Seit kurzem grassieren Horrorbilder wie diese durch die Erdgasgemeinde:
Da mittlerweile nicht nur Astra CNG-Fahrzeuge betroffen sind, sondern auch die wesentlich neueren Zafira Turbo CNGs, hat sich klein Adrian gedacht, dass es auch nicht schlecht wäre, mal einen Blick unter die Abdeckung der Gasflaschen beim heimischen Combo zu werfen. Die Flaschen stammen schließlich vom selben Zulieferer.
Leider wurde ich nicht enttäuscht:
Das ist der Blick von vorne nach hinten auf die Flaschen und den schwarzen Nottank samt Benzinfilter.
Sieht so ja ganz ok aus, geht man aber näher ran, zeigen sich Unterrostungen und Lackabplatzer. Hier die vorderste Flasche:
Die Mittlere und die hintere Flasche sind von den Haltebändern ausgehend großflächig unterrostet:
Hier die Quelle nochmal im Detail:
Besonders die hinterste Flasche ist betroffen:
Der Lack fühlt sich da großflächig an, wie das Gesicht eines Teenagers. Auch an der mittleren Flasche blättert der Lack schon ab:
An den beiden am schlimmsten betroffenen Flaschen hab ich mal die korrodierten Bereiche markiert:
Laut Aufdruck sind die Flaschen noch bis 8/2028 zugelassen:
Gut, der normale Altblechschrauber wird jetzt sagen: „Dass bisschen Oberflächenrost. Abschleifen, Rostumwandeler, RAL pinseln, fertig“. War auch mein erster Gedanke. Leider ist das jedoch ein No-Go und wird bei der nächsten HU mit der roten Karte bestraft (Natürlich nur, wenn es auffällt).
Also so lassen? Wandstärke is ja reichlich.
Leider auch keine Lösung, da Korrosion an den Gasflaschen ebenfalls bei der HU gnadenlos bestraft wird.
Nach dem explodierten Touran in Wolfratshausen (VW soll die identischen Probleme haben) gab es eine interne Anweisung an die (TÜV) HU-Prüfer, keine Plakette zu erteilen, wenn die Abdeckung unter den Flaschen nicht entfernt wurde und dort Korrosion sichtbar ist.
Damit bleibt nur der Austausch der Flaschen.
Laut Forum beläuft sich der Kostenvoranschlag dafür auf bis zu 4000€. Das wäre aller Wahrscheinlichkeit nach das Todesurteil für den Combo gewesen.
Also habe ich meine gesammelten Fotos an Opel Special Vehicles (OSV) geschickt mit der Bitte um einen Flaschentausch auf Kulanz.
Ihr werdet nun die Augenbrauen hochziehen: Kulanz? Bei einem fast 7 Jahren alten Auto, dass in den letzten 3 Jahren keine Opel-Werkstatt mehr gesehen hat? Nie im Leben!
Und hier beginnt mein Loblied auf Opel:
Am nächsten Tag rief mich ein sehr netter Herr Sperber aus der Opel Kulanzabteilung an:
Ich solle bitte zu einem Opelhändler meines Vertrauens fahren, dort würden dann nochmal Fotos gemacht und ein förmlicher Kulanzantrag gestellt. Der Austausch auf Kulanzbasis dürfte aber kein Problem sein.
Bei Dürkop hier in Magdeburg war man ebenso freundlich und hat mir schon einen Termin am übernächsten Tag gegeben. Auch die Bearbeitung des Antrages ging fix von statten, so dass ich ca. eine Woche später von Herrn Sperber den Anruf erhielt, dass Opel den Austausch aller drei Flaschen zu 100% auf Kulanz übernimmt!
Hammermäßig! Ich gebe zu, dass ich das selbst kaum glauben konnte.
Ich hatte es ehrlich gesagt auch nur versucht, weil im Forum Leute von einem Austausch auf Kulanz bei 10 Jahre alten Astras berichteten.
Nach der Bestätigung dauerte es dann drei Wochen bis die neuen Flaschen bei Dürkop eintrafen. Der Zulieferer hat wohl momentan Lieferschwierigkeiten (Wenn überraschts?). Der Austausch verlief problemlos und war innerhalb eines Tages gegessen. Die einzigen Kosten waren 18,15€ für volle Gastanks (Die Tanks waren leer abzugeben, für die Druckprüfung nach dem Tausch mussten sie aber wieder voll sein). Aber auch das war ein Schnäppchen, da uns die Tankfüllung sonst um die 20€ kostet.
Alles in allem kann ich nur nochmal mein Lob auf alle Beteiligten bei Opel wiederholen.
Top Service! Vielen Dank an Herrn Sperber, sowie an Dürkop Magdeburg.
Ich wüsste keinen Hersteller, der sich da nicht ne Scheibe von abschneiden könnte. Insbesondere VW, die mit den identischen Problemen wesentlich knauseriger umgehen.