Schlagwort-Archive: Opel

Schneller Brüter

Nachdem der Combo „beserviced“ und Vadderns Jagdwagen aufgewertet war, konnte ich zur Kür des Wochenendes über gehen:
Gerüchten zufolge soll der Winter vor der Tür stehen und in diesem Zusammenhang wünschte sich das Beste aller Weibchen einen Satz heißer Backen fürs Auto.
Im Stiefastra hatte sie so eine billige Sitzauflage mit Anschluss für den Zigarettenanzünder.
Da der Combo aber eine hoffentlich höhere Lebenserwartung bei uns hat, sollte da eine professionellere Lösung her.
Bei Vadderns zweitem Jagdwagen hatten wir ja schon mal erfolgreich eine Sitzheizung nachgerüstet.
So in der Richtung sollte das jetzt auch laufen. Nur noch eine Ecke hübscher.
Im Netz gibt es reichlich Infos, wie man beim baugleichen Opel Corsa C Sitzheizungen im original Kabelbaum nachrüstet.
So sollte das auch beim Combo geschehen. Dazu mussten erstmal ein paar Parameter gechecked werden:

  1. Liegen schon die Kabel vom Blindschacht in der Mittelkonsole zum Sitz?
  2. Liegen auch die Kabel vom Sicherungskasten zum Blindschacht?
  3. Welchen Schalter brauche ich für den Blindschacht?
  4. Sind die Sitzbezüge verklebt?
  5. Wo bekomme ich eine passende Sitzheizung?

Beim CNG-Combo findet sich in der Mittelkonsole in der Blende des Zigarettenanzünders der manuelle Umschalter für den Gas-/Benzinbetrieb und ein Blindstecker:
Blende für Sitzheizungsschalter
Beim normalen Corsaren/Combos sind dort statt der Schalter zwei Münzfächer. Bei normalen Fahrzeugen mit serienmäßiger Sitzheizung, sitzen links und rechts des Anzünders die jeweiligen einstufigen Schalter der Sitzheizungen.
Die rechte Blindschachtabdeckung kann man einfach raus puhlen. Um nun zu checken, ob die Vorbereitung für die Sitzheizung schon verbaut ist, muss die Blende raus. Das geht ohne Hebelspuren des Schraubenziehers, indem man den Schaltsack löst (einfach von vorne leicht drücken und er hakt sich aus der Mittelkonsole aus) und dann von unten die Blende raus drückt:
Blende ausgebaut
Jetzt sieht man schon, dass hinter dem Blindschacht die Aufnahme samt Kabel für den Heizungsschalter wartet. Die Leitungsfarben Richtung Sitz sind braun (Masse) und gelb/schwarz (rechts) bzw. rot/schwarz (links):
Sitzheizung Vorbereitung
Da der linke Schalter bei der Erdgasvariante ja schon belegt ist, werden beide Sitze laut Opel-Handbuch über den rechten Schalter geschaltet. Im Zweifel läuft eine Heizung dann halt immer leer. Jedoch fällt auf obigem Bild auf, dass sich nur das gelb/schwarze Kabel am Schalter findet. Ein Problem das es später noch zu beheben galt.
Soweit, so gut.

Weiter geht es unter der Motorhaube am Sicherungskasten. Laut Handbuch sind die 15A-Sicherungen Nr. 26 und 27 (bei frühen Modellen Nr. 27 & 28) für die Sitzheizungen zuständig. Ich habe die entsprechenden Steckplätze mal markiert:
Sicherungskasten
Ob die Kabel vom Sicherungskasten zum Schalter schon liegen, lässt sich einfach feststellen indem man schaut, ob beide Sicherungspinne belegt sind. Finden sich in jedem Steckplatz zwei Metallklammern für die Sicherung, so hängen da auch Kabel hinter. Bei Fahrzeugen ohne Vorbereitung findet sich nur eine Klammer je Steckplatz und es ist reichlich Fummelarbeit nötig, um sie nachträglich zu verbauen. Glücklicherweise ist unser Combo dort jedoch gut bestückt. Der Corsa/Combo verwendet übrigens statt der normalen ATO-Sicherungen Mini-Sicherungen.

Weiter geht es mit dem Schalter. Der lokale Opelhökerer hätte gerne 33€ pro Schalter und nochmal 19€ für die Blende. Passt zu den 130€ für die Heizelemente….
Besser ist da der lokale Kfz-Verwerter oder einfach eBay.
Die Teilenummer des Schalters lautet: 09179078
Die Blende hat die Teilenummer: 24400554
Sitzheizungsschalter
Bei unserem Combo war es mit dem einzelnen Schalter getan.

Ein kurzer Blick unter den Sitz und ein Griff an den Sitzbezug offenbart, dass die Bezüge nur geklammert sind. Also auch da Entwarnung.

Bleibt noch die Frage, was man für eine Heizung nimmt.
Der original Opel-Schalter kennt nur An oder Aus.
Da wäre also eine einstufige Heizung Sinnvoll.
Im Netz verwenden sie daher alle die Waeco SH45. Leider wird die aber nicht mehr produziert und wurde durch die zweistufige Waeco MSH50 ersetzt.
Doof.
Beim Jagdwagen haben wir die billigste No-Name-Variante verwendet. War zum einen ja ein Experiment und zum anderen wäre es nicht schlimm gewesen, wenn sie den Geist aufgegeben hätte.
Beim Combo wollte ich jedoch eine möglichst dauerhafte Lösung. Außerdem musste ich auch ein wenig auf den Strombedarf achten, da ja immer beide Heizungen parallel laufen.
Ich entschied mich daher dafür, die Waeco MSH50 zu nehmen und einfach nur die zweite Stufe an zu schließen. Wenn einem zu warm wird, kann man die Heizung ja wieder ausschalten.
Waeco MagicComfort MSH50
Damit war alles bereit, um das Auto zu zerlegen….

My first Service

Nachdem die Beste von Allen und ich innerhalb der letzten sechs Monate 15.000km mit dem Combo runter geschruppt haben, war er mit seinem ersten Service unter meiner Regie dran.
Laut Opel-Service-Plan standen folgende Arbeiten an:
– Ölwechsel
– Reinluftfilterwechsel
– Zündkerzenwechsel
– Ölseparator entleeren
– Benzinfilter wechseln

Die Ersatzteile lieferte eBay (Öl & Zündkerzen) und der lokale Autoteilehökerer (Filter):
Service Kit
Ansonsten wird noch eine breite Palette Innentorx-Bits benötigt.
Damit bei unserem doch eher ausgewachsenen Fuhrpark die halb-leeren Ölkanister nicht die Oberhand gewinnen, versuchen wir, die verwendeten Öle nach Möglichkeit zu vereinheitlichen. Der größte gemeinsame Nenner lautet hierbei 5W40.
Dementsprechend habe ich den Combo von 5W30 auf 5W40 umgestellt. Da Gasmotoren jedoch mit wesentlich höheren Drücken und Temperaturen arbeiten, als normale Motoren wollte ich nicht ohne Not auf die geforderte GM-Freigabe GM-LL-A-025 verzichten. Das einzige 5W40-Öl, welches diese Spezifikation erfüllt ist das Total Quartz 9000 Energy. Zumindest habe ich kein Anderes gefunden. Mit 24€ für 5 Liter liegt es 2€ unter dem original GM Opel 5W-30 Dexos 2 Longlife. Mal sehen, wie es sich so im Combo schlägt.
Der passende MANN-Ölfilter hat die Nummer W712/75.
Hier mal ein Bild vom Altöl nach über 15.000 km und einem Jahr:
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
Das Gerücht der wesentlich saubereren Verbrennung von Gasmotoren erscheint bestätigt. Ich kenne frisches Öl, welches dunkler ist.

Für den Zündkerzenwechsel habe ich statt der original verwendeten GM 029, welches umgelabelte Bosch FR 7 KPP 33+ sein sollen, NGK Laser Line No.1 verwendet.
Im Erdgasfahrer-Forum finden sich zu beiden Kerzen gute Berichte, jedoch glänzen die NGKs mit einer doppelt so langen Lebensdauer von 60.000 km (Herstelleraussage). Auch hier macht der Versuch „kluch“.
Für den Zündkerzenwechsel muss das Zündmodul raus. Das findet ihr mittig unter der Motorabdeckung:
Zündmodul montiert
Nachdem der Stecker und die vier Befestigungsschrauben gelöst sind, kann man das Modul vorsichtig senkrecht von den Zündkerzen ziehen. Der nötige Kraftaufwand ist erstaunlich hoch.
Zündmodul
Die Zündkerzen selbst verstecken sich in tiefen Schächten:
Zündkerzen im Block
Zum lösen ist eine schlanke Zündkerzennuss nötig.
Hier mal ein Bild von den alten Original-Kerzen:
Zündkerzen alt
Sehen noch ordentlich aus und das Verbrennungsbild ist auch schön gleichmäßig. Ich lege sie mal in den Fundus für schlechte Zeiten.

Abschließend stand noch der Wechsel des Innenraumluftfilters auf dem Programm.
Entgegen der Gerüchte im Internet habe ich keine Unterschiedlichen Filter für Fahrzeuge mit und ohne Klimaanlage finden können.
Zwar bietet MANN mit den Filtern CUK 3337 und CU 3337 unterschiedliche Filter für den Opel Combo an, jedoch  unterscheidet sich der CUK 3337 vom CU 3337 nur durch eine zusätzliche Aktivkohle-Schicht. Zwingend ist diese extra Filtrierung nicht für die Klimaanlage.
Beim alten Stiefastra musste man für den Wechsel das Handschuhfach ausbauen. Das muss man beim Combo zwar nicht mehr, jedoch ist der Austausch nicht minder fummelig.
Als erstes muss der Windlauf über dem Wasserkasten demontiert werden:
Wasserkastenabdeckung Verschraubungen
Die Pfeile markieren die beiden Schrauben, mit denen er gehalten wird. Anschließend muss man das komplette Teil einige Zentimeter nach links ziehen, damit es aus seiner Nut am rechten Rand kommt. Nun kann man es etwas nach oben klappen (auf dem oberen Bild schon erfolgt). Hierbei müsst ihr auf den Schlauch zur rechten Waschdüse achten, welcher meiner Meinung nach zu kurz dimensioniert ist, um auch nur annähernd entspannt werkeln zu können.
Jetzt habt ihr Zugang zu den beiden Halteklammern, welche den Filter halten und könnt ihn entnehmen:
Innenraumluftfilter alt vs. neu
Auf dem obigen Bild seht ihr neben dem Vergleich Alt vs. Neu auch die von MANN mitgelieferte Einbauanleitung. Spitzen Service, wie ich finde!
Der wirklich fummelige und zeitraubende Teil ist jedoch der anschließende Zusammenbau.
Wasserkastenabdeckung demontiert
Man muss es irgendwie schaffen, dass die Abdeckung ohne zu verkanten in die Halteklammern in der Nut zurück rutscht:
Halteklammern Wasserkastenabdeckung
Es hat bei mir eine geschlagene halbe Stunde und mein gesamtes Repertoire an Flüchen gedauert, bis alles wieder passte. Zum Glück ist der Filter nur alle 60.000 km dran.

Den Ölseparator der Gasanlage (große Weiße Dose im linken Motorraum) habe ich schon vor einiger Zeit im Rahmen der Gewährleistung bei einer CNG-zertifizierten Opel-Werkstatt entleeren lassen.
Zum einen, weil im Internet geweint wurde, dass man davon als Laie die Finger lassen soll und zum anderen, weil ich einfach keine Ahnung hatte, wie man ihn entleert.
Wie sich herausstellte, ist die Entleerung überraschenderweise kein Hexenwerk.
Der Opel-Mechaniker hat einfach die Leitungen abgeschraubt, es gab ein großes „Zischhhh“, dann hat er die Halteschrauben demontiert und das Teil raus genommen.
Danach hat er die beiden Hälften getrennt (und dabei das Gehäuse zermackelt und eingedellt *Grrr*), mir den knochentrockenen Papierfilter gezeigt (nach 67t km) [welcher verblüffende Ähnlichkeit mit einem schnöden Ölfilter hat], einmal durch den unteren Teil durch gewischt, eine neue Dichtung aufgelegt und alles wieder zusammen gebaut.
Anschließend hat er Seifenwasser auf die Verschraubungen gesprüht um zu testen, ob es eine Leckage gibt und alles schön sauber gewischt.
Ob das nun die Vorgehensweise aus dem Lehrbuch ist, oder seine persönliche Nonchalance kann ich natürlich nicht sagen. Ich kann nur sagen, dass es funktioniert hat und überraschend simpel war.

Den Benzinfilter habe ich entgegen des Service-Plans nicht getauscht. CNG und Benzin-Variante haben hier das identische Interval und das identische Bauteil. Jedoch hat unser Combo von den letzten 15.000 km nur 120 km im Benzinbetrieb zurück gelegt.
Das dadurch der Filter das Ende seiner Lebensdauer erreicht hat, will mir nicht so recht einleuchten. Das Geld und die Arbeit spare ich mir lieber.

Abschließend gab es noch eine Runde Winterreifen:
Neue Winterreifen hinten
Zwar sah das Wetter nicht nach Herbst, geschweige denn Winter, aus (Ich habe im T-Shirt gearbeitet.), aber „von O bis O“ ist Winterreifenzeit. Nächstes Wochenende sollen es auch nur noch maximal 7°C werden.

Zum Ende noch ein wenig erbauende Statistik:
Gefahrene Kilometer: 15.026 Km
Auf Gas gefahrene Km: 14. 906 Km
Verbrauchtes Gas: 714,20 Kg
Spritkosten: 769,43 €
Durchschnittsgaskosten/100 km: 5,16 €
Durchschnittsspritkosten/100 km bei vergleichbarem Benzinmodell: 12,03 €
CNG-spezifische Mehrkosten: 0€
Ersparnis: 1024,03 €

Rückendeckung II

Das vergangene Wochenende habe ich mal dazu genutzt, die Einparkhilfe in den Combo zu werfen.
Bevor ich jedoch die Stoßstange mit einem Kreisbohrer attackiert habe, gabs erstmal einen trockenen Testlauf der PDC-Einheit auf der heimischen Werkbank:

Lüppt soweit. Dass auf dem Display „Rechts“ als „Links“ angezeigt wird, liegt nur daran, dass ich testweise die Sensoren vertauscht habe.
Also konnte ich daran gehen, die hintere Stoßstange zu demontieren.
Dazu müssen erstmal die Rückleuchten raus. Das geht easy per Rändelmuttern. Passt allerdings auf, dass euch keine der Muttern runter in die D-Säule fällt. Ich musste nach einer angeln und hab dabei anständig im Wachs gerührt. Schön klebrig…
Sind die Rückleuchten raus, müsst ihr die „Spreizclips“ entfernen, mit denen die Stoßstange dort an der Karosserie befestigt ist. Dazu hebelt ihr mit zwei spitzen Schraubenziehern den schwarzen Pin in der Mitte des Clips hoch, bis ihr ihn raus ziehen könnt:
Rücklicht entfernt
Ist der Pin raus, könnt ihr den Spreizclip einfach entfernen.
Diese Arbeit wiederholt ihr noch sechs mal am unteren Abschluss der Stoßstange unterm Auto.
Anschließend müssen am Unterboden noch zwei T20-Vielzahnschrauben entfernt werden:
Vielzahnschraube unten
Nun geht es zum oberen Radlauf. Dort findet ihr unter einer dicken Dreckschicht zwei Plastik-Muttern. Hiervon müsst ihr diejenige entfernen, deren Gewinde weniger weit in den Radlauf ragt:
Sechskantmutter im Radlauf oben
Jetzt sitzt die Stoßstange nur noch in ihren Halteclips.
Es ist sinnvoll die Stoßstange mindestens zu zweit ab zu nehmen, da sie ohne ihren tragenden Unterbau sehr labil ist und leicht Kratzer verursacht/bekommt.
Zwei Personen halten die Stoßstange, während der dritte Helfer die Plastikabdeckung des Radlaufs so weit nach außen biegt, bis man die Laschen der Stoßstange unter den Schrauben her ziehen kann:
Blechschraube Radlauf oben
Anschließend kann man den massiven Querträger des Combos bewundern:
Stoßstange abgenommen
Hierbei zeigt sich auch schon das zentrale Problem der Montage:
Hält man einen Zollstock zwischen Erdboden und Unterkante Querträger stellt sich raus, dass da nur 42cm Luft sind.
Die Einbauanleitung des Herstellers spricht aber von einem Mindestabstand zum Boden von 60 cm (Maximal 80 cm).
Es bestand daher die Gefahr, dass die Sensoren die ganze Zeit den Straßenbelag als Hindernis erfassen würden. Diese Gefahr wurde noch verschärft, da in diesem Bereich eine Rundung der Stoßstange gen Straße beginnt.
Also nochmal fix einen Versuchsaufbau montiert und die Sensoren auf 40,5cm Höhe angehalten.
Glücklicherweise gab es keine Fehlmeldungen und mein Vater wurde sicher als Hindernis erfasst (tragende Rolle, später von einer Mülltonne ebenfalls überzeugend verkörpert).
Somit konnte der mitgelieferte Kreisbohrer rotieren.
Die Verarbeitung des Bohrers ist nicht berauschend und die Löcher bedurften leichter Nachbearbeitung mittels eines Cuttermessers. Ansonsten lief die Sache aber glatt.
Die Kabel der einzelnen Sensoren waren fix durchgefädelt und mit ihren Gumminasen halten die Sensoren auch sicher in ihren Löchern:
Loch gebohrt
Der nächste Schritt war es, die Kabel in den Innenraum zu führen. Einige Leute verwenden hierzu einfach die „Belüftungskiemen“ in der Fahrzeugseite:
Entlüftungsklappen an der Seite
Allerdings hat dies den Nachteil, dass sich die Kiemen dann nicht mehr komplett schließen können und Feuchtigkeit in das Fahrzeuginnere eindringen kann.
Es ist auch gar nicht nötig, die Kabel dort durch zu führen. Sowohl links als auch rechts finden sich direkt unterhalb der Kiemen ungenutzte Kabeldurchführungen:
Kabeldurchführung
Die kann man einfach mit einem Schraubenzieher raus hebeln, mit dem Cutter in der Mitte kreuzförmig einschneiden und die Kabel einzeln durch fädeln. Ich habe anschließend einen Klecks Karosseriedichtmasse drauf gegeben um absolut sicher zu gehen, dass dort keine Feuchtigkeit mehr durch kommen kann.
Die Kabel habe ich hinter der Stoßstange mal wieder mittels Spiralschlauch gebündelt und befestigt.
Nun konnte es ans verkabeln gehen.
Da der Plan ja war, das Display hinten unter dem Himmel anzubringen, habe ich dessen Kabel mit der Spirale runter zum linken Rücklicht geführt:
Kabelspirale in der D-Säule
Nachdem alle Kabel an Ort und Stelle waren, konnte ich mal wieder meine heiß geliebte Crimpzange zücken:
Verkabelung
Der Hohlraum hinter dem linken Rücklicht ist ein guter Ort für das Steuergerät, da sich dort auch ein Massepunkt befindet, den man einfach nutzen kann.
Die PDC soll ja nur beim einlegen des Rückwärtsgangs aktiviert werden. Dementsprechend kam die Plus-Leitung des Steurgeräts mittels Adapter an das Kabel zum Rückfahrscheinwerfer (weiß/schwarz):
Anschluss an den linken Rückfahrscheinwerfer
Anschließend noch alle Kabel mit Kabelbindern oder Spiralschlauch bündeln, verstauen, das Steuergerät ankleben und alles einstöpseln:
Steuergerät eingebaut
So sehen die Sensoren nun in der Stoßstange aus:
Sensoren in der Stoßstange
Und so das Display unterm Dach:
Display im Innenraum
Man kann den integrierten Piepser sehr gut hören und das Display auch im Innenspiegel sehen, sollte man mal per Außenspiegel zurück setzen müssen.
Bei geöffneter Heckklappe stellt es auch nur eine kleine Erhebung dar, welche beim einladen keine Behinderungen ergeben dürfte:
Display bei geöffneter Heckklappe
Ich bin gespannt, wie sich das Ding im Alltag so schlägt und wie lange es hält.

Rückendeckung I

Ich halte mich für einen guten Autofahrer. Ehrlich! Ob Regen, Schnee, Finsternis, Rushhour, enge Gassen, etc. alles kein Problem. Es darf nur nicht rückwärts gehen.
Keine Ahnung warum, aber ich kann nicht rückwärts fahren. Ist einfach so. Fünf mal hat es dabei schon bei mir in den letzten 12 Jahren gerumst. Eine Statistik, die wenig andere Schlüsse zu lässt. Ich mache das auch wie nen Fahrschüler. So mit umdrehen und langsam ran tasten und so. Hilft aber alles nix. Muss an meinem begrenzten Intellekt liegen oder ich wurde zu kurz gestillt. Eins von beidem.
Glücklicherweise erkenne ich aber das Problem und arbeite an einer Lösung, eh der Combo ein weiteres meiner Opfer wird.
Häufig hilft es ja, ein Problem wahllos mit Technik zu bewerfen. So ist auch hier der Plan.
Eine Einparkhilfe soll her.
Logo gibts die als original Opel-Extra. Kann man auch nachrüsten.
Allerdings kann man für den Preis (Alleine die Teile kosten über 500€) auch einfach eine neue Heckklappe kaufen.
Also Dritthersteller und selber einbauen. Auch da reichen die Preisspannen von 30 bis 300€. Also Erfahrungsberichte gewälzt.
Interessanterweise fanden sich zu allen Teilen Leute die nörgelten und ein Haufen Leute die begeistert waren. Da scheint es also keinen großen Unterschied (außer in der Ausstattung) zwischen den Systemen zu geben.
Der Besten und mir genügt eigentlich ein simpler Abstandspiepser mit vier Sensoren. Bei diesem Teil war für 30 Tacken auch noch ein Display dabei, dass einem die Abstände links und rechts per farbigem Balken und den geringsten Abstand per Zahlen anzeigt:

Luxus pur. Also geordert. Wenns Mist ist, war der Einsatz wenigstens nicht so hoch.
Vor dem Einbau habe ich eigentlich wenig Bammel. Lediglich die Löcher an der richtigen Stelle durch die Stoßstange bohren dürfte kniffelig werden.
Vorher gilt es jedoch noch Dinge zu entscheiden:
Wo soll das Display hin?
Laut Hersteller soll man es vorne aufs Armaturenbrett pappen:
Display auf dem Armaturenbrett
Das sieht aber blöd aus und dann guckt garantiert niemand mehr nach hinten beim Zurücksetzen.
Also am hinteren Ende nach ner Position gucken.
Man könnte es z.B. auf die Verkleidung des Heckscheibenwischer-Motors kleben:
Display auf der Heckklappenverkleidung
Ist aber auch doof, da diese leicht gerundet ist und so die Anzeige immer eine sichtbare Kante hätte. Außerdem müsste ich dann die Kabelage in der D-Säule hoch und in der Klappe wieder runter führen.
Und wenn man mal etwas höhere Gepäckstücke geladen hat, könnte man die Anzeige nicht mehr sehen:
Rückwärtige Sicht
Also auch nicht geil.
In der Mitte unter dem Dachhimmel wäre noch ein hübsches Plätzchen:
Display am Himmel
Da unser Combo anstelle der beiden Hecktüren, die große Heckklappe hat, ist diese Stelle auch frei. Normalerweise sitzt dort die obere Schlossfalle.
Das Blech ist eben, die Sicht dürfte nahezu immer frei sein und auch den integrierten Piepser kann man bestimmt besser hören.
Auch die Kabelführung wäre schön easy, da sich dort passend ein großes ungenutztes Loch findet:
Display am Himmel 2
Das Steuergerät käme einfach hinter die Verkleidung der D-Säule (Muss eh an den Rückfahrscheinwerfer angeklemmt werden)
Da ist auch reichlich Platz:
Seitenklappe
Von dort kommt man bequem sowohl zur Stoßstange, als auch zum Dach.
Einziges Problem: Die Anzeige steht dann Kopf:
Display am Himmel 3
Mit den Balken für links und rechts ist das kein Problem. Da kann ich einfach die Kabel am Steuergerät vertauschen.
Die malüsige Beschriftung bekomme ich auch noch abgeknibbelt.
Aber das Display würde dann immer die Zahlen auf dem Kopf anzeigen. Eher doof.
In einem Anflug von Hoffnung habe ich dann mal die Anzeige zerlegt:
Display zerlegt
Leider ist die Platine nicht symmetrisch, so dass ich sie einfach hätte umdrehen können.
Ebenso bedauerlich ist, dass ich keinerlei Ahnung von Elektronik habe.
Ansonsten würde ja eventuell die Möglichkeit bestehen, dass man die 7-Segment-Anzeige auslötet und umgedreht wieder anlötet….
Mal sehen, ob mich da noch eine Lösung überkommt.

Der Praktiker

Wie Gonzo schon richtig vermutet hat, werde ich euch in den kommenden Artikeln mit der Suche nach einem Ersatz für den Stiefastra zu unterhalten versuchen.

Da die Zeit des Astras schon lange ihrem Ende zustrebte, habe ich mich glücklicherweise im Vorfeld mit einem möglichen Ersatz beschäftigt. Hierbei ist „die Zukunft“ ein zentrales Thema. Und das auch in vielerlei Hinsicht.

Grundsätzlich haben Autos bei uns in der Familie ein recht langes Leben.
Der Volvo 740 begleitet uns schon 22 Jahre. Der Stiefastra lebte 14 Jahre bei uns und den Volvo V70 haben wir seit 13 Jahren…
Da ist also absehbar, dass der zu beschaffende Ersatz ebenfalls einige Zeit bei uns bleiben wird. Dementsprechend muss er auch ein zukünftiges gemeinsames Anforderungsprofil erfüllen. Dies umfasst den deutschen Spießertraum: Kinder & Eigenheim.
Damit stehen schon mal „Ladevolumen“ und „Praxisnutzen“ recht weit oben im Lastenheft.

In dieser Kategorie gibt es Bullis, Vans, Hochdachkombis und normale Kombis. Bullis und Vans waren recht fix raus. Sooo groß soll der Stall an Kindern nun auch nicht werden. Außerdem kann die Beste diese Fahrzeugkategorien nicht leiden. Von den Problemen der Parkplatzsuche und des Handlings mal ganz abgesehen.
Nachdem mein älterer Cousin und seine Frau nun nagelneuen Nachwuchs haben, konnten wir sehen, wie schnell man einen „Kompaktvan“ Golf Plus mit einem Dachkoffer bestücken muss, nur um mal übers Wochenende mit dem Kacker zu den Eltern zu fahren. Damit war auch ein normaler Kombi bald aussortiert. Blieben also noch die „Hochdachkombis„. Wie angenehm so ein Fahrzeug sein kann, hatte ich ja schon mal testen dürfen. Diese Fahrzeuge sind groß genug um wahlweise eine Europalette vom Baumarkt zu holen, oder einen Kinderwagen ohne Faltarbeit unter zu bringen. Mit hinteren Schiebetüren kann man leicht Kinder verzurren und selbige können aussteigen ohne andere Fahrzeuge oder Fahrradfahrer zu gefährden. An Auswahl mangelt es in dieser Kategorie mittlerweile auch glücklicherweise nicht mehr. Also nochmal ins Lastenheft geschaut, um den Kreis enger zu fassen.

Es ist absehbar, dass meine Zeit in Osnabrück sich ihrem Ende zu neigt. Die Beste von Allen hat eine aussichtsreiche Stelle in Magdeburg angenommen und sobald ich meine Prüfung im Juni hinter mir habe, werde ich ihr hinter her ziehen. Da unsere Familien dann ein grobes Dreieck zwischen Hamburg, Paderborn und Magdeburg bilden steht da auch einiges an Langstrecke auf dem Plan. Als Familie in Spee steht dementsprechend „günstiger Unterhalt“ ebenfalls oben im Lastenheft.

Schaut man sich den aktuellen Spritpreis an, so erscheint ein Diesel mit 1,51€ pro Liter als billigste Variante:

benzinpreis.de



benzinpreis.de

Gegenrechnen muss man jedoch bekanntermaßen die wesentlich höhere Steuer, den höheren Anschaffungspreis und natürlich den Fakt, dass man ein Fahrzeug mit grüner Plakette benötigt, möchte man unbeschwert durch die Umweltzonen gleiten. Ideal wäre also ein Fahrzeug mit den Fixkosten eines Benziners und den Spritkosten eines Diesels…
Sinniert man auf solchen Dingen rum, landet man ziemlich schnell bei Fahrzeugen mit LPG oder CNG-Antrieb.
Die Gas-Preise liegen momentan bei 0,82€ pro Liter LPG und 1,04€ pro KG CNG:

Und da die Besteuerung auf beide Gassorten bis 2018 festgeschreiben ist, wird sich an der Differenz zum Benzin/Diesel bis dahin auch wenig tun.
Schlüsselt man das Ganze nach dem Energiegehalt (welcher bei einem ansonsten identischen Fahrzeug den Spritverbrauch ausmacht) auf, ist Erdgas der klare Gewinner:

Besteuert werden sowohl LPG als auch CNG-Fahrzeuge nach ihrem benzingetriebenen Äquivalent.
Ein Vorteil des LPG-Antriebs ist das mittlerweile sehr gut ausgebaute Tankstellennetz. CNG-Tankstellen gibt es bisher nur etwas über 900 im Bundesgebiet und diese auch eher konzentriert in den Ballungsgebieten. Geht man jedoch in sich und überlegt, an wie vielen verschiedenen Tankstellen man in den letzten Monaten getankt hat, so wird man feststellen (bei normalem Nutzungsprofil), dass dies nur eine Handvoll sind. Greift man dann zu einer der vielen online-Karten für CNG-Tankstellen wird man schnell sehen, dass sich auch in der Nähe der bisherigen Tankpunkte eine CNG-Tanke findet. Zumindest ist das bei uns so.

Damit lief alles auf einen Hochdachkombi mit Erdgasantrieb hinaus…
Passenderweise stolperte ich kurze Zeit später über diesen Artikel in Makrochips-Blog.
Eine schnelle Recherche später stellte sich raus, dass Opel mit dem Combo C einen ab Werk auf Erdgasbetrieb ausgelegten Hochdachkombi anbietet:

Er basiert auf dem Opel Corsa C, was die Versorgung mit Technikkomponenten und die Wartung in Eigenregie sehr vereinfacht. Mit zwei Schiebetüren und einer großen Heckklappe erfüllt er genau unser Anforderungsprofil. Der Verbrauch der Erdgasversion liegt bei ca. 5,5 Kg auf 100km, was in etwa 5,50€ entspricht… Ein entsprechender Diesel müsste dafür schon bei 3,6l/100km liegen. Die Steuer beläuft sich auf 108€ pro Jahr. Die gasspezifischen Zusatzkosten sind 20€ für eine Gasprüfung alle zwei Jahre im Rahmen der HU.
Auch die einschlägigen Foren und Testberichte brachten keine großen Horrormeldungen zutage.
Ja, es gab gasspezifische Probleme und zwei Rückrufaktionen diesbezüglich, aber seitdem die gelaufen sind, soll das Problem behoben sein.
Besonders die späteren 94 PS-Varianten sollen ausgereift sein. Mit elektrischen Fensterhebern, Klimaanlage ,CD-Radio und sonstigem Corsa-Interieur entfernen sie sich auch ausreichend vom Lieferwagencharm, sind aber gleichzeitig robust genug, als dass ich Kinderkotze nicht fürchten muss.

Damit ist die Jagd eröffnet!

P.S.: Ja, ich weiß, dass das Ding weder eine Schönheit, noch sonderlich cool ist! Deswegen habe ich ja auch mehr als ein Auto…