Schlagwort-Archive: undicht

einmal feucht durchwischen

Damit der Bug beim TÜV auch einen guten Eindruck macht, habe ich auch noch mal feucht durch gewischt.
In technischer Hinsicht habe ich den zur Entlüftung des Motors dienenden Öleinfülldeckel mal ausgewaschen.
Einfach auf einer Seite mit behandschuhter Hand zu gehalten, von der anderen Seite mit einer Spritze Verdünnung eingefüllt, auch zu gehalten und dann geschüttelt, nicht gerührt:
Bond Bug Motorentlüftung auswaschen 35
Da war ich wohl auch der Erste, der dass in den letzten 40 Jahren mal gemacht hat. Kam zumindest ein ansehnlicher Bodensatz bei rum:
Bond Bug Motorentlüftung auswaschen 36
Einer der Vorbesitzer hatte (in meinen Augen) sinnfreie Klettverschlüsse an den Steckfenstern angebracht. Der ekelerregend schmierige Kleber ging mit Terpentin ganz gut ab:
Bond Bug Steckscheiben 40
Danach haben wir mit Wasser und Kunststoffpflege die Fenster behandelt. Nicht das das Terpentin da noch was angreift.
Anschließend haben wir die Fenster eingehängt und verriegelt, um den Bug zu waschen.
Allerdings scheint er wirklich nur für trockene englische Sommer gebaut zu sein. Die ein oder andere Undichtigkeit fand sich nachher schon:
Bond Bug gewaschen 45
Aber dafür leuchtet er jetzt wieder in herrlichem Tangerine Orange:
Bond Bug gewaschen 47

Bond Bug gewaschen 48

Bond Bug gewaschen 49

Bond Bug gewaschen 51

Bond Bug gewaschen 50
Das Handbuch des Bugs berichtet davon, dass man die Steckscheiben auch bei Bedarf im Kofferraum verstauen kann. Das erschien mir bisher rätselhaft, aber mein Vater als alter Origami-Freund ergründete das Einfädelungsgeheimnis:
Bond Bug Steckscheiben 38
Da muss ich mir jetzt noch was einfallen lassen, wie ich sie im Kofferraum vor Kratzern und Schäden schützen kann. Vielleicht ne Tasche nähen?

temporarily ending story

Am Bug hatte natürlich die leckende Benzinpumpe bzw. Verschraubung Priorität. Im R3W-Forum sprach man davon, dass es möglich wäre, sie mit einem Hahnenfuß oder einem abgesägten Maulschlüssel zu erreichen. Hahnenfuß war nicht zur Hand aber ein alter 11-12er Schlüssel fand sich im Reste-Werkzeug-Fundus.
Ritze-Ratze war der gekürzt und nach ewigem Gefummel konnte ich ihn dank Spitzzange auf der Verschraubung platzieren:
Bond Bug Benzinpumpe 29
Nun war es möglich mit einem Holzklotz über die Motoraufhängung gegen den Schlüssel zu hebeln und sie ein wenig nach zu ziehen:
Bond Bug Benzinpumpe 31
Allerdings saß sie schon bombenfest. Die mal wieder los zu bekommen, wird unterhaltsam.
Anschließend wollte ich natürlich zu einem neuen Testlauf starten.
Also Schlüssel gedreht und….Stille…..
Der Anlasser tat keinen Mux.
Um es mit Obelix zu sagen: „*$&#!*“
Also Fehlersuche mit dem Multimeter. Recht schnell war klar, dass das Relais nicht schaltete. Doch warum? Ich hatte doch nix geändert seit dem letzten Testlauf…. 12V kamen auch am Relais an.
Laut Schaltplan sollte da auch ne Masse sein. Sollte die etwa…. Ein Kabel mit Kroko-Klemmen vom Relais-Gehäuse zu einer Motorschraube brachte Gewissheit: Sie war….
Nähere Recherche unter dem Bug förderte auch ein loses Massekabel am Getriebe zutage. Das schien früher mal zum Relais gelaufen zu sein. Muss sich verflüchtigt haben, als ich das Relais für den Ausbau des Hitzeschutzblechs abnehmen musste.
Warum auch immer er dann beim ersten Testlauf angesprungen ist….
Nachdem das gefixt war, sprang der Bug auch sofort an. Die Pumpe hielt überraschenderweise dicht und ich ließ den Motor ein wenig warm laufen:

Wie man sieht läuft der Motor in warmem Zustand schön ruhig und rund. Nice!
Allerdings traue ich der Pumpe nun nicht mehr über den Weg. Ich befürchte, dass die nach der ersten Bodenwelle wieder undicht wird.
Allerdings steht der Plan für diesen Fall auch schon. Die fliegt dann gnadenlos raus und wird gegen eine schöne elektrische Pumpe ersetzt. Die hier habe ich im Auge. Ich muss mich nur noch schlau lesen, ob die einen Rücklauf benötigt und ob der Förderdruck nicht zu hoch für den Zenith 30IZ-Vergaser ist.

Never ending story

Nachdem nun langsam die Wiederbelebung des Bugs immer deutlicher auf eine baldige TÜV-Abnahme hinsteuerte, wollte ich als Abschluss des leicht verkorksten Wochenendes einen ersten Testlauf nach 1,5 Jahren des Stillstands wagen:
Bond Bug Testlauf 8
Ich hätte es eigentlich besser wissen müssen….
Aber es war so schönes Wetter. Der Bug freute sich auch ganz doll! Ehrlich!
Bond Bug Testlauf 6
Sieht doch toll aus in der Frühlingssonne, oder?
Ich habe vor dem Testlauf die Leitungen der Zündspule abgeklemmt und erstmal mit dem Anlasser den Motor ein paar mal drehen lassen (immer nach max. 15 Sekunden orgeln eine Pause machen, damit der Anlasser abkühlen kann!). So konnte die Ölpumpe erstmal wieder was vom guten Stoff durch die Adern des Motors an die relevanten Lager und Schmierstellen schicken, ohne das direkt die Belastungen eines Motorstarts auf sie zu kamen.
Mein Bruder hat dankenswerterweise auf Video festgehalten, was anschließend geschah:

Erstaunlich fand ich, dass er so schnell angesprungen ist. Allerdings lief er doch sehr ruppig. Mal sehen, wie weit sich das mit neuem Sprit und Öl gibt.
Wie ihr am Ende des Videos vielleicht gehört habt, musste ich den Testlauf direkt wieder abbrechen. Vaddern hatte entdeckt, dass es unter dem Bug tropfte:
Bond Bug Testlauf 9
Schnüffeln und ein schneller Blick unter den Bug bestätigten die Beobachtung. Benzäng hatte sich dünne gemacht.
Die Ursachenforschung war auch recht einfach:
Bond Bug undichte Benzinleitung 2
Der Übeltäter scheint diese Verschraubung der Zuleitung vom Tank zur Pumpe zu sein:
Bond Bug undichte Benzinleitung 3 bearbeitet
An ihr hing ein Tropfen.
Wie ihr schon an dem deutlichen Foto erkennt, eine selten bekackte Stelle. Da kommt man nur mit 5-6 Gelenken pro Finger dran. Geschweige denn, dass man da nen Schlüssel drauf stecken und drehen könnte. Momentan bin ich etwas ratlos, wie ich dem Bastard bei kommen soll. Als alter Pessimist sehe ich mich schon den Motor ausbauen….
Allerdings ist Benzin auch nicht die einzige Flüssigkeit, die der Bug von sich gibt:
Bond Bug undichte Kühlwasserleitung 5
An diesem Gartenschlauch-Ventil aus dem 19. Jahrhundert sappt Kühlwassser raus. Sicherlich nicht original dort verbaut…. Es ist ein Trauerspiel.

Inkontinente Verzögerung

Um die Wartezeit auf den neuen Sicherungskasten zu überbrücken, hab ich mich mal unter den Bug begeben.
Ich hatte den ja noch nie von unten betrachtet.
Mein erster kritischer Blick galt natürlich den Benzinleitungen.
Wie zu erwarten war, fand sich da auch wieder grauenhaftes:
Benzinleitung Bond Bug
Das Verbindungsstück zur Benzinpumpe ist ohne Schlauchschellen nur gesteckt und der Schlauch zerlegt sich schon in seine Bestandteile. Dringender Handlungsbedarf!
Leider sieht man auch deutlich, dass die vollverzinkten Rahmen erst mit der „Rialto“-Serie bei Relinat Einzug erhalten haben. Es findet sich reichlich Rost. Nix gravierendes, aber alles gut angerostet. Da muss ich also auch mal mit ner Schruppscheibe tätig werden und danach Bratho-Korrux 3-in-1 streichen.
Leider ist auch (wie bei Sir Edward) der Halterahmen vom Kühler durchgegammelt:
PC260576
Nicht akut, aber in absehbarer Zeit auch fällig.
Eigentliches Ziel meiner Expedition war es allerdings, dass Leck im Bremssystem zu finden.
Der Hauptbremszylinder ist leer und das Bremspedal fühlt sich eher nach Gaspedal an…
Ziemlich schnell rückten die vorderen Radbremszylinder ins Visier des Fahnders. Der Lack auf der Rückseite der Bremstrommel-Abdeckplatte hatte die Konsistenz von Gummi, warf Falten und ließ sich einfach abziehen. Klares Anzeichen von ausgelaufener Bremsflüssigkeit.
Also habe ich den Bug auf Achsständer gesetzt und die Bretter unter dem Vorderrad entfernt:
PC260574
Bisschen mulmiges Gefühl, wenn die Kiste auf lediglich noch einem Balken über einem schwebt, aber die Arbeitsposition ist natürlich vormidabel.
Kaum hatte ich die Bremstrommel runter und die Gummikappe des einen Radbremszylinders angelupft, quaddelte mir die Brühe auch schon entgegen:
PC260577
Das ist so nicht original! Einfache Diagnose.
Leider ist der Andere auch nicht 100% trocken unter seiner Manschette:
PC260578
Natürlich hab ich aber nur einen Ersatz-Bremszylinder hier liegen. Doof.
Egal. Auseinander muss die Chose eh.
Also die Bremsbeläge runter genommen und ein schnelles Erinnerungsfoto der Federn-Anordnung gemacht:
PC260586
Die Beläge werde ich in Bremsenreiniger einlegen. Mal sehen, ob das den öligen Film entfernt. Ansonsten müssen die auch neu.
Als nächstes mussten die Bremsleitungen vom defekten Zylinder ab.
Da graute es mir ja schon etwas vor. Bei Sir Edward endete das damals desaströs.
Das Glück war mir allerdings hold und beide Verschraubungen lösten sich mit moderatem Kraftaufwand:
PC260587
Als ich kurze Zeit später den Radbremszylinder draußen hatte, hab ich ihn mal interessehalber zerlegt:
PC260588
Sieht schon fies vergammelt aus.
Gänzlich zerlegt und gereinigt, sieht er jedoch garnicht mal so übel aus:
PC260592
Der Zylinder und der Bereich hinter dem Dichtgummi am Kolben weisen keine Rostfraß-Spuren auf. Wahrscheinlich hat nur das Gummi seine abdichtende Fähigkeit verloren.
Das ganz kommt jetzt in ein beschriftetes Tütchen und in den Fundus. Wer weiß, wann man den nochmal braucht.
Ich hätte natürlich auch schon direkt nen neuen Bremszylinder eingebaut, wenn ich die Ersatzteile nicht in Osnabrück vergessen hätte….

Schluss mit lecken

Wie schon vor längerer Zeit berichtet, hatte Sir Edward nen schleichenden Plattfuß hinten links. Außerdem hatte sich vor einiger Zeit das Ausgleichsgewicht vom Vorderrad verabschiedet. Beim Bug gabs ebenfalls nen Plattfuß. Gute Gelegenheit also mal den Reifenhändler unseres Vertrauens aufzusuchen:
Rialto beim Reifenhändler
Die Belegschaft nutzte Sir Edwards Präsenz für viel netten Schabernack. So schickte der Meister z.B. den neuen Lehrling „zu dem Kunden auf Bühne 1 um mal zu gucken, was er vorne für zwei Reifen braucht“…
Bei Sir Edward gabs nen neues Ventil und vorne nen neues Gewicht. Einfache Geschichte.
Beim Reifen vom Bug wars dann schon komplizierter. Die Felge hat wohl mal was abbekommen. Der alte Reifen, saß nicht mehr anständig im Felgenbett und hatte in seiner Flanke schon eine Beule ausgebildet:
Delle im Reifen
Der Reifen war somit Schrott. Der Meister meinte aber, dass die Felge wohl noch gehen würde und ein neuer Reifen genügen müsste. Ich hoffe, er hat Recht. Der Bug hat jetzt nen neuen Yokohama 165/70R10 72H A 008. Die sind mit 59€ pro Stück angenehm billig.
Da ich eh schon in der Stadt unterwegs war, bin ich auch gleich noch bei PV Automotive vorbei gefahren. Die hatten mir ja damals mit den Scheinwerfern von Sir Edward so geholfen und ich hatte einen der Scheinwerfer vom Bug mit im Gepäck, in der Hoffnung, dass sie mir da auch helfen könnten.
Der Angestellte und ich haben wieder dicke Kataloge gewälzt und den Messschieber geschwungen. Hella hat einen Motorrad-Scheinwerfer im Programm, welcher nahezu identische Maße aufweist. Erfreulicherweise H4-Kompatibel! Sie bestellen ihn jetzt zwei mal, damit ich sie anprobieren kann. Wie immer, super Service!
Als ich zurück auf den Parkplatz kam musste ich doch sehr schmunzeln. Hatte sich doch ein Mini-Fahrer direkt neben Sir Edward gestellt:
Rialto neben Mini
Als ich weg fuhr kam der Besitzer zurück und winkte mir grinsend zu.
Gut das er nicht versucht hat, sich mit mir um den Parkplatz zu streiten: