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Gorilla will nicht warm II

Ok, dass Problem ließ mir keine Ruhe!
Konnte doch nicht sein, dass ich bei diesem herrlichen Frühlingswetter drin sitze und Montags auf dem Drahtesel ins Büro rollern muss!
Also mal Menschen nach Hilfe gefragt und deren Tipps systematisch abgearbeitet:
Sonntägliches schrauben
So sah die Kerze nach den Aussetzern aus:
Zündkerzengesicht nach Nadeländerung
Nicht wirklich dramatisch, wie ich finde.
Ich habe sie vor der erneuten Verwendung mit einer Kupferbürste gereinigt.

Die Ventile habe ich auch neu eingestellt:
Einlassventil
Ist bei der Gorilla/Monkey zwar etwas umständlich, da man sich für das Auslassventil unter den Motor legen muss, aber immer noch um Welten besser, als beim Rialto.
Hier übrigens ein schönes Video zum Thema:

Die Ventile stellt man auf folgende Werte ein:
Einlassventil 0.05 mm
Auslassventil 0.07 mm
Auch hier mal wieder mikroskopische Werte im Vergleich zu anderen Viertaktern.
Die Gorilla-Ventile hatten aber nur minimal zu viel Spiel.

Dann habe ich die Vergasernadel näher begutachtet.
Die saß eine Kerbe zu tief:
falsch eingestellte Nadel
Die Nadel gehört (bei serienmäßigen Fahrzeugen) eigentlich mit der mittleren Kerbe aufgehangen.
Bei der ursprünglichen Einstellung war das Gemisch magerer eingestellt. Da hat also auch schon mal wieder jemand dran rum gefummelt.
Die Nadel hat die Bezeichnung „R4304E“ (Wobei das „R“ auch ein“B“ sein kann). Ob das die richtige Nadel für die 50ccm-Honda-Motoren ist, muss ich noch recherchieren.

Mit den neuen Einstellungen habe ich dann wieder eine Testrunde gedreht.
Die Symptome blieben aber ähnlich. Ruckeln/Verschlucken nach einiger Zeit und lausige Gasannahme bzw. Verschlimmerung beim gasgeben.
Besonders schlimm wurde es direkt nach dem schalten.
Allerdings ging der Motor jetzt im Standgas nicht mehr aus.

Um die Tankentlüftung als Fehlerquelle auszuschließen habe ich während des ruckelns mal eine Runde gänzlich ohne Tankdeckel gedreht.
Brachte aber auch keine Besserung.

Wieder zurück wollte ich nochmal das Kerzenbild prüfen.
Dabei fiel mir auf, wie labberig der Kerzenstecker saß….. Ihr ahnt, was kommt, oder?!

Da hatte schon mal jemand dran „gearbeitet“:
vermurkster Zündkerzenstecker
Ich habe bisher wirklich noch keine einzige ordentlich ausgeführte Arbeit an dem Bike gefunden!

In meinem Fundus fand sich noch ein Strobo-Teststecker (hat ein Leuchtelement, welches Zündaussetzer im laufenden Betrieb visualisiert):
Strobo-Stecker

Mit dem Ding lief die Gorilla meine 6-km-Teststrecke einwandfrei!

Mal sehen, ob sie morgens zur Arbeit wieder zickt, oder ob es das wirklich war.
Auf jeden Fall besorge ich morgen einen ordentlichen Zündkerzenstecker. Der Alte liegt schon im Müll.

So sieht das Kerzenbild übrigens jetzt aus:
Zündkerzengesicht mit Aussetzern
Bilderbuch!

Auf zur ersten Probefahrt

Das Hauptaugenmerk der letzten Woche ruhte jedoch auf der Gorilla.
Schließlich lagen ja die zur Vollendung noch fehlenden Teile schon seit einiger Zeit bereit.
Als erstes habe ich den Luftfilter zusammengesetzt und verbaut (wovon es komischerweise kein einziges Foto gibt).
Anschließend habe ich die Repro-Blinker angebracht:
Blinker montiert
Die vorderen Chrom-Abstandshalter sind übrigens (wie einige andere Teile) identisch mit denen der Honda CB 250. Ich liebe Baukastensysteme!
Natürlich enthielten die Blinker 12V-Leuchtmittel, so dass ich da nochmal meinen Fundus nach 6V-Pendants absuchen muss.
Beim anschließen der hinteren Blinker war mir aufgefallen, dass einer der Verschraubungspunkte des Rücklichts herausgebrochen war:
Rücklicht ausgebrochener Halter
Mit Zweikomponentenkleber war aber auch das fix behoben:
Rücklicht geklebt
Den nur innerlich aufgefrischten Tank habe ich an der Unterseite grob mit der Drahtbürste und Schmirgelpapier attackiert. Anschließend gab es eine Dusche Fluid Film:
Unterseite Tank mit Fluid Film
Das sollte den Rost bis zur endgültigen Restaurierung im Zaum halten.
Die hauptsächlich zu ersetzenden Teile an der Gorilla waren Plastik- und Gummiteile. Dazu gehörten auch die Gummis der Fußrasten:
Fußrasten Alt vs. Neu
Zum aufziehen empfehle ich den Einsatz von reichlich Spüli als Gleitmittel.
Für den Helmhalter am Heckgepäckträger hatte ich leider keinen Schlüssel bekommen. Daher musste auch hier neuer Ersatz her. Der Halter wurde ebenfalls bei vielen Honda-Motorrädern verbaut, so dass man da breite Auswahl hat. Im Laufe der Produktion änderte sich jedoch das Aussehen immer ein wenig:
Helmhalter Alt vs. Neu Front
Links Neu, rechts alt.
Auch auf der Rückseite finden sich Unterschiede:
Helmhalter Alt vs. Neu Rückseite
Wieder links neu, rechts alt. Hierbei fällt auf, dass der Mechanismus bei der späteren Version nicht mehr so gut gegen Umwelteinflüsse geschützt ist, wie früher.
Das kann durchaus zum Problem werden, da der Halter einfach auf ein Blech am Gepäckträger geschraubt wird, so dass bei Regen Wasser eindringen kann.
Um hier etwas vorzubeugen habe ich aus einem Stück LKW-Schlauch eine Dichtung gebastelt:
Dichtgummi Helmhalter
Es folgten noch einige Kleinigkeiten, wie die Montage des Kettenschutzes, dass Anziehen aller Schraubverbindungen mit korrektem Drehmoment, Check der Betriebsmittel, Einstellen der Bremsen, Montage des Behelfstanks usw.
Abends war die Gorilla jedoch endlich soweit, zum ersten Mal seit über 15 Jahren wieder Asphalt unter ihre kleinen Räder zu nehmen:
Erste Ausfahrt Front
Sieht richtig erwachsen aus, die Kleine:
Erste Ausfahrt rechts
Als nächstes stand endloses kicken auf dem Plan:

Als sie endlich lief, war es Zeit für die ersten Meter aus eigener Kraft:

Ein Spaß für die ganze Familie!
Sie läuft gut und beschleunigt besser als meine geliebte Mofa.
Es ist mir nur rätselhaft, warum die Honda-Techniker eine starre Verbindung zwischen Antriebseinheit und Hinterrad wählten, während sogar im Osten schon elastische Verbindungselemente Standard waren.
So fühlen sich die Gangwechsel an, als würden die Fahrstufe mit einem Hammer reingekloppt. Mal sehen, ob sich das bessert, wenn ich mehr Erfahrungen mit dem Getriebe gesammelt habe.

Gefahrenquellen wohin man sieht!

Beim ziellosen stöbern in meiner Musiksammlung, bin ich gestern Abend über Benny Benassi – Satisfaction gestolpert und habe mich an das Musikvideo dazu erinnert:
http://www.youtube.com/watch?v=JPtQ4K-evBo
War ich früher von den großen Geräten *hüstel* fasziniert, so führte erneutes sehen des Videos bei mir jetzt nur zu schreckensgeweiteten Augen.
Da werden vor laufender Kamera elementarste Maßnahmen der Arbeitssicherheit und -technik missachtet:

  • Bei Sekunde 10 wemst die junge Dame mit Schmackes knapp neben ihren Finger (Kein Wunder, wenn man so in der Gegend rum träumt!)
  • Gleiches bei der Dame danach! Ob die nen gerades Loch bohrt, so wie der Bohrer wackelt und sie zur Seite guckt? Dat dicke Rohr is zum anpacken da, Mädel!
  • Und wie die nächste Tante in den armen Ytong wullacht, entsteht da auch kein maßhaltiges Loch!
  • Die Bandschleiferdame arbeitet ohne Absaugung, wie man deutlich im Anschluss sehen kann.
  • Die Dame mit der Flex verwendet eine Trennscheibe zum schleifen und trägt keinen Gehörschutz.
  • Die mit der Kettensäge arbeitet ohne Schnittschutzhose und ohne das Holz zu fixieren.
  • Und auch der Exzenterschleifer wird wieder ohne Absaugung betrieben.
  • Die Lady am Rüttelstampfer trägt zwar Sicherheitsschuhe, hat diese aber nicht geschnürt und die Schnürsenkel hängen herab.
  • Und alle der Damen arbeiten an den rotierenden Geräten mit offenen Haaren.

Das Video müssen die beim „Girls’ Day“ gedreht haben! Anders kann ich mir das nicht erklären.
Und sowas wird ohne Jugendfreigabe gesendet! Da darf man sich über Unfälle nicht wundern. Schlimm, schlimm, schlimm….

Die besten Schrauber-Apps

Es wäre nicht mein Telefon, wenn es nicht ein paar schrauberspezifische Gimicks bereithalten würde.
Daher habe ich mal eine Liste zusammengestellt, welche kostenlosen Apps ich für den Schrauber von Welt sinnvoll finde:

  • Google Mobile Navigation

    Dagegen kann jedes mir bisher bekannte Navigationssystem einpacken. Damit findet man auch den entlegensten Schrottplatz.
  • DailyRoads Voyager

    Da das Telefon eh beim fahren vor der Scheibe hängt, damit man Google Mobile Navigation folgen kann, kann man auch gleich die Aussparung für die Kamera in der Halterung nutzen und das Telefon als BlackBox gebrauchen. DailyRoads Voyager zeichnet im Hintergrund auf der SD-Karte eine Endlosschleife von Videos auf. Mit dabei sind auch Daten über die gefahrene Geschwindigkeit, die genaue GPS-Position, die Geräusche im Innenraum (klickern des Blinkerrelais!), etc.. Ich hab mittlerweile genug Verkehrsunfall-Gerichtsprozesse miterlebt um zu wissen, dass ein Video vom Unfall jeden Richter überzeugen dürfte, auch ohne das ein teurer Sachverständiger bestellt werden muss.
  • Trapster

    Um vom leicht verträumten dahincruisen nicht noch ein teures Erinnerungsfoto zu bekommen, fungiert Trapster als Radarwarner. Per Community werden alle Arten von finanziellen Gefahren für den modernen Kraftfahrer gemeldet und an die anderen Nutzer weitergeleitet. Trapster bestimmt dann aus der eigenen GPS-Koordinate den Kurs und die Geschwindigkeit und meldet sich, sobald man sich einer Gefahrenstelle nähert. Per „I like-Button“ können dann andere Nutzer, die an der selben Stelle vorbei kommen die Gefahr „bewerten“ und so das System selbst aktuell halten. Schaut mal eure eigene Heimatstadt auf der Trapster-Homepage an. Osnabrück ist z.B. schon ganz gut abgedeckt.
  • aCar

    aCar wird häufig nur auf seine Funktion als digitales Tankbuch reduziert. Das ist aber ein Fehler wie ich finde. aCar fungiert nämlich auch als Service-Reminder. Einmal alle notwendigen Service-Intervalle (Ölwechsel, Abschmierdienst, Ventile und Vergaser einstellen, etc.) eintragen und schon erinnert aCar einen dran, welches Auto mit welchem Service dran ist. Keine lästigen Papierlisten mehr und ein nachtragen von Hand mit dem Ergebnis, dass der Luftfilter nun schon 100.000 km auf dem Buckel hat. Ach ja, den Benzinverbrauch kann man damit auch aufzeichnen…
  • Car Finder

    Da hat man mal wieder sein Reliant Dreirad auf einem Parkplatz geparkt, plötzlich fällt die Reliant National Rallye ein und der ganze Platz ist voller Threewheeler…. Tja, wo steht jetzt nochmal der Eigene? Car Finder hilft bei diesen häufigen Notlagen, indem man die GPS-Position beim Aussteigen speichert (dazu dann im Parkhaus noch die Ebene und Reihe einträgt) und später per Kompass wieder zurück geführt wird. Und damit in der Zwischenzeit nicht noch die Parkuhr abläuft, gibts dafür auch noch einen Timer.
  • Verkehrsinformationen Mobil

    Ob ein Stau hinter der nächsten Ecke lauert sagt dir die App Verkehrsinformationen Mobil. Es ließt die ADAC-Staumeldungen und Prognosen aus und bereitet sie in einer Google-Maps-Ansicht auf, so dass man immer genau sehen kann, wo mit Verzögerungen zu rechnen ist. Das Ganze funktioniert für Autobahnen genauso wie für Bundesstraßen. Vielleicht nix für die Fahrt zum Bäcker um die Ecke aber für einen längeren Trip durchaus nützlich.
  • Fuel Mix

    Schluss mit Kopfrechnen an der Tanke! Zwar kann die englische Fuel Mix-App kein frei einstellbares Mischungsverhältnis und auch kein 33:1 (wie es ältere Simson-Motoren brauchen), aber sein deutscher Bruder (der wenigstens letzteres kann) will eine ständige Internetverbindung, welche eigentlich nicht nötig ist. Lola reicht 1:50 und damit reicht mir dieser Funktionsumfang.
  • ConvertPad

    Wenn das Handbuch eures amerikanischen Schnauferls von 1500 Torr-Reifendruck spricht, ist an der Tanke guter Rat teuer. Da sich nämlich weder auf der Insel noch in den Kolonien die Notwendigkeit metrischer Maßsysteme durchsetzen konnte, gelangt man als Geisteswissenschaftler, wie ich, schnell an seine mathematischen Grenzen, wenn es ans umrechnen geht. Hier hilft ConvertPad. Einfach gewünschte Ausgangs-Maßeinheit auswählen, Wert eingeben und schon bekommt man eine Liste mit umgerechneten Werten. Die Umrechnungs-Kategorien reichen dabei von „Astronomisch“ bis „Zeit“. Was man da nicht umrechnen kann, gibt es nicht.

So, das wäre meine Liste. Habt ihr noch Favoriten? Gerne auch aus dem „Nicht-KFZ-Bereich“!