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Chrysler 300 Zen

Am Samstag haben mein Bruder und ich ein wenig buddhistische Meditationsübungen am Hurst vorgenommen.
Dies war nötig, weil Tobias ihn vor einiger Zeit vom Wagenheber geschubst hatte und die Ölleitungen zwischen Getriebe und Kühler sich davon tief beeindruckt zeigten:
Chrysler 300 Hurst Ölleitungstausch14
In dem meinem Bruder eigenen Originalitätsstreben, hatte er dann in den Staaten einen Satz Edelstahl-Ersatzleitungen geordert, welcher nach original Spezifikationen gefertigt sein sollte. Der Relativsatz beißt euch, oder?
Doch von Anfang an:
Um ca. 12 Uhr rollten wir den Hurst von seinem Stellplatz in der Tiefgarage:
Chrysler 300 Hurst Ölleitungstausch13
(Hinten seht ihr übrigens die schon angesprochenen „Ho-Chi-Min“-Trecker-Reifen)
Dann gings an den Ausbau. Damit uns die ganze Suppe nicht in den Keller läuft, wurde kurzerhand einer auf Heavy Metal gemacht:
Chrysler 300 Hurst Ölleitungstausch17
Die abgesäbelten Griffel kamen mit Kabelbindern über die Enden der Schraubverbindungen:
Chrysler 300 Hurst Ölleitungstausch21
Die Verbindungen gingen überraschend leicht auf. Kein Vergleich zu dem Kampf, den ich mit Sir Edwards alten Bremsleitungen geführt habe.
Die alten Leitungen unter dem Wagen weg zu bekommen, hat seine Zeit gedauert. Die Leitungen hängen da nämlich nicht einfach so drunter, nein, sie verlaufen Kreuz und quer über irgendwelche Träger, führen in Bögen um Baugruppen und waren aneinender geklipst. Das war wie ein überdimensionales Knotenspiel…
Im ausgebauten Zustand konnten wir sie dann zum ersten mal neben die US-Repros legen:
Chrysler 300 Hurst Ölleitungstausch25
Die Bögen und Knicke waren tatsächlich an ähnlichen Stellen und hatten auch ähnliche Dimensionen.
Das „ähnlich“ hat uns dann bis nach 23 Uhr aufgehalten……
Was ein Dreck!
Die Dinger passten hinten und vorne nicht.
Und versucht mal Edelstahlleitungen von Hand zu biegen! Da drückt ihr nur nen Köttel in die Buxe und sonst passiert nix!
Was hat Tobias geflucht… Ich hingegen habe mich in meditativer Resignation geübt.
Letztere war auch die einzige Lösungsmöglichkeit: Einfach das meditative Element der fruchtarmen Biegeversuche erkennen und weiter machen.
Die (zum wiederholten mal) vorbeikommenden Passanten bedachten uns schon mit mitleidigen Bemerkungen.
Irgendwann hatten wir die Leitungen dann soweit, dass sie nirgendswo scheuerten und auch auf ihren Anschlüssen annähernd gerade saßen.
Eine abschließende Proberunde hinterließ keine Öltropfen.
Mal sehen, ob es auch dauerhaft dicht ist.

Als Lektion nehme ich mit, dass ich NIEMALS Edelstahlleitungen irgendwo am Kfz verbauen werde! Mit Kunifer-Leitungen wäre der Drops nach maximal 3 Stunden gelutscht gewesen.

Keep Cool VII

Ich hab die gestrigen Abendstunden mal dazu genutzt, den Ausgleichsbehälter des Mitsubishi Colts provisorisch in Sir Edward zu fricken.
Als erstes musste dazu die Haltenase an der Unterseite ab, damit er überhaupt unter die Motorhaube passt:
Reliant Rialto Ausgleichsbehälter prov. Montage1
Natürlich haben die kleinen Japaner da ner Vertiefung eingegossen, die jetzt zum Loch wurde:
Reliant Rialto Ausgleichsbehälter prov. Montage3
Da half aber mein neuer Freund Pattex Powerknete Repair Express:
Reliant Rialto Ausgleichsbehälter prov. Montage4
Schnell zwei kleine Kügelchen draus geformt, eines von innen mit einem Stöckchen in das Loch gedrückt:
Reliant Rialto Ausgleichsbehälter prov. Montage6
und das Zweite von Außen mit der austretenden Masse verknetet:
Reliant Rialto Ausgleichsbehälter prov. Montage8
Das sollte dauerhaft dicht sein.
Danach kam der Behälter provisorisch mit Kabelbindern in den Motorraum:
Reliant Rialto Ausgleichsbehälter prov. Montage10
Den Überlaufschlauch, der früher einfach auf die Gasse führte, konnte ich an den Behälter anschließen. Einfaches Plug & Play.
Danach habe ich den Kühler randvoll gefühlt.
Anfangs war der Überlaufschlauch noch abgeknickt:
Reliant Rialto Ausgleichsbehälter prov. Montage11
Nachdem aber der Motor heute Morgen aber auf Betriebstemperatur war, hat sich der Knick verflüchtigt:
Reliant Rialto Ausgleichsbehälter prov. Montage12
Lässt sich auch astrein durch pusten.
In der heutigen Mittagshitze (ca. 25°C) bin ich dann mal auf dem Heimweg auf der Bahn ein wenig mit forciertem Tempo unterwegs gewesen, um die Temperatur hoch zu treiben. Weiter als knapp über „Mitte“ bin ich aber nicht gekommen:
Reliant Rialto Ausgleichsbehälter prov. Montage16
Das Ergebnis war ist um so verwirrender….
Das Wasser hat sich (zum Teil) verflüchtigt:
Reliant Rialto Ausgleichsbehälter prov. Montage15
Aber im Ausgleichsbehälter is nix angekommen!
Keine Ahnung, wo das hin ist!
Meine Hoffnung ist, dass vorher noch Luftblasen im System waren, die sich nun in den Ausgleichsbehälter verzogen haben und daher der Wasserstand gesunken ist, statt zu steigen.
Ich hab jetzt nochmal den Kühler voll gemacht. Mal sehen, ob auf der Heimfahrt morgen da was raus drückt.
Ich erzähle mir ja schon selbst wieder Horrorgeschichten von gerissenen Zylinderkopfdichtungen und so…
Aber es findet sich weder (sichtbarer) Wasserdampf in den Abgasen, noch Wasser im Öl (oder umgekehrt).

Keep Cool VI

Da ich für den Heckscheibenwischer vom Astra der Besten ja eh zum Schrott musste, hab ich mich auch gleich mal nach passenden Ausgleichsbehältern für Sir Edward umgesehen. Den will ich ja auf ein druckloses Ausgleichssystem umrüsten (Was übrigens so lüppt, wie ich mir das schon zusammengereimt habe.)
War mal wieder ein interessanter Streifzug. Diesmal war ich bei der Autoverwertung „Flebbe„.
Wesentlich netterer Laden, als „Flatau“ in Osnabrück.
Es gab allerdings auch traurige Opfer der Abwrackprämie zu sehen. So wie diesen W123:
Reliant Rialto Ausgleichsbehälter 4
Der Chrom sah noch ganz gut aus. Auch die Polster im Innenraum sahen sauber aus. Leider hat irgend ein Pansen die Beifahrerscheibe runtergekurbelt gelassen. Daher wars ein wenig feucht im Innenraum. Ich hab sie jetzt (bis auf einen kleinen Lüftungsschlitz) hoch gekurbelt. Muss ja alles seine Ordnung haben….
Mein Ausgleichsbehälterjagd war allerdings auch erfolgreich.
Ich musste zwar alle Autos durchwühlen, bis ich endlich zwei relativ kleine Ausgleichsbehälter gefunden hatte (die Anderen waren so groß wie Sir Edwards Benzintank), aber Hauptsache das Ergebnis stimmt.
„Japan“ ist übrigens das Stichwort. Da is alles klein. Auch die Ausgleichsbehälter.
Dieser Toyota (eine Typenbezeichnung konnte ich leider nicht finden. Ist ein mir unbekannter Zweitürer mit kurzem Stufheck und „hohen“ Limousinen-Dach):
Reliant Rialto Ausgleichsbehälter 5
lieferte einen schön schmalen und langen Ausgleichsbehälter:
Reliant Rialto Ausgleichsbehälter 3
Von diesem Mitsubishi Colt (CJ0):
Reliant Rialto Ausgleichsbehälter 2
hab ich noch einen kleinen, spitz zulaufenden Behälter mitgebracht.
Die beiden Behälter haben mich zusammen nen EU-Heiermann gekostet. Fairer Preis.
Der Colt-Behälter würde gut an den (bisher freien und in späteren Baujahren auch für den Ausgleichsbehälter benutzten) Platz vor der Batterie passen:
Reliant Rialto Ausgleichsbehälter 6
Allerdings ist er momentan noch ein Stückchen zu hoch. Vielleicht passt er, wenn ich den Haltezapfen an seinem Boden absäbele.
Der Behälter hätte den Vorteil, dass er ein gutes Stück höher als der Kühler sitzen würde und daher die Luft aus dem System sich dort verflüchtigen könnte (Ok, der Wärmetauscher wäre immer noch höher…).
Der längliche Toyota-Behälter passt haargenau an eine freie Stelle neben der Zündspule:
Reliant Rialto Ausgleichsbehälter 9
Auch sexy. Zumal er auch wesentlich mehr Füllvolumen haben dürfte als der vom Colt.
Mal sehen, mal sehen.
Ich tendiere aber zu dem vom Colt. Die Montageposition spricht klar für ihn.

Natürlich gabs (für ebenfalls einen Heiermann) auch nen Scheibenwischerarm für den Astra.
Alle Beteiligten also zufrieden.

Keep Cool V

Nach langer Zeit geht es endlich auch mal an der Kühler-Front weiter.
Die kleinen Chinesen hatten mir ja einen Kühlerverschluss mit (für Sir Edward) zu hohem Öffnungsdruck geliefert.
Der original Deckel öffnet schon bei 7 psi (0,5 bar), der von den Chinesen erst bei 15 psi (1,1 bar). Den Druck von 1,1 bar soll aber der Motor nicht aushalten können. Die Zylinderkopfdichtung soll dann reißen und auch die Wasserpumpe soll inkontinent werden. Alles Dinge, die ich mir ersparen wollte.
Leider waren Sir Edwards Original und das Chinesen-Teil auch unterschiedlich groß:
Kühlerverschluss Vergleich 13
Der China-Verschluss hat die Maße:
Deckel Durchmesser: 46mm
Teller Durchmesser: 29mm
Gesamthöhe: 22mm
Plug & Play fiel also aus.
Daher meine Suche nach einem alternativen Deckel, bzw. der Möglichkeit ihn um zu bauen.
Der lokale Kühlerbauer war meine erste Anlaufstelle. Umbauen schloss er aus. Dachte ich mir auch schon. Leider fand er auch im Lager keinen passenden anderen Deckel.
Also mal wieder das Internet bemühen.
Im Katalog der Firma Kühler-Willems fand ich einen Deckel (Art.-Nummer: 75/027), der mit seinen Maßen, exakt denen des China-Teils entsprach. Leider stand da aber als Öffnungsdruck 1,5 bar neben. Da sie aber am Ende des Kataloges versprechen, noch viele andere Deckel auf Lager zu haben, hab ich da einfach mal eine E-Mail hingeschrieben.
Der Kontakt war schnell und nett. Sie hätten leider keinen Deckel in dem Maß da, der bei 0,5 bar öffnen würde. Allerdings einen, der bei 0,6 bar öffnet….
Dieses 0,1 bar mehr wird der Motor sicherlich verkraften. Es ist auch eine gute Reserve, wenn die Feder im Laufe der Jahre etwas ermüdet. Also bestellt. Preis war 14,99€ incl. Versand und Mwst.. Finde ich fair.
Gestern kam er dann an:
Reliant Rialto Kühlerverschluss 1
Im Vordergrund China, im Hintergrund neuer Deckel.
Auf dem neuen Verschluss steht noch klein eingeprägt „MOTORAD“. Beim Hersteller findet sich dann auch noch ein Bild vom Deckel (unten links).
Klingt nach nem guten Markenprodukt. Schick, schick.
Erwartungsgemäß passt er auch haargenau. Einen ersten Drucktest (Kühler mit Wasser gefüllt, auf den Kopf gestellt und per Lunge kräftig Druck über den Auslass aufgebaut) hat er auch absolut dicht überstanden.
Nun kann ich es kaum erwarten, ihn zu verbauen!

Ich hab mir auch schon was bezüglich eines Ausgleichstanks überlegt. Vielleicht könnt ihr mir sagen, ob das Humbug ist, oder nicht:
Dieser Verschluss öffnet bei Überdruck und lässt Kühlwasser raus. Klar. Habe ich ja schon oft genug erlebt. Kühlt der Motor aber später wieder ab, muss er ja wieder Luft rein lassen. Ansonsten würde doch ein Unterdruck im System herrschen, welcher sogar größer als der zulässige Überdruck sein könnte (mögliche Schäden siehe oben). Man würde dann den Kühlerverschluss auch evtl. nicht mehr auf bekommen (siehe Magdeburger Halbkugeln).
Diesen Umstand könnte man sich doch zunutze machen und einfach einen Schlauch an den Überlauf hängen, welcher in ein halb gefülltes Gefäß mündet. Dehnt sich das Wasser nun durch Erwärmung aus, drückt es Luft bzw. Kühlwasser in den Tank. Dort kann die überschüssige Luft bzw. Kühlwasser durch einen drucklosen Verschluss entweichen. Bei Abkühlung saugt dann der Unterdruck das überflüssige Wasser wieder zurück in den Kühler und Luft strömt in den Tank durch den Verschluss. Lüppt das oder ist das nur mein Wunschdenken?
Wenn ich das richtig gesehen habe, haben verschiedene andere Fahrzeuge solch ein System (z.B. Tobias Chrysler 300 Hurst).
Aber warum gibts dann Überlaufbehälter die mit Systemdruck arbeiten? Welchen Vorteil hat das?

Keep Cool IV

Heute Vormittag klingelte ein kleiner verschwitzter Chinese mit einem Ruderboot auf dem Rücken bei uns an der Tür. Er hatte den bestellten Kühler im Gepäck:
Mini Alu-Kühler 1
Der Kühler ist so leicht, dass ich erst dachte, das Paket wäre leer. Das der kleine Chinese so schnell war, lag daran dass Absender eine Firma in UB7 0LW West Drayton ist. Das hat den Vorteil, dass auf den Kühler kein Zoll und keine Steuern kommen. Nice! Da hatte ich ja schon ein wenig Angst vor.
Sieht auch ganz gut aus, das Teil:
Mini Alu-Kühler 4
Allerdings merkt man auch, warum das Teil knapp billiger ist, als die Alu-Kühler anderer Anbieter.
An den Anschlussstutzen muss ich noch ein wenig nacharbeiten. Da haben sich ein paar Schweißwürmer zu weit rein gemogelt
Ausgang:
Mini Alu-Kühler 3
Eingang:
Mini Alu-Kühler 2
Der Eingang sieht auf dem Bild fieser aus, als er in Wirklichkeit ist. Ich hab da nur nen doofen Winkel fürs Foto erwischt.
Ich werde dann mal die Tage die kleine Schlosserfeile über Kopf schwingen (damit keine Späne in den Kühler fallen) und die überstehenden Würst weg feilen.
Außerdem muss ich noch den Deckel umbauen. Die kleinen Chinesen haben da einen 1,1 bar (15 psi)-Deckel drauf. Ich brauche aber einen 0,5 bar (7 psi)-Deckel. Ich dachte eigentlich, dass die das selbe Format haben und daher pulg&play passen würden. Leider ist aber der China-Deckel kleiner, als das Reliant/NRF Original. Keine Ahnung, ob alle Mini-Deckel kleiner sind, oder ob nur die Chinesen nen kleineren Deckel verwenden.
Der kleine Dichtgummi vom Chinadeckel misst 3 cm (Das Dingen das die Feder runter presst zum abdichten).
Der Metalldeckel mit den beiden Nasen zum aufschrauben, hat 4,5 cm.
Wenn das die Standardmaße eines Mini-Verschlusses sind, könnte ich ja vielleicht so einen mit passendem Druck-Bereich bekommen. Ansonsten hoffe ich, dass ich einfach die Federn tauschen kann.

Mal sehen ob sich noch an anderer Stelle zeigt, warum da 350€ zu direkt in Deutschland erhältlichen zwischen liegen.