Archiv der Kategorie: Sonstige Schraubereien

Fette Dose

Nachdem ich neulich ja schon mal über das von mir gebastelte Ölablassbecken berichtet hatte, will ich die Radlagergeschichte mal dazu nutzen über meinen Fettspender zu berichten.
Fett gibts normalerweise in Kartuschen oder in Dosen. Beides ist nicht gerade ideal, wenn man nur eine kleine Menge zum einschmieren benötigt. Die Kartusche muss man in die Presse spannen und dann versuchen nur ein bisschen raus zu bekommen, was meistens in einer Sauerei und viel verschwendetem Fett endet. Besser ist da noch das Fett aus der Dose, allerdings muss man das da auch erst mit einem Spatel rauskratzen und den dann weglegen. Außerdem ist die offene Dose auch anfällig für Verunreinigungen.
Mal wieder hilft der kreative Blick in den Haushalt: „Dreh-Dosier-Kruken“ sind genau das Richtige. Durch ein rausnehmbares Schraubgewinde im Dosenboden wird ein Teller Richtung Dosendeckel gefahren, welcher den Inhalt (in unserem Fall Fett) durch die Dosieröffnung im Deckel presst. Hier mal Aufbau und Funktion:

Das Fett lässt sich so Gramm-genau dosieren. Und sollte man doch mal zu viel oben rauspressen, so dreht man den Dosenboden einfach wieder zurück und durch das oben entstehende Vakuum zieht sich die überschüssige „Fettwurst“ wieder zurück in ihr Häuschen.
Die Dinger gibts leer in allen möglichen Größen in der lokalen Apotheke für irgendwas bei 1,50€.
Ich hab unsere Dosen über meine Großeltern geschnorrt. Die haben solche Salben eh immer vom Arzt verschrieben bekommen. Wenn die Dosen dann leer waren, kamen sie nicht in den gelben Sack, sondern auseinandergebaut in die Spülmaschiene (Vorher gründlich mit Spüli auswaschen, sonst schmeckts Essen vielleicht komisch!). Danach einfach mit der Fettpresse reichlich reindrücken und fertig ist der Spender für die Werkstatt. Mit dem roten Schraubverschluss ist die Dose auch sicher verschlossen, sollte sie mal aus dem Regal fallen, lässt sich selbst mit Handschuhe leicht bedienen und die glatte Oberfläche lässt sich einfach reinigen. So sieht eine von unseren aus:
Fett-Dose

Fett-Dose 01

Ich bin einfach zu fett geworden

Bei uns zuhause lag anständig Schnee. Sogar so viel, dass unser treuer Dackel bis zum Bauch drin versunken war:
Schlitten kaputt
Da war es natürlich klar, dass ich meine Freundin einpackte um vom matschigen Osnabrück in die verschneite Heimat umzusiedeln und ein Wochenende mit rodeln und Kaminfeuer zu verbringen. Neben einem LKW-Schlauch (Mal wieder für Lau vom Abfallhaufen des Reifenhökerers) besitze ich auch noch den schnellsten Schlitten des Dorfs. Oder besser „besaß“… aber dazu später mehr. Es ist der alte Kinderschlitten, auf dem schon meine Mutter rodelte. Eigentlich ein ganz normaler Holzschlitten, wie es sie zu Hauf im Dorf gibt. Allerdings sind die Kufen dieses Schlittens insgesamt nur 43cm lang. Weniger Reibung = mehr Speed… Dazu noch Hänflingsausmaße wie ich sie mitbringe, Schmirgelpapier sowie etwas Wachs und man ist seit 20 Jahren ungeschlagener Rodelmeister. Die heutigen Kinder mit ihren Sicherheits-Plastikschlitten sind eh raus. Um die fahre ich Kreise auf der Piste und bin trotzdem noch schneller… Das hier ist das gute Stück:
Schlitten kaputt 02
Es war also an der Zeit, es den Jungspunden mal wieder zeigen. Doch 40 Jahre harter Rodeleinsatz und 20 Jahre gute Ernährung führten zu einem verfrühten Ende der Aktion… Ich bin einfach zu fett geworden:
Schlitten kaputt 01

Eigentlich sollte ich den Schlitten dann zerlegen und ihn bei uns durch den Ofen schieben. Aber als ich so vor ihm stand und an all die schönen Erinnerungen dachte, habe ich es einfach nicht übers Herz gebracht. Es wäre fast sogar zu einer Träne gekommen. Mein Vater sah uns beide Häufchen Elend und meinte: „Na, bringstes nicht übers Herz? Weißte was: Den reparieren wir. Da schreinern wir zwei neue Streben und schauen auch mal nach dem Rest und dann läuft der wieder.“
Jedes Kind sollte einen Vater haben….. aber das sagte ich ja schon mal.

Spülhilfe

Da unser Kleiner zu tief liegt, um unseren alten Ölwechsel-Kanister für den Ölwechsel drunter zu schieben, habe ich vor einiger Zeit ein kleines Hilfsmittel gebaut. Ich habe über Tobias bei eBay eine alte Küchenspüle für nen Euro gekauft und die Löcher des Hahns und des Ablaufs der Abtropffläche wasser– öldicht mit Gummi verschlossen. Natürlich mal wieder vom LKW-Schlauch

Öl-Auffangwanne 003
Auf der Unterseite habe ich den Siphon abgebaut und ein Kugelventil aus dem „Rohrbau“ am Ausguss angebracht. Den Ausguss selbst wollte ich behalten, da durch das Sieb an der Oberseite eventuell ins Öl gefallene Kleinteile (Schraube, Ratschen-Nuss, etc.) aufgefangen werden. Außerdem sorgt er für einen dichten Abschluss an der gekrümmten Unterseite des Beckens.
Öl-Auffangwanne 001
Ob das Ventil ölbeständig ist, wird die Zeit zeigen. Bisher gibts da noch nix zu klagen. Die Seitenabgänge des Ausgusses habe ich wieder mit Gummi und entsprechenden Schraubkappen aus unserem Sanitärfundus verschlossen.
Öl-Auffangwanne 002
Da Ausguss und Kugelventilstutzen leider den selben Durchmesser haben, musste ich ein passendes Verbindungsstück finden. Geeignete Schläuche habe ich partout nicht gefunden. Stattdessen fand sich in unserem heimischen „Rohr-Fundus“ ein verchromtes Staubsaugerrohr, dass exakt den passenden Durchmesser hatte. Mit Hilfe der Eisensäge und Epoxidharz hatte ich also nach kurzer Zeit ein spitzen Verbindungsstück mit bombenfester Verbindung. Sollte jemand von euch das nachbauen, passt auf, dass es der Person, welche den Staubsauger normalerweise benutzt nicht auffällt, dass das Rohr neuerdings etwas kürzer ist…. Ich empfehle einen spätpubertären Wachstumsschub als Ausrede. Gerne auch in Verbindung mit dem Satz: „Ker, Schatz! Sind deine Brüste auch größer geworden?“. Das sollte erstmal für Frieden sorgen.

Damit uns das gefüllte Ölbecken nicht in die Grube fallen kann, habe ich in passendem Abstand noch ein Hölzchen unter die Abtropffläche geschraubt. Auf der anderen Seite dient das Becken selbst als Anschlag (Bitte ignoriert den gruseliegen Zustand unserer Grube! Sie wird in nächster Zeit renoviert.).
Öl-Auffangwanne 011
So funktioniert unsere neue Öl-Auffangwanne ganz tadellos. Die Abtropffläche gibt eine vorzügliche Ablagefläche für Lappen und Werkzeug ab und das Becken selbst fasst mehr Öl als jedes durchschnittliche Auto haben sollte. Und sollte man mal nen Ölwechsel an seinem Audi R8 (14,2 Liter Ölvorrat) machen, kann man ja gleichzeitig das Öl über das Kugelventil in den Altölkanister ablassen, so dass es durch das Becken nur durch läuft.
Hier noch ein abschließendes Einsatzfoto:
Öl-Auffangwanne 007

Pimp my Fahrrad 1.0 beta

Die letzten Tage war hier in Osnabrück ja noch der 97. Deutsche Katholikentag. (Als Evangelisch-Reformierter spare ich mir mal jeden Kommentar.) Ich habe es die 5 Tage über eigentlich ganz gut geschafft, den Trouble und die Menschenmassen zu umfahren. Nur am Freitag ließ es sich nicht vermeiden. Ich musste direkt durch. Ich gestehe, dass meine Toleranzgrenze mit jedem Meter sank. Als gegen Ende meiner Schiebeodyssee durch die Menschenmassen auch noch eine Erweckungstänzermenge mit ihrem spastischen „Tanzstil“ den Weg versperrte, riss mir der Geduldsfaden und ich schob mein Fahrrad einfach mitten durch sie durch. Dies habe ich mittlerweile bereut. Der Herrgott bestraft zutreffenderweise kleine Sünden sofort. Haben die mir doch so eine katholische Reißzwecke in den Reifen gehext, die kleinen Schlawiner! Nen schön anständiger Platten. Also am Samstag Nachmittag Rad ausbauen, Loch suchen, flicken, Rad einbauen und feststellen, dass man keine Luftpumpe für Autoventile im Haus hat….Kacke. Für Lola hab ich normalerweise immer einen Adapter dabei, so das man Autoventile auch mit ner normalen Fahrradluftpumpe aufpusten kann („Schrader auf Dunlop“-Adapter), aber der ist natürlich bei Lola und die steht bei meinen Eltern. Die anderen Fahrräder im Fahrradständer der Nachbarschaft hatten natürlich auch alle nur normale Luftpumpen und der Fahrradladen um die Ecke hatte zu. Tolle Wurst. Also kurz überlegt: Zur Tanke schieben? Neee, viel zu weit. Also Alternativen. Du hast Doch noch von deinem alten Tourenrad das komplette Vorderrad im Keller…..mal sehen ob das passt:

Bild nicht vorhanden
Ok, das alte Vorderrad hatte 26″ und das Neue hat 28″, aber so Beachcruiser sind ja momentan in…. und vordere Schutzbleche und Bremsen werden auch total überschätzt! Die mussten nämlich weichen, damit das Rad passte. Ein paar Unterlegscheiben halfen weiterhin die Gabel ein paar Millimeter zu spreizen, damit die Speichen nicht an der Federgabel anschlugen. Aber ansonsten bin ich mit meinem Umbau sehr zufrieden. Damit kann ich jetzt erstmal wieder rumdüsen, bis ich nen bisschen Luft für das geflickte Vorderrad aufgetrieben habe.