Nachdem die Gorilla nun nahezu fahrfertig war, habe ich meine treue Super Bravo in den Combo geladen (ein „Hoch“ auf große Ladeflächen!) und in der Halle eingelagert:
Dort wartet sie nun auf eine weitere Verwendung. Entweder Tobias entdeckt noch die Faszination des „Moffahrns“ und klemmt sie sich unter, oder ich stelle sie beiseite um sie an meine Kinder zu vererben.
Ich hatte erst überlegt, sie zu verkaufen, aber irgendwie bringe ich das nicht übers Herz. Außerdem rocken die Preise nicht wirklich.
Gekauft für 50€ und einem Kilometerstand vom 872 auf der Uhr habe ich in 2,5 Jahren 1520 km mit ihr abgerissen. Bei 2,8 l 2-T-Gemisch/100km macht das irgendwas bei 65 € Spritkosten. An Ersatzteilen hat sie mich in all der Zeit nur 10 € für eine gebrauchte Tachowelle gekostet. Das wars. Nix weiter.
Ich gebe es ungerne zu, aber sie war mit weitem Abstand pro km/Fahrt das billigste Fahrzeug, dass ich in den letzten Jahren besessen habe…
Selbst laufen war da für mich teurer!
Ein altes Kaufargument…
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Ciao Getriebeöl
Passend zum Mofa-Kennzeichen-Saison-Wechsel, hab ich auch mal ne schnelle Runde Wartungsarbeiten an die Moffa ausgegeben.
Neues Kennzeichen montiert und Zündkerzengesicht gecheckt:
Danach hab ich nen Ölwechsel durchgeführt.
Ölwechsel? Mofa? Macht man das nicht bei jedem Tankvorgang?
Richtig. Allerdings hat so ne Mofa auch nen Getriebe. Und nach 18 Jahren sollte man da mal feucht durch feudeln.
Eine gute Anleitung gibts bei youtube:
Exakt so habe ich es auch gemacht:
Allerdings verschweigt die Anleitung, dass, wenn man die Moffa auf die Seite legt, der Vergaser ein wenig Bänzäng raus pillert:
Daher als additionaler Tipp: Benzinhahn zu drehen, Mofa anwerfen und Vergaser leer fahren. Danach erst an die Arbeit gehen.
Ich hab bei der Gelegenheit auch gleich das Standgas ein wenig runter gedreht, damit die Fliehkraftkupplung an der Ampel nicht immer schleift.
Mal sehen, ob das an Wartungsarbeiten auch für die nächsten 400km reicht (soviel hab ich mit dem Gerät schon abgerissen).
Ein Ring, sie zu knechten II
Es tut mir ausgesprochen Leid, dass hier momentan so wenig los ist und ich euch mit theoretischem Gelaber langweile!
Ich hab selbst schon Entzugserscheinungen….
Beim durchsehen alter Fotos bin ich noch über den zweiten Teil der Kolbenringerneuerung bei der Mofa der Besten von Allen gestolpert.
Daher gibts jetzt endlich mal wieder handfeste Schrauberkost:
Wir erinnern uns: Einer der Kolbenringe war zerbröselt.
Kolbenringe wechselt man immer paarweise (bzw. alle eines Kolbens). Und zwar von unten nach oben. Also zuerst den untersten Ring tauschen, dann den nächst Höheren. Beachtet auch, dass Kolbenringe oft ein „oben“ und „unten haben“!
Die Biester sind ziemlich fragil, was Biegung und Verdrehung betrifft. Daher ist Obacht bei der Montage angesagt! Um die Ringe in die Nuten am Kolben zu bekommen, kommt man aber ums aufbiegen nicht drumme rum. Da Futtfinger für so etwas filigranes tendenziell zu grobmotorisch sind, behilft man sich mit einer Fühlerblattlehre. Die baut man auseinander und mopst ihr die dünnsten Blättchen:
Die Blättchen drapiert man dann um den Kolben, so dass sie die Nuten überbrücken. Nun kann man den Ring von oben aufstecken und mit leichtem Druck auf den Kolben fädeln:
Dank der Fühlerlehre weitet sich der Ring sanft und man kann ihn auch über die obere Nut schieben.
Das gleiche Prozedere dann noch mit dem oberen Ring und fertig ist die Chose:
Um den Zylinder dann wieder auf zu fädeln ist eine Hilfsperson und reichlich Öl von Vorteil.
Damit der Zylinder über den Kolben passt, müsst ihr die Kolbenringe zusammen drücken. Achtet dabei darauf, dass die Ringe so gedreht sind, dass ihre Öffnung mit dem „Pin“ in der Nut übereinstimmt. Dann klappts auch mit der Nachbarin:
Anschließend sitzt der Kolben wieder und ist frisch zur Lauffläche abgedichtet:
Es konnte dann direkt die Montage des Zylinderkopfes folgen:
Abschließend musste ich den Zylinder noch mit frischem Kühlwasser befüllen. Dank der bescheidenen Position der Einfüllschraube, war das nur mittels Spritze möglich. Denkt dran vorher eine Zündkerze ein zu schrauben, damit euch die überlaufende Suppe nicht in den Brennraum läuft:
Danach lief die Mofa wieder.
Allerdings sollte man einen Motor mit frischen Kolbenringen nicht sofort voll belasten, da sich diese erst auf die Laufbahn einschleifen müssen bzw. umgekehrt. Die ersten 50-100 km easy going sollte man da schon beachten.
Ein Ring, sie zu knechten
Gestern Morgen kam das heiß ersehnte Care-Paket von Wuschel an. Ein dicker Umschlag voller Dichtpapier in den verschiedensten Dicken. Herzlichen Dank!! Toll, dass dieses Blog nicht nur in der virtuellen Welt funktioniert, sondern auch im realen Leben! Bekommst auch was von mir zurück. Hoffe, du kannst es gebrauchen…
Ich hab das zum Anlass genommen, gleich bei der Mars Luxus 25 der Besten von Allen weiter zu machen.
Schon vergangenes Wochenende hatte ich mit der Kühlwasser-Einfüllschraube gerungen.
Das ist eine kleine Inbus-Schraube im Zylinderkopf, durch die man Kühlwasser später wieder einfüllen kann (in dem Röhrchen links):
Allerdings scheine ich die erste Person, seit der Auslieferung 1977, zu sein, die diese Schraube öffnen will.
Der erste Versuch mit einem einfachen Inbusschlüssel scheiterte kläglich:
Zuhause fuhren wir dann größere Geschütze auf:
Als erstes wurden saftige Schrauben durch die Stehbolzen-Löcher in einen dicken Holzklotz gezogen. So konnten wir den Zylinderkopf schön im Schraubstock anknallen, ohne Angst um die Kühlrippen oder die Dichtfläche haben zu müssen.
Auf den Inbus-Bit kam eine große Ratsche. Das überzeugte dann schlussendlich die Schraube.
Bei mir im Keller ging es ans nachfertigen der Zylinderfußdichtung.
Da ich sie nicht umzeichnen konnte und auch kein Stempelkissen zur Hand hatte, um die Umrisse abzunehmen, habe ich einen weiteren Trick angewendet: Man streicht die Dichtfläche am Bauteil mit Öl ein und drückt sie dann auf das Dichtpapier:
1A-Umrisse. Einiges Geschnippel später, war die Dichtung dann fertig:
Also ran an den Zusammenbau!
Dichtung drüber:
Und vorsichtig den Zylinder auffädeln:
Dabei passierte es dann. Der erste Kolbenring war schon drin, beim zweiten fummelte ich, als es plötzlich *ploink* machte und etwas kleines metallisches auf den Boden purzelte:
Großartig! Kolbenring im Arsch!
Dann war meine Diagnose damals wohl doch richtig und ich habe sie mir vorher einfach nicht genau genug angesehen, bzw. das abgebrochene Stück klebte noch unauffällig in seiner Nut.
Glücklicherweise fand ich einen online-Shop, der noch passende Ringe neu im Angebot hatte. Also bestellt. Sind aber wieder 21€, die die Beste in des Teil investieren muss. Mal hoffen, dass das beim Verkauf wieder rein kommt!
In der Zwischenzeit bleibt mir nur, die Kopfdichtung (so wie die Fußdichtung) nach zu basteln. Fotos davon erspare ich euch.
Zweiradler sind rechts. Zumindest relativ…
Habichtfreak war so freundlich mich auf diesen Thread im Simsonforum hin zu weisen.
In Kurzform geht es darum, ob ein Zweiradfahrer (Mofa, Kleinkraftrad, Motorrad, etc.) auch innerhalb seiner rechten Fahrspur möglichst weit rechts fahren muss.
Dies führt nämlich häufig dazu, dass sich PKW-Fahrer genötig fühlen auch bei Gegenverkehr zu überholen und so alle Beteiligten zu gefährden.
Da der Paragraphendschungel mein täglich 2-Takt-Gemisch finanziert, will ich mal versuchen ein wenig fundierte juristische Kenntnisse zu der Diskussion bei zu tragen:
Bezüglich des Fahrens in der Mitte der (einzigen) rechten Spur ist die Gesetzeslage leider nicht eindeutig. Daher muss ich dafür ein wenig weiter ausholen:
§ 2 StVO sagt in Absatz zwei:
„Es ist möglichst weit rechts zu fahren, nicht nur bei Gegenverkehr, beim Überholtwerden, ….“
Das bezieht sich auf das Rechtsfahrgebot aus Absatz 1. Man muss also nicht nur (im Normalfall) immer die rechte Spur einer Straße nehmen, sondern auch auf dieser immer möglichst weit rechts fahren.
Allerdings darf dieses Gebot nicht so weit führen, dass man sich selbst in Gefahr begibt bzw. einen andere gefährden.
§ 1 Absatz zwei StVO sagt: „Jeder Verkehrsteilnehmer hat sich so zu verhalten, daß kein Anderer geschädigt, gefährdet oder mehr, als nach den Umständen unvermeidbar, behindert oder belästigt wird.“
Die Leute dürfen einen Krad-Fahrer also nicht so überholen, dass er gefährdet wird (Gegenverkehr, zu geringer Seitenabstand, etc.).
Das sie das trotzdem immer wieder machen, ist natürlich jedem von uns bewusst.
Dagegen kann man aber nix machen (außer natürlich alle anzeigen…).
Scheint also auf den ersten Blick aussichtslos mit in der Mitte fahren.
Allerdings gibt § 2 Absatz zwei StVO einem mit dem Wort „möglichst“ einen sehr weiten Spielraum…
Wenn es einem nicht möglich ist, weiter rechts als in der Mitte einer Fahrbahn zu fahren, ohne dass man sich selbst (durch die Überholvorgänge anderer) gefährdet, kann einem keiner ans Zeug flicken.
Darüber hinaus hat man auch noch selbst §1 StVO auf seiner Seite. Der gilt ja auch für uns Moppedfahrer….
Dadurch, dass wir ganz rechts außen fahren, ermutigen wir den hinter uns Fahrenden zu einem (auch für ihn) gefährlichen Überholmanöver….
Das ist also auch nicht erlaubt und spricht also weiterhin für ein Fahren in der Mitte.
Normales (gesetzeskonformes) Überholen ist dem nachfolgenden Verkehr bei freier Gegenspur ja immer noch möglich (er wird also nicht von dir [mehr also von einem normalen PKW] behindert).
Es ist daher trotz § 2 StVO zulässig mit seinem Krad in der Mitte der rechten Fahrspur zu fahren! Ein Bußgeld dürfte es dafür nicht geben.
Sollten Fahrschullehrer/Ordnungshüter/andere Kraftfahrer anderer Ansicht sein, so bin ich auf ihre Argumente gespannt. Ich lasse mich da gerne überzeugen.
Was allerdings verboten ist, ist das fahren ganz links in der rechten Spur. Da kann man sich mit „möglichst“ nicht mehr raus reden. Auch ist man verpflichtet, sofern es der Verkehr zu lässt (also z.B. auf freier Strecke ohne Fahrzeuge hinter einem) ganz rechts zu fahren, um den Sicherheitsabstand zum Gegenverkehr zu maximieren.
P.S.: Das obige stellt nur meine persönliche Meinung dar und ist kein verbindlicher Rechtsrat!