeln einem die Ohren….
Fertig
Ich habe mittlerweile die Sitzheizungen mal über eine Stunde im Dauerbetrieb gelassen.
Nach ca. einem Kilometer werden die Sitze merklich warm und nach ca. zehn Kilometern erreicht sie ihre volle Leistung.
Die Temperatur ist angenehm (jedoch nicht so unfassbar heiß, wie bei der Heizung des Jagdwagens), weder der Schalter noch die Kabel werden übermäßig warm und die Sicherung hält auch.
Scheint also alles in Ordnung.
Mal sehen, was der Langzeittest ergibt.

Schneller Brüter II

Nachdem die Grundlagen geklärt waren, konnten die Sitze raus.
Da unser Combo mit Seitenairbags ausgestattet ist, musste ich (um spätere Fehlermeldungen im Systemspeicher zu vermeiden) im ersten Schritt die Batterie abklemmen, 2 Minuten warten und, um eine eventuelle Restspannung im System ab zu bauen, einmal das Licht an und aus schalten.
Danach kann man gefahrlos den Zentralstecker unter den Sitzen lösen.
Hierzu muss man den roten Riegel in Fahrtrichtung ziehen, bis er etwas ausrastet. Anschließend kann man den „Schieber“ auf dem er sitzt nach außen ziehen (mit den Fingernägeln), wobei sich der Stecker vom Fahrzeug löst:Zentralstecker Sitz
Nun müssen noch der Kabelbinder direkt am Stecker (auf der Unterseite zusammendrücken und nach oben ausfädeln; wiederverwendbar) und die vier Torx-Schrauben in den Sitzschienen gelöst werden.
Hiernach kann man den Sitz aus dem Fahrzeug heben und beiseite legen.
Eh man sich voller Elan an die Arbeit mit den Sitzen begibt, sollte man die Sitzschrauben penibel vom Schraubenfest reinigen:
Sitzschrauben mit Sicherungslack
Im Netz gibt es einige Berichte von Menschen, die dies nicht taten und sich dadurch beim erneuten einschrauben die Gewinde ruiniert haben. Dann geht die Schraube weder vor noch zurück und der Sitz wackelt munter hin und her. Das es unter diesen Umständen eine große Freude ist, die zerstörten fahrzeugseitigen Gewinde zu reparieren, muss ich wohl nicht extra auf malen, oder?
Also lieber in Ruhe hinsetzen und ne halbe Stunde lang mit der Drahtbürste schruppen!
Sind die Gewinde gereinigt, kann es am Sitz weiter gehen. Als erstes müssen alle Kunstsoffverkleidungen ab.
Die lange Verkleidung an der Seite der Sitzschiene ist an der Unterseite des Sitzes und in der Mitte hinter der Abdeckkappe verschraubt.
Die Kappe kann man beschädigungsfrei von hinten mit einem schlanken Schraubenzieher raus drücken.
Die Abdeckungen der Lehnenbefestigung sind nur geklipst.
Um das Rad der Lehnenverstellung zu demontieren, muss man auf der gegenüberliegenden Seite, den kleinen Stöpsel mit einem Schraubenzieher aus der Welle hebeln und anschließend einfach kräftig an dem nur gesteckten Rad rupfen.
Sollte dabei die Welle ein Stück mit raus kommen, ist das nicht weiter wild. Man kann sie einfach wieder in die gegenüberliegende Führung einfädeln (Taschenlampe und kleiner Schraubenzieher als Führung helfen):
Welle zur Lehnenverstellung
Um die Lehne von der Sitzfläche zu trennen, muss man jeweils die Sechskantschraube (hinter dem Gurtschloss) und beim starren Sitz die E14 Torx-Schraube lösen.
Anschließen kann man beide Sitzteile nebeneinander legen:
Lehne und Sitzfläche getrennt
Wie ihr seht, habe ich das Kabel des Seitenairbags nicht demontiert.
Auch ohne dies zu lösen lässt es sich gut arbeiten und man muss ja nicht unbedingt mehr mögliche Fehlerquellen produzieren, als zur Ausgestaltung eines erfüllten Schrauberlebens zwingend nötig sind.
Sind die Hälften getrennt, kann man sich dem Sitzbezug der Sitzfläche zuwenden.
Diese ist auf der Unterseite mit verschiedenen Laschen lediglich festgeklemmt:
Haltenasen Sitzbezug
Ich habe als erstes die Rückseite, dann die Front und anschließend die Seite gelöst. das ging meiner Meinung nach am einfachsten.
Anschließend krempelt man den Bezug nach oben:
Bezug Sitzfläche abgehoben
Wie hier gut zu erkennen ist, ist der Bezug an der Oberseite mit Klammern befestigt.
Für den Einbau der Sitzheizung muss man die Klammern der hinteren Querverstärkung:
Sitzbezugsklammern original Mitte
und die jeweils hinterste seitliche Klammer:
Sitzbezugsklammern original Seite
lösen. Das kann man mit der Geduld eines buddhistischen Mönchs per aufbiegen und ausfädeln oder wie ich, mit einem Seitenschneider machen….
Sind die Klammern bzw. ihre Überreste raus, gehts ans einfädeln:
Heizung Sitzfläche bereitgelegt
Auf dem obigen Bild habe ich das Heizelement für die Sitzfläche (das mit dem Loch) schon bereit gelegt. Die extra gepolsterte Seite über den Leitungen gehört nach oben.
Es ist hilfreich, wenn man die Klebestreifen schon an einer Ecke löst und um schlägt. So ist das blinde abziehen unter dem Bezug später um ein vielfaches einfacher.
Hat man die Heizdecke schön glatt eingeschoben, stellt man fest, dass die Verstärkung des Sitzpolsters zu breit für den Ausschnitt ist:
Mittelsteg zu breit
Würde man den Bezug so befestigen, würde er die Leitungen stark knicken.
Um das zu verhindern, habe ich einfach links und rechts ein Stück der Verstärkung abgekniffen:
Mittelsteg gekürzt
Sollten dabei die original Befestigungslöcher ausreißen, ist das nicht so wild. Man kann einfach Neue durch porkeln.
Gekürzt passt die Stange unter das Heizelement ohne mit den Leitungen ins Gehege zu kommen:
Mittelsteg mit Kabelbindern
Wie ihr Seht, habe ich zur Befestigung anstelle der original Drahtringe Kabelbinder verwendet. Die haben sich schon früher bewährt und sind wesentlich leichter zu montieren.
Ist die Oberseite wieder in Position und die Sitzheizung schön glatt unter dem Stoff, kann man das Klebeband ab ziehen und vorsichtig den Bezug glatt (!!) drauf streichen.
Folgend kann der Bezug wieder auf der Unterseite montiert werden. Achtet dabei darauf, dass das Kabel der Sitzheizung mit raus kommt und der Bezug sich nicht verzieht und es nachher unschönen Falten gibt.
So sollte das Ganze fertig aussehen:
Sitzfläche wieder bezogen
Nun kann es an der Lehne weiter gehen. Dort ist der Einbau wesentlich einfacher.
Als erstes müsst ihr den Bezug an der Unterseite trennen:
Bezug Sitzlehne offen
Rück- und Vorderseite der Lehne sind dort miteinander verhakt und sitzen zusätzlich auf einer Schiene. Ist schwierig zu beschreiben, aber ihr werdet es schon erkennen, wenn das Teil vor euch liegt.
Mit dem beim Sitzbezug gewonnen Gefühl für die notwendigen Kräfte lässt sich der Bezug dort auch trennen.
Das Heizelement lässt sich nun ganz einfach einschieben (Klebeband vorbereiten nicht vergessen!):
Sitzheizung in Lehne einschieben
Es reicht, wenn das Heizelement an der Rundung im unteren Teil der Lehne beginnt. Normalerweise hat euer Rücken dort erst Kontakt mit der Lehne, so dass tiefer keine Heizung sein muss.
Auch hier zieht ihr anschließend das Klebeband ab und streicht den Bezug an. Easy as chips.
Beim Fahrersitz mit Klappfunktion ist das Vorgehen nahezu identisch. Jedoch muss nur die vordere Sechskantschraube gelöst werden, da hinten nur der Haken der Arretierung greift:
Klappsitz Gelenk
Zusätzlich muss jedoch der Hebel der Sitzhöhenverstellung demontiert werden. Er lässt sich einfach abschrauben und dann von seinem Vierkant abziehen:
Hebel Sitzhöhenverstellung
Was mich persönlich ein wenig stutzig macht, ist dieses Metallteil:
Teil übrig
Es kam mir entgegen gepurzelt, als ich beim Fahrersitz die Plastíkabdeckung der Laufschiene abmontierte.
Ich konnte ihm aber weder eine Funktion zuordnen, noch funktioniert nun irgendwas nicht mehr. Keine Ahnung, was es da zu suchen hatte.
Naja, der erfolgreiche Schrauber hat hinterher eh immer mehr Teile übrig als vorher….
Abschließend nochmal ein Bild vom integrierten Temperaturwächter der Matten:
Temperaturwächter
Menschen haben behauptet, dass man den Kabelbaum der Waeco-Heizungen nicht umstricken dürfe, da dadurch der Temperaturwächter im Kabel entfallen würde.
Wir heften es mal in den Ordner „Haltlose Gerüchte/Verschwörungstheorien“.
Damit konnte es an der Elektrik weiter gehen….

Schneller Brüter

Nachdem der Combo „beserviced“ und Vadderns Jagdwagen aufgewertet war, konnte ich zur Kür des Wochenendes über gehen:
Gerüchten zufolge soll der Winter vor der Tür stehen und in diesem Zusammenhang wünschte sich das Beste aller Weibchen einen Satz heißer Backen fürs Auto.
Im Stiefastra hatte sie so eine billige Sitzauflage mit Anschluss für den Zigarettenanzünder.
Da der Combo aber eine hoffentlich höhere Lebenserwartung bei uns hat, sollte da eine professionellere Lösung her.
Bei Vadderns zweitem Jagdwagen hatten wir ja schon mal erfolgreich eine Sitzheizung nachgerüstet.
So in der Richtung sollte das jetzt auch laufen. Nur noch eine Ecke hübscher.
Im Netz gibt es reichlich Infos, wie man beim baugleichen Opel Corsa C Sitzheizungen im original Kabelbaum nachrüstet.
So sollte das auch beim Combo geschehen. Dazu mussten erstmal ein paar Parameter gechecked werden:

  1. Liegen schon die Kabel vom Blindschacht in der Mittelkonsole zum Sitz?
  2. Liegen auch die Kabel vom Sicherungskasten zum Blindschacht?
  3. Welchen Schalter brauche ich für den Blindschacht?
  4. Sind die Sitzbezüge verklebt?
  5. Wo bekomme ich eine passende Sitzheizung?

Beim CNG-Combo findet sich in der Mittelkonsole in der Blende des Zigarettenanzünders der manuelle Umschalter für den Gas-/Benzinbetrieb und ein Blindstecker:
Blende für Sitzheizungsschalter
Beim normalen Corsaren/Combos sind dort statt der Schalter zwei Münzfächer. Bei normalen Fahrzeugen mit serienmäßiger Sitzheizung, sitzen links und rechts des Anzünders die jeweiligen einstufigen Schalter der Sitzheizungen.
Die rechte Blindschachtabdeckung kann man einfach raus puhlen. Um nun zu checken, ob die Vorbereitung für die Sitzheizung schon verbaut ist, muss die Blende raus. Das geht ohne Hebelspuren des Schraubenziehers, indem man den Schaltsack löst (einfach von vorne leicht drücken und er hakt sich aus der Mittelkonsole aus) und dann von unten die Blende raus drückt:
Blende ausgebaut
Jetzt sieht man schon, dass hinter dem Blindschacht die Aufnahme samt Kabel für den Heizungsschalter wartet. Die Leitungsfarben Richtung Sitz sind braun (Masse) und gelb/schwarz (rechts) bzw. rot/schwarz (links):
Sitzheizung Vorbereitung
Da der linke Schalter bei der Erdgasvariante ja schon belegt ist, werden beide Sitze laut Opel-Handbuch über den rechten Schalter geschaltet. Im Zweifel läuft eine Heizung dann halt immer leer. Jedoch fällt auf obigem Bild auf, dass sich nur das gelb/schwarze Kabel am Schalter findet. Ein Problem das es später noch zu beheben galt.
Soweit, so gut.

Weiter geht es unter der Motorhaube am Sicherungskasten. Laut Handbuch sind die 15A-Sicherungen Nr. 26 und 27 (bei frühen Modellen Nr. 27 & 28) für die Sitzheizungen zuständig. Ich habe die entsprechenden Steckplätze mal markiert:
Sicherungskasten
Ob die Kabel vom Sicherungskasten zum Schalter schon liegen, lässt sich einfach feststellen indem man schaut, ob beide Sicherungspinne belegt sind. Finden sich in jedem Steckplatz zwei Metallklammern für die Sicherung, so hängen da auch Kabel hinter. Bei Fahrzeugen ohne Vorbereitung findet sich nur eine Klammer je Steckplatz und es ist reichlich Fummelarbeit nötig, um sie nachträglich zu verbauen. Glücklicherweise ist unser Combo dort jedoch gut bestückt. Der Corsa/Combo verwendet übrigens statt der normalen ATO-Sicherungen Mini-Sicherungen.

Weiter geht es mit dem Schalter. Der lokale Opelhökerer hätte gerne 33€ pro Schalter und nochmal 19€ für die Blende. Passt zu den 130€ für die Heizelemente….
Besser ist da der lokale Kfz-Verwerter oder einfach eBay.
Die Teilenummer des Schalters lautet: 09179078
Die Blende hat die Teilenummer: 24400554
Sitzheizungsschalter
Bei unserem Combo war es mit dem einzelnen Schalter getan.

Ein kurzer Blick unter den Sitz und ein Griff an den Sitzbezug offenbart, dass die Bezüge nur geklammert sind. Also auch da Entwarnung.

Bleibt noch die Frage, was man für eine Heizung nimmt.
Der original Opel-Schalter kennt nur An oder Aus.
Da wäre also eine einstufige Heizung Sinnvoll.
Im Netz verwenden sie daher alle die Waeco SH45. Leider wird die aber nicht mehr produziert und wurde durch die zweistufige Waeco MSH50 ersetzt.
Doof.
Beim Jagdwagen haben wir die billigste No-Name-Variante verwendet. War zum einen ja ein Experiment und zum anderen wäre es nicht schlimm gewesen, wenn sie den Geist aufgegeben hätte.
Beim Combo wollte ich jedoch eine möglichst dauerhafte Lösung. Außerdem musste ich auch ein wenig auf den Strombedarf achten, da ja immer beide Heizungen parallel laufen.
Ich entschied mich daher dafür, die Waeco MSH50 zu nehmen und einfach nur die zweite Stufe an zu schließen. Wenn einem zu warm wird, kann man die Heizung ja wieder ausschalten.
Waeco MagicComfort MSH50
Damit war alles bereit, um das Auto zu zerlegen….