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My first Service

Nachdem die Beste von Allen und ich innerhalb der letzten sechs Monate 15.000km mit dem Combo runter geschruppt haben, war er mit seinem ersten Service unter meiner Regie dran.
Laut Opel-Service-Plan standen folgende Arbeiten an:
– Ölwechsel
– Reinluftfilterwechsel
– Zündkerzenwechsel
– Ölseparator entleeren
– Benzinfilter wechseln

Die Ersatzteile lieferte eBay (Öl & Zündkerzen) und der lokale Autoteilehökerer (Filter):
Service Kit
Ansonsten wird noch eine breite Palette Innentorx-Bits benötigt.
Damit bei unserem doch eher ausgewachsenen Fuhrpark die halb-leeren Ölkanister nicht die Oberhand gewinnen, versuchen wir, die verwendeten Öle nach Möglichkeit zu vereinheitlichen. Der größte gemeinsame Nenner lautet hierbei 5W40.
Dementsprechend habe ich den Combo von 5W30 auf 5W40 umgestellt. Da Gasmotoren jedoch mit wesentlich höheren Drücken und Temperaturen arbeiten, als normale Motoren wollte ich nicht ohne Not auf die geforderte GM-Freigabe GM-LL-A-025 verzichten. Das einzige 5W40-Öl, welches diese Spezifikation erfüllt ist das Total Quartz 9000 Energy. Zumindest habe ich kein Anderes gefunden. Mit 24€ für 5 Liter liegt es 2€ unter dem original GM Opel 5W-30 Dexos 2 Longlife. Mal sehen, wie es sich so im Combo schlägt.
Der passende MANN-Ölfilter hat die Nummer W712/75.
Hier mal ein Bild vom Altöl nach über 15.000 km und einem Jahr:
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
Das Gerücht der wesentlich saubereren Verbrennung von Gasmotoren erscheint bestätigt. Ich kenne frisches Öl, welches dunkler ist.

Für den Zündkerzenwechsel habe ich statt der original verwendeten GM 029, welches umgelabelte Bosch FR 7 KPP 33+ sein sollen, NGK Laser Line No.1 verwendet.
Im Erdgasfahrer-Forum finden sich zu beiden Kerzen gute Berichte, jedoch glänzen die NGKs mit einer doppelt so langen Lebensdauer von 60.000 km (Herstelleraussage). Auch hier macht der Versuch „kluch“.
Für den Zündkerzenwechsel muss das Zündmodul raus. Das findet ihr mittig unter der Motorabdeckung:
Zündmodul montiert
Nachdem der Stecker und die vier Befestigungsschrauben gelöst sind, kann man das Modul vorsichtig senkrecht von den Zündkerzen ziehen. Der nötige Kraftaufwand ist erstaunlich hoch.
Zündmodul
Die Zündkerzen selbst verstecken sich in tiefen Schächten:
Zündkerzen im Block
Zum lösen ist eine schlanke Zündkerzennuss nötig.
Hier mal ein Bild von den alten Original-Kerzen:
Zündkerzen alt
Sehen noch ordentlich aus und das Verbrennungsbild ist auch schön gleichmäßig. Ich lege sie mal in den Fundus für schlechte Zeiten.

Abschließend stand noch der Wechsel des Innenraumluftfilters auf dem Programm.
Entgegen der Gerüchte im Internet habe ich keine Unterschiedlichen Filter für Fahrzeuge mit und ohne Klimaanlage finden können.
Zwar bietet MANN mit den Filtern CUK 3337 und CU 3337 unterschiedliche Filter für den Opel Combo an, jedoch  unterscheidet sich der CUK 3337 vom CU 3337 nur durch eine zusätzliche Aktivkohle-Schicht. Zwingend ist diese extra Filtrierung nicht für die Klimaanlage.
Beim alten Stiefastra musste man für den Wechsel das Handschuhfach ausbauen. Das muss man beim Combo zwar nicht mehr, jedoch ist der Austausch nicht minder fummelig.
Als erstes muss der Windlauf über dem Wasserkasten demontiert werden:
Wasserkastenabdeckung Verschraubungen
Die Pfeile markieren die beiden Schrauben, mit denen er gehalten wird. Anschließend muss man das komplette Teil einige Zentimeter nach links ziehen, damit es aus seiner Nut am rechten Rand kommt. Nun kann man es etwas nach oben klappen (auf dem oberen Bild schon erfolgt). Hierbei müsst ihr auf den Schlauch zur rechten Waschdüse achten, welcher meiner Meinung nach zu kurz dimensioniert ist, um auch nur annähernd entspannt werkeln zu können.
Jetzt habt ihr Zugang zu den beiden Halteklammern, welche den Filter halten und könnt ihn entnehmen:
Innenraumluftfilter alt vs. neu
Auf dem obigen Bild seht ihr neben dem Vergleich Alt vs. Neu auch die von MANN mitgelieferte Einbauanleitung. Spitzen Service, wie ich finde!
Der wirklich fummelige und zeitraubende Teil ist jedoch der anschließende Zusammenbau.
Wasserkastenabdeckung demontiert
Man muss es irgendwie schaffen, dass die Abdeckung ohne zu verkanten in die Halteklammern in der Nut zurück rutscht:
Halteklammern Wasserkastenabdeckung
Es hat bei mir eine geschlagene halbe Stunde und mein gesamtes Repertoire an Flüchen gedauert, bis alles wieder passte. Zum Glück ist der Filter nur alle 60.000 km dran.

Den Ölseparator der Gasanlage (große Weiße Dose im linken Motorraum) habe ich schon vor einiger Zeit im Rahmen der Gewährleistung bei einer CNG-zertifizierten Opel-Werkstatt entleeren lassen.
Zum einen, weil im Internet geweint wurde, dass man davon als Laie die Finger lassen soll und zum anderen, weil ich einfach keine Ahnung hatte, wie man ihn entleert.
Wie sich herausstellte, ist die Entleerung überraschenderweise kein Hexenwerk.
Der Opel-Mechaniker hat einfach die Leitungen abgeschraubt, es gab ein großes „Zischhhh“, dann hat er die Halteschrauben demontiert und das Teil raus genommen.
Danach hat er die beiden Hälften getrennt (und dabei das Gehäuse zermackelt und eingedellt *Grrr*), mir den knochentrockenen Papierfilter gezeigt (nach 67t km) [welcher verblüffende Ähnlichkeit mit einem schnöden Ölfilter hat], einmal durch den unteren Teil durch gewischt, eine neue Dichtung aufgelegt und alles wieder zusammen gebaut.
Anschließend hat er Seifenwasser auf die Verschraubungen gesprüht um zu testen, ob es eine Leckage gibt und alles schön sauber gewischt.
Ob das nun die Vorgehensweise aus dem Lehrbuch ist, oder seine persönliche Nonchalance kann ich natürlich nicht sagen. Ich kann nur sagen, dass es funktioniert hat und überraschend simpel war.

Den Benzinfilter habe ich entgegen des Service-Plans nicht getauscht. CNG und Benzin-Variante haben hier das identische Interval und das identische Bauteil. Jedoch hat unser Combo von den letzten 15.000 km nur 120 km im Benzinbetrieb zurück gelegt.
Das dadurch der Filter das Ende seiner Lebensdauer erreicht hat, will mir nicht so recht einleuchten. Das Geld und die Arbeit spare ich mir lieber.

Abschließend gab es noch eine Runde Winterreifen:
Neue Winterreifen hinten
Zwar sah das Wetter nicht nach Herbst, geschweige denn Winter, aus (Ich habe im T-Shirt gearbeitet.), aber „von O bis O“ ist Winterreifenzeit. Nächstes Wochenende sollen es auch nur noch maximal 7°C werden.

Zum Ende noch ein wenig erbauende Statistik:
Gefahrene Kilometer: 15.026 Km
Auf Gas gefahrene Km: 14. 906 Km
Verbrauchtes Gas: 714,20 Kg
Spritkosten: 769,43 €
Durchschnittsgaskosten/100 km: 5,16 €
Durchschnittsspritkosten/100 km bei vergleichbarem Benzinmodell: 12,03 €
CNG-spezifische Mehrkosten: 0€
Ersparnis: 1024,03 €

Der Weg zum Stoff

Vor wenigen Tagen ist eine sehnlich erwartete Lieferung eingetroffen.
Im online-Shop von gibgas.de habe ich den Erdgastankstellen-Atlas Deutschland 2012/2013 und einen Satz O-Ringe für die Tankkupplung bestellt.
Die O-Ringe braucht man für den gasdichten Tankanschluss am Auto:
O-Ringe
Im Falle einer Fehlbedienung kann es nämlich dazu kommen, dass einem der kleine (genormte) Dichtring aus dem Tankstutzen weg fliegt. Eine erneute Betankung mit Erdgas ist dann erst möglich, wenn man den Ring wieder gefunden bzw. ersetzt hat.
Glücklicherweise ist uns das bisher erst einmal passiert und wir haben den Ring dann auch direkt wieder gefunden. Damit wir aber im Fall der Fälle nicht ohne da stehen, habe ich mal drei von den kleinen Scheißerchen auf Halde gelegt (natürlich im Auto). Die fressen kein Heu und bei 9,49€ pro Packung gibt’s da auch wenig Ausreden. Würde mich mal interessieren, was die bei Opel am Tresen kosten…

Gespannter habe ich jedoch auf den Atlas gewartet!
Zwar wissen wir mittlerweile, wo auf unseren regelmäßigen Strecken CNG-Tankstellen sind und für unbekannte Routen gibt es das Internet oder die (extrem gute) App „LPG CNG Finder Europa„, aber manchmal ist die Beste von Allen auch ohne mich (und mein Telefon) unterwegs. Oder es gibt unterwegs kein Netz/Internet, oder man fährt spontan los, oder hat’s Telefon vergessen, oder…, oder….
Auf jeden Fall ist es sinnvoll ein „Offline-Backup“ im Auto zu haben…

Der Atlas ist ein erstaunlich dicker Wälzer mit detaillierten Anfahrtsskizzen zu allen verzeichneten 900+ Tankstellen:
Anfahrtsskizzen
Außerdem gibt’s einen Autobahn-Routenplaner, welcher einem zeigt, wie viel Gas-freie Kilometer zwischen zwei Tankstellen liegen:
Autobahnroutenplaner
Sehr hilfreich, wenn einem unterwegs das Gas droht auszugehen!
Weiterhin gibt es ein Europa-Register mit Tankstellen aus 15 europäischen Ländern:
internationales Tankstellenverzeichnis
Hilfreich bei der Urlaubsplanung.
Die Handhabung des Atlanten ist simpel und selbsterklärend. Es gibt auch verschiedene Verzeichnisse, welche ein Auffinden von Tankstellen nach verschiedenen Kriterien ermöglichen.
Eine rundum gelungene Publikation die ihre 8,90€ auf jeden Fall wert ist!

Oberst Hathi gehört nun zur Familie

Entgegen meiner Prognose werden es wohl nicht „die nächsten Artikel“ sein, in denen ich von unserer Suche nach einem Opel Combo CNG berichte, sondern nur dieser…
Wir haben ihn nämlich schon gefunden.
Im tiefsten Brandenburg (Jüterbog, malerischer Arsch der Welt), dort wo die Trabanten blühen, fanden wir ihn.
Trabant-Denkmal
Bei Autohaus Lautsch stand er als unsere Erstwahl (hier schon nach der Abholung):
Fahrerseite
Baujahr 2008 und damit modellgepflegt, mit dem 94-PS-Motor.
Beifahrerseite
An Ausstattung hat er: elektrische Fensterheber & Spiegel, FlexOrganizer-Paket, CD-Radio „CD 30“ mit Lenkradfernbedienung, höhenverstellbaren Fahrersitz, zwei Schiebetüren, große Heckklappe, Raucherpaket (trotzdem NR-Wagen), Klimaanlage, Funkzentralverriegelung
Front
Mit 52.000 km war der Tachostand angenehm niedrig. Erstzulassung war Ende 2008 auf den Landkreis Teltow-Fläming. Der Landkreis leaste bei diesem Händler insgesamt 28 (!!) identische Combos. Als Behördenrutsche wird er kein einfaches Leben gehabt haben. Dessen sind wir uns bewusst. Allerdings habe ich im Laufe der Suche lernen müssen, dass es kaum CNG-Combos aus erster privat-Hand mit akzeptabler Laufleistung gibt. Selbst wenn es eine domestizierte „Tour“-Version ist, so lief diese dann meistens bei einem Kleingewerbetreibenden und wurde nachmittags als Familienkutsche verwendet.
Da ist mir so ein Behördenfahrzeug mit vollem Scheckheft schon lieber. Da wurde wenigstens nicht am Service gespart und alles repariert, was anfiel. Dadurch, dass das Autohaus so einen Haufen von den Dingern zu warten hatte, werden die auch genügend Erfahrung gesammelt haben, um mit den Gasanlagen umgehen zu können. Das beruhigte mich weiterhin.
Durch die Behördenvergangenheit ist er natürlich kein Top-ausgestattetes Spitzenmodell. Der Üni-Lack in „royalblau“ war die billigste, nicht aufpreispflichtige Farbe. Ebenso das Interieur in Stoff-anthrazit.
Innenraum Sitze vorne
Er hat jedoch alles, was nach unserer Meinung für ein einigermaßen komfortables Reisen, auch auf längeren Strecken, erforderlich ist.
Das Geräuschniveau hält sich selbst bei Tempo 120 in überraschend akzeptablen Grenzen. Man kann sich dann noch unangestrengt unterhalten.
Bemerkenswert ist der Fußraum für die Hinterbänkler:
Innenraum Sitze hinten
Die Behördenvergangenheit bringt ebenfalls mit sich, dass augenscheinlich noch nie jemand auf den hinteren Sitzen Platz genommen hat.
Ein wenig negativ ist jedoch aufgefallen, dass sich die Vordersitze nicht sonderlich weit zurück schieben lassen. Uns Zwergen ist das jedoch Schnuppe.
Das Raumgefühl ist, bei annähernd identischen Außenmaßen (Länge und Breite) wie der Stiefastra, überwältigend:
Innenraum Überblick
Wie man sieht bekommt man bei aufgestellten Rücksitzen noch vier Winterreifen in den Kofferraum.
Die Rundumsicht ist ebenfalls fabelhaft. Die riesigen Nutzfahrzeug-Außenspiegel und die große Frontscheibe geben einem einen Panoramablick auf den Straßenverkehr. Gut dass wir uns für die große Heckklappe entschieden haben. Die Rücksicht durch den Innenspiegel ist so ebenfalls ausgezeichnet. Im Netz ließt man immer wieder, dass hinter den dicken Holmen der Flügeltüren sogar ganze Autos aus dem Blickfeld verschwinden. Von Motorrad- und Fahrradfahrern ganz zu schweigen.
Der Motorraum sieht ebenfalls gut aus:
Motorraum
Lediglich dieser ominöse Beutel trübt den gepflegten Eindruck:
ominöser Beutel
Ich vermute, dass sie den lokalen Marder mit einer goldenen Priese Koks killen wollten…
Auch von unten bestätigt sich der gute Eindruck:
Ölwanne + Getriebe
Motor und Getriebe sind trocken und alle Teile im Umfeld sehen noch neu aus.
Lediglich der Auspuff ist eine Sollroststelle:
Auspuff
Das Netz spricht von einer maximalen Lebensdauer von 5 Jahren.
Der CNG-Combo weicht hier auch von seinen sonstigen Brüdern ab. Aufgrund der großen Gastanks unter dem Heck, war dort kein Platz mehr für einen Auspuff. Daher endet dieser nun unter der Schiebetür auf der Fahrerseite.
Der Combo ist auch das erste Fahrzeug, dass ich sehe, welches auf seiner Unterseite Klartext-Aufkleber hat:
Aufkleber unterm Auto
Positiv ist mir ebenfalls aufgefallen, dass egal in welchen Hohlraum man blickt, man immer auf eine dicke Schicht Korrosionsschutzwachs stößt:
Korrosionsschutz
Unter dem Tankdeckel finden sich zwei Tankstutzen:
Tankstutzen
Auf den Kleinen Nöppes kommt dann die Kupplung der Zapfsäule (hier die alte Version):
Erdgas-Zapfpistole
Der Tankvorgang selbst wird von einer beeindruckenden Geräuschkulisse begleitet, ist aber ansonsten unspektakulär.
Ganz große Emotionen kommen erst dann, wenn man nach dem Volltanken auf die Zapfsäule blickt:
Erdgas-Zapfsäule
Unsere bisherige Erfahrung ist, dass uns die Strecke Magdeburg – Osnabrück mit ihren 280 km an Gas 12,45€ kostet. Der Stiefastra hätte den dreifachen Betrag gefressen….

Auch die Namensfindung war schnell abgeschlossen. Aufgrund der riesen Ohren wurde er „Oberst Hathi“ getauft:
http://www.youtube.com/watch?v=HWE-Cn19B_g

Der Praktiker

Wie Gonzo schon richtig vermutet hat, werde ich euch in den kommenden Artikeln mit der Suche nach einem Ersatz für den Stiefastra zu unterhalten versuchen.

Da die Zeit des Astras schon lange ihrem Ende zustrebte, habe ich mich glücklicherweise im Vorfeld mit einem möglichen Ersatz beschäftigt. Hierbei ist „die Zukunft“ ein zentrales Thema. Und das auch in vielerlei Hinsicht.

Grundsätzlich haben Autos bei uns in der Familie ein recht langes Leben.
Der Volvo 740 begleitet uns schon 22 Jahre. Der Stiefastra lebte 14 Jahre bei uns und den Volvo V70 haben wir seit 13 Jahren…
Da ist also absehbar, dass der zu beschaffende Ersatz ebenfalls einige Zeit bei uns bleiben wird. Dementsprechend muss er auch ein zukünftiges gemeinsames Anforderungsprofil erfüllen. Dies umfasst den deutschen Spießertraum: Kinder & Eigenheim.
Damit stehen schon mal „Ladevolumen“ und „Praxisnutzen“ recht weit oben im Lastenheft.

In dieser Kategorie gibt es Bullis, Vans, Hochdachkombis und normale Kombis. Bullis und Vans waren recht fix raus. Sooo groß soll der Stall an Kindern nun auch nicht werden. Außerdem kann die Beste diese Fahrzeugkategorien nicht leiden. Von den Problemen der Parkplatzsuche und des Handlings mal ganz abgesehen.
Nachdem mein älterer Cousin und seine Frau nun nagelneuen Nachwuchs haben, konnten wir sehen, wie schnell man einen „Kompaktvan“ Golf Plus mit einem Dachkoffer bestücken muss, nur um mal übers Wochenende mit dem Kacker zu den Eltern zu fahren. Damit war auch ein normaler Kombi bald aussortiert. Blieben also noch die „Hochdachkombis„. Wie angenehm so ein Fahrzeug sein kann, hatte ich ja schon mal testen dürfen. Diese Fahrzeuge sind groß genug um wahlweise eine Europalette vom Baumarkt zu holen, oder einen Kinderwagen ohne Faltarbeit unter zu bringen. Mit hinteren Schiebetüren kann man leicht Kinder verzurren und selbige können aussteigen ohne andere Fahrzeuge oder Fahrradfahrer zu gefährden. An Auswahl mangelt es in dieser Kategorie mittlerweile auch glücklicherweise nicht mehr. Also nochmal ins Lastenheft geschaut, um den Kreis enger zu fassen.

Es ist absehbar, dass meine Zeit in Osnabrück sich ihrem Ende zu neigt. Die Beste von Allen hat eine aussichtsreiche Stelle in Magdeburg angenommen und sobald ich meine Prüfung im Juni hinter mir habe, werde ich ihr hinter her ziehen. Da unsere Familien dann ein grobes Dreieck zwischen Hamburg, Paderborn und Magdeburg bilden steht da auch einiges an Langstrecke auf dem Plan. Als Familie in Spee steht dementsprechend „günstiger Unterhalt“ ebenfalls oben im Lastenheft.

Schaut man sich den aktuellen Spritpreis an, so erscheint ein Diesel mit 1,51€ pro Liter als billigste Variante:

benzinpreis.de



benzinpreis.de

Gegenrechnen muss man jedoch bekanntermaßen die wesentlich höhere Steuer, den höheren Anschaffungspreis und natürlich den Fakt, dass man ein Fahrzeug mit grüner Plakette benötigt, möchte man unbeschwert durch die Umweltzonen gleiten. Ideal wäre also ein Fahrzeug mit den Fixkosten eines Benziners und den Spritkosten eines Diesels…
Sinniert man auf solchen Dingen rum, landet man ziemlich schnell bei Fahrzeugen mit LPG oder CNG-Antrieb.
Die Gas-Preise liegen momentan bei 0,82€ pro Liter LPG und 1,04€ pro KG CNG:

Und da die Besteuerung auf beide Gassorten bis 2018 festgeschreiben ist, wird sich an der Differenz zum Benzin/Diesel bis dahin auch wenig tun.
Schlüsselt man das Ganze nach dem Energiegehalt (welcher bei einem ansonsten identischen Fahrzeug den Spritverbrauch ausmacht) auf, ist Erdgas der klare Gewinner:

Besteuert werden sowohl LPG als auch CNG-Fahrzeuge nach ihrem benzingetriebenen Äquivalent.
Ein Vorteil des LPG-Antriebs ist das mittlerweile sehr gut ausgebaute Tankstellennetz. CNG-Tankstellen gibt es bisher nur etwas über 900 im Bundesgebiet und diese auch eher konzentriert in den Ballungsgebieten. Geht man jedoch in sich und überlegt, an wie vielen verschiedenen Tankstellen man in den letzten Monaten getankt hat, so wird man feststellen (bei normalem Nutzungsprofil), dass dies nur eine Handvoll sind. Greift man dann zu einer der vielen online-Karten für CNG-Tankstellen wird man schnell sehen, dass sich auch in der Nähe der bisherigen Tankpunkte eine CNG-Tanke findet. Zumindest ist das bei uns so.

Damit lief alles auf einen Hochdachkombi mit Erdgasantrieb hinaus…
Passenderweise stolperte ich kurze Zeit später über diesen Artikel in Makrochips-Blog.
Eine schnelle Recherche später stellte sich raus, dass Opel mit dem Combo C einen ab Werk auf Erdgasbetrieb ausgelegten Hochdachkombi anbietet:

Er basiert auf dem Opel Corsa C, was die Versorgung mit Technikkomponenten und die Wartung in Eigenregie sehr vereinfacht. Mit zwei Schiebetüren und einer großen Heckklappe erfüllt er genau unser Anforderungsprofil. Der Verbrauch der Erdgasversion liegt bei ca. 5,5 Kg auf 100km, was in etwa 5,50€ entspricht… Ein entsprechender Diesel müsste dafür schon bei 3,6l/100km liegen. Die Steuer beläuft sich auf 108€ pro Jahr. Die gasspezifischen Zusatzkosten sind 20€ für eine Gasprüfung alle zwei Jahre im Rahmen der HU.
Auch die einschlägigen Foren und Testberichte brachten keine großen Horrormeldungen zutage.
Ja, es gab gasspezifische Probleme und zwei Rückrufaktionen diesbezüglich, aber seitdem die gelaufen sind, soll das Problem behoben sein.
Besonders die späteren 94 PS-Varianten sollen ausgereift sein. Mit elektrischen Fensterhebern, Klimaanlage ,CD-Radio und sonstigem Corsa-Interieur entfernen sie sich auch ausreichend vom Lieferwagencharm, sind aber gleichzeitig robust genug, als dass ich Kinderkotze nicht fürchten muss.

Damit ist die Jagd eröffnet!

P.S.: Ja, ich weiß, dass das Ding weder eine Schönheit, noch sonderlich cool ist! Deswegen habe ich ja auch mehr als ein Auto…