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Anprobe II

Bei der Anprobe der Karosserieteile habe ich mich mal noch ein wenig weiter umgesehen, was es noch zu erledigen gibt.
Unter anderem muss ich noch ein neues Helmschloss besorgen, da ich zu dem alten keinen Schlüssel habe:
Helmschloss
Beim Helmschloss ist das noch recht easy, da man den kompletten „Schlosskörper“ samt Halter abschrauben kann. Muss ich nur nen neues samt Schlüssel finden und kann es dann plug & play tauschen.
Schwieriger wird das wohl beim Lenkerschloss:
Lenkerschloss
Da hab ich natürlich auch keinen Schlüssel für und das bekomme ich da wohl nicht so einfach raus. Zumindest fehlt mir momentan noch die zündende Idee. Alle Schlüssel aus unserem Schlüsselfundus hab ich schon durchprobiert. Klar, ausbohren geht auch. Aber dann hab ich da Brösel drin. Muss ich mich beim lokalen Autoknacker nochmal schlau machen.
Auch im Bereich der Elektrik gibts einiges zu erledigen:
Keramikwiderstand
Wie man sieht ist der Keramik-Widerstand zerbröselt. Das soll aber eh eine doofe Lösung sein und da solls was unauffällig modernes geben, was der 6V-Anlage auch mehr Leistung entlockt. Muss ich auch noch Recherchearbeit leisten.
ebenfalls muss ich eine Quelle für original Blinker für hinten und vorne auftun. die Aufnahmen sind bei meiner Gorilla verwaist:
Blinkeraufnahme vorne
Und über die Funktion dieses Nippels muss ich auch noch Informationen einholen:
Entlüftungsnippel
Ich vermute, es ist ein Entlüftungsnippel für den Motor. Vielleicht führt der dann in den darüber sitzenden Luftfilter. So wird das ja auch beim Rialto und Bond Bug gelöst.

Herbstautotausch

Für Freitag Morgen und Mittag war in Osnabrück „wolkig aber trocken“ angesagt.
Eine gute Gelegenheit, den Bug (bei dem momentan ja weder Scheibenwischer noch Scheinwerfer funktionieren) endlich ins Winterlager zu bringen und den Rialto wieder raus zu holen.
Als ich mittags endlich los kam, war es auch bis exakt zum Kreuz Osnabrück-Süd trocken. Danach gab es nur noch sporadische Regenpausen… ambitious but rubbish.
Kein wirklich schöner Saisonabschluss.
Als ich am Samstag dann den Bug gewaschen habe, fiel mir auf, dass im hinteren rechten Blinker ein ansehnliches Aquarium stand:
Wasser im Blinker
Mal sehen, was/ob ich da was machen muss. Eine der Schrauben, welche das Glas halten war lose. Vielleicht reicht da nachziehen zum abdichten. Ansonsten muss ich mich nach ner neuen Dichtung umsehen und für die Zwischenzeit vielleicht ein Ablaufloch anbringen.
Ich hab auch mal die Chance genutzt und den alten Rialto-Luftfilter (unten) mit dem Neuen (oben) für den Bug verglichen:
Bond Bug Luftfilter vs. Reliant Rialto Luftfilter
Da suche ich ja immer noch nach einem passenden Gleichteil.
Leider ist der vom Rialto annähernd doppelt so hoch. Vom Durchmesser passen sie exakt.
Samstag Nachmittag habe ich dann den Bug zusammen mit Tobias in die Tiefgarage gebracht und den Rialto raus geholt:
Tausch Bond Bug gegen Reliant Rialto
Ölwechsel und sonstigen Service bekommt der Bug, wenn ich auch an die anderen anstehenden Arbeiten gehe. Das Öl ist erst seit April drin. Das hat noch etwas Zeit. So habe ich nur die Batterie ausgebaut.
Der Rialto bekam vor Ort einen schnellen Check. Besonders um den Getriebeölstand machte ich mir Sorgen (der hintere Wellendichtring ist undicht). Allerdings war kaum Öl ausgelaufen. Die anderen Betriebsflüssigkeiten waren auch fit. Also die Zündspule abgeklemmt und erstmal einige Zeit lang den Motor per Anlasser gedreht, damit Öl an alle Schmierstellen kommt und er etwas Öldruck aufbauen kann. Danach wieder angeklemmt und er sprang direkt an und lief schön rund.
Die Heimfahrt von der Tiefgarage war auch erfreulich ereignislos.
Jedoch muss ich festhalten, was für ein riesen Unterschied zwischen beiden Fahrzeugen liegt.
Neben den Freuden einer funktionierenden Elektrik, wartet der Rialto auch mit einer funktionierenden Heizung und einem zugfreien Innenraum auf. Die extrem lange Hinterachsübersetzung reduziert das Geräuschniveau drastisch und erhöht das Reisetempo. Außerdem fällt auf, dass der Rialto wesentlich mehr Power hat, als der Bug.
Man könnte fast von normalem Auto fahren sprechen….

Ein Trauermarsch durch die Elektrik III,5

Ich hab noch einen schnellen Nachtrag zu Dokumentationszwecken:

Der Schalter fürs Abblendlicht hat folgende Belegung:
Klemme 7 = braun-blau = 12V-Plus
Klemme 4 = rot-grün = Standlicht
Klemme 8 = blau = Abblendlicht/Fernlicht

Der Blinkerschalter hat folgende Belegung:
Klemme 7 = grün-lila = 12V-Plus
Klemme 8 = grün-rot = links
Klemme 2 = grün-weiß = rechts

Links hui, Rechts pfui

Nope, dieses Blog wird nicht spontan politisch!
Es geht vielmehr um Sir Edwards Fahrtrichtungsanzeiger bzw. dessen Rücksteller.
Seit ich ihn habe, muss man nach einer Rechtskurve immer den Blinkerhebel selber in seine Ausgangsposition zurück führen. Bei einer Linkskurve springt der Hebel von alleine wieder zurück. Nix tragisches, aber nen Blick auf den Mechanismus kann man ja trotzdem mal werfen. Vielleicht ist es ja nur eine Kleinigkeit.
Also Abdeckung von der Lenksäule ab und analysieren:
Lenksäulenabdeckung entfernt
Auf der Lenksäule sitzt ein Ring mit einem Nocken. Dieser Nocken befindet sich bei Geradeausfahrt auf „neun Uhr“. Lenkt man nun nach rechts, dreht sich der Nocken im Uhrzeigersinn und gleitet unter dem angeschrägten Arm des Blinkerhebels durch, indem er diesen nach oben drückt:
Blinkerbetätigungsnocken läuft drunter her
Dreht man nach Beendigung der Kurvenfahrt das Lenkrad nun wieder zurück, so stößt der Nocken auf seinem Rückweg gegen die stumpfe Seite des Hebelarms und drückt ihn zurück in seine Ausgangsposition. Simples Prinzip. Gut zu durchschauen.
Leider kommt der Arm des Hebels für den „Rechts-Anschlag“ aber nicht tief genug runter, so dass der Nocken auf seinem Rückweg einfach unter ihm durch gleitet:
Blinkerbetätigungsnocken
Blöd. Es fehlt ungefähr ein Millimeter. Drehen der Blinkerarmatur bringt auch nix, da sie dabei ja nicht näher an die Lenksäule kommt. Und eine Einstellschraube für den Arm gibts leider auch nicht. Also entweder muss ich eines der beiden Teile mit Klebezeug „aufbauen“ oder irgendwie den Arm tiefer bekommen. Mal sehen, was mir da im Laufe der Zeit noch zu einfällt.

Es werde Licht

Als nächstes auf meiner TÜV-Liste stand noch der Beleuchtungscheck.
Die Scheinwerfer funktionierten ja und nachdem ich die Schrauben optimiert hatte, ließen sie sich auch einstellen.
Ich wählte die rustikale Rechenschiebermethode zum einstellen:

Sehr gute Anleitungen und Skizzen finden sich hier und besonders hier. Leider habe ich auf den Hella-Scheinwerfern keine Prozentangabe zum Neigungswinkel gefunden. Ich hab daher mal 1,2% angenommen. Tobias hat dann den Ballast im Auto gespielt, Vaddern hat vorne am Brett die Markierungen ausgemessen und Kommandos gegeben und ich habe an den Einstellschrauben gedreht. Nachdem wir das Prinzip verstanden hatten und uns auch einig waren, welches „Links“ nun gemeint ist, klappte es ganz gut. Das Ergebnis kann auch nicht so schlecht ausgefallen sein, da der TÜV-Mensch meinte, sie wären gut eingestellt. Sollte also passen. Vielleicht fahre ich irgendwann nochmal in einer Werkstatt vorbei und lasse sie mit einem Messgerät einstellen, um das Maximum an Leuchtweite raus zu holen.
Der nächste Patient war die Nebelschlussleuchte. Die wollte partout nicht leuchten, obwohl Strom durchs Kabel krabbelte. Ich muss aber ausdrücklich betonen, dass der Fehler NICHT bei der besten aller Freundinnen lag, welche die Leuchte montiert hat! ICH hatte die Masseverkabelung nicht anständig gemacht. Konnte sie nix zu. Mit einem neuen Kabelschuh war das dann auch behoben.
Der Check der restlichen Beleuchtung förderte dann weiteres Unbill zutage.
Wenn ich rechts geblinkt habe, ging die rechte Positionsleuchte dauerhaft an. Wenn ich die Positionslichter eingeschaltet habe, leuchteten Positionslicht und Blinker zusammen. Links war alles ok.
Mein erster Verdacht war das Blinkrelais (wie immer der Fehler, das Schlimmste zuerst anzunehmen…). Das Blinkrelais (oben) und das Warnblinkrelais (unten) sind nämlich in Reihe geschaltet:

Leider ist ihr Funktionsprinzip aber genau umgekehrt. Im Blinkrelais öffnet ein Bimetall wenn es heiß wird und unterbricht den Stromkreis = Lampe blinkt. Im Warnblinkrelais schließt ein heißes Bimetall den Stromkreis = Lampe blinkt. Dadurch, dass man aber den Warnblinkschalter selten benutzt, korrodieren dort die Kontakte und nach der Betätigung, geht der Schalter nicht mehr weit genug zurück, um den Blink-Stromkreis wieder zu schließen.
Sollte das Blinkrelais mal den Geist aufgeben, kann man zur Not das Warnblinkrelais umstecken und selbiges überbrücken. Das hat den Vorteil, dass schlechte Erdung nicht so sehr auf die Blinkgeschwindigkeit durchschlägt. allerdings brauchen die Blinker dann auch länger bis sie ansprechen, da das Bimetall erstmal heiß werden muss.
Sollte man dann Ersatz für das Blinkrelais selbst suchen, wird es haarig. Hier ein Bild vom Original Lucas 8FL 12V Type 36:

Das Problem ist nämlich, dass das Relais nur zwei Anschlüsse hat:

98% der verfügbaren Relais haben aber drei Anschlüsse. Das einzige Relais mit zwei Anschlüssen, dass ich gefunden habe und das auch genug Last verträgt (4x21W) ist das Hella 4lz 961 553-122. Das ist aber rund (und passt damit nicht mehr in die Halterung) und soll auch gelöste 25+€ kosten. Dafür bekommt man auch schon ein schönes lastunabhängiges Relais mit dem man auch LED-Blinkleuchten verwenden kann.
Aber genug des Exkurses!
Nachdem ich also von den Preisen der Ersatzrelais erfahren hatte, habe ich erstmal alle anderen Fehlerquellen gechecked. Bei nem Plastikauto ist das immer als erstes (auch wenn ich mich selbst nicht dran gehalten habe) die Masse. Daran liegen 98% der elektronischen Malessen.
Mittlerweile hatte es übrigens das Regnen angefangen. Aber im provisorischen Zeltbau kenne ich mich ja aus:

Also erstmal den Scheinwerfer vorne ausbauen:

Arsch-lecken! Auf die Idee waren schon Menschen vor mir gekommen und hatten dabei den Kreuzschlitz der verrosteten Schraube rund gedreht…
Also ausbohren. Hier das Bilderbuch-Ergebnis:

Nachdem der Regen vorbei war, hab ich dann mit nem Überbrückungskabel eine direkte Masse-Verbindung zur Batterie gelegt. Damit lüppte der Blinker wieder:

Also wirklich Massefehler. Also habe ich alle Masseverbindungen mal aufgearbeitet.
Der Massepunkt am Rahmen sah schon fies aus:

Ist jetzt wieder sauber und hat nen neuen Bolzen bekommen.
Die Kabel am Scheinwerfer wurden gereinigt und mit Lötzinn verstärkt:

Hier übrigens noch ein Doku-Foto von der Fassung, falls die Nachwelt mal eine braucht:

Der Text besagt 21W 5W Seima 427-D. Ist übrigens „Made in France“, wie ich das schon vermutet habe (Man beachte auch die schönen neuen Edelstahlschrauben):

Nachdem die Verkabelung vorne nun wieder ok war, blinkte Sir Edward zwar, aber doch ziemlich müde.
Also gingen Vaddern und ich auch noch das Rücklicht an:

Ist auch mal wieder eine schön englische Konstruktion. einfach die beiden Halterungen auf nen Stück Presspape nieten und das dann mit Nägeln (!) und Dübeln an die Karosse tackern.
Die Dübel kann man natürlich nicht beschädigungsfrei ausbauen. Hier seht ihr ihre ungeschützte Rückseite:

Der Dreckklumpen mit dem Pfeil ist der Dübel mit nem Nagel….
So sahen die Dübel ausgebaut aus:

High-tech…
Als Ersatz gab es nach erfolgter Kontaktpflege mal wieder Edelstahl:

Leider brachte das aber alles keinen Zuwachs in der Blinkgeschwindigkeit.
Erst mit angelassenem Motor nahm auch die Blinkgeschwindigkeit zu. Da war sie dann normal. Na wegen mir….
Somit war auch das Kapitel der Beleuchtung abgehakt.